Nel ASA auf Messers Schneide, der Deutschen Bank droht Ärger von der Bafin, Nio bleibt ambitioniert und Apple stellt neue Rekorde auf
Was Anleger über diese Aktien wissen sollten
Auch wenn sich zumindest die hiesigen Märkte vor dem Wochenende versöhnlich zeigten, so kann von einer Rallye gleich in welcher Form noch immer nicht ansatzweise die Rede sein. Die Stimmung bleibt angespannt, und das liegt nicht nur an anhaltenden Sorgen vor steigenden Zinsen und einer möglichen Rezession.
Bei Nel ASA (NO0010081235) wird nach wie vor munter darüber spekuliert, ob und wann der Wasserstoff-Konzern den ganz großen Durchbruch feiern kann. Zuletzt machte sich diesbezüglich wieder neue Hoffnung breit, da die Norweger mit einem ansehnlichen Ausblick punkten konnten, vor allem was den Auftragseingang angeht. Die Nel ASA-Aktie schnupperte etwas Höhenluft, doch die Zugewinne der letzten Wochen drohen schon wieder zu bröckeln.
Denn im Wasserstoff-Sektor macht sich wieder zunehmend schlechte Stimmung breit, was sich bei heftigen Kursverlusten unter anderem bei Plug Power (US72919P2020) und Ballard Power (CA0585861085) zeigt. Nel ASA konnte sich diesem Trend in der zurückliegenden Woche noch knapp entziehen. Mit einem Wochenschlusskurs von 1,24 Euro ist aber nicht allzu viel Abstand zur Linie bei 1,20 Euro vorhanden, mit welcher der Titel potenziell steht und fällt. Sollte die schlechte Laune anhalten, könnte die Aktie also recht schnell wieder unter Druck geraten.
Bafin droht der Deutschen Bank mit Zwangsgeldern
Die Deutsche Bank (DE0005140008) droht derweil (mal wieder) Ärger mit der Finanzaufsicht zu bekommen. Einem Bericht des „manager magazin“ zufolge droht die Bafin dem Geldhaus wohl mit Zwangsgeldern, sollte jenes regulatorische Vorgaben rund um Geldwäsche und Terrorfinanzierung nicht alsbald umsetzen. Die Reibereien in der Sache ziehen sich schon seit Jahren hin, doch zufrieden scheinen die Markthüter immer noch nicht zu sein.
Die Deutsche Bank lässt keine Gelegenheit aus, um Besserung zu geloben und ihre Zusammenarbeit mit den Behörden zu betonen. Was genau hinter den Kulissen passiert, lässt sich aus der Ferne kaum abschätzen. Dass die Bafin zu drastischeren Mitteln zu greifen scheint, sollte Anleger aber nicht einfach kaltlassen. Es ist nicht auszuschließen, dass der Deutschen Bank in gar nicht ferner Zukunft die nächsten Millionenstrafen ins Haus stehen könnten.
Nio zeigt sich angriffslustig
William Li als Chef des chinesischen Autobauers Nio (US62914V1061) gewährte der „Auto Bild“ im Rahmen seiner Europareise ein Interview und gab dabei einige interessante Einblicke in die weitere Strategie seines Unternehmens. Vergleiche mit Tesla (US88160R1014), welche immer wieder gerne angestellt werden, verbittet der Entrepreneur sich dabei. Er strebt aber klar danach, ähnliche Erfolge wie der US-Konkurrent aus dem Hut zu zaubern.
So soll Nio sich im Laufe der nächsten Jahre nach dem Willen von Li zu einem der fünf weltweit größten Autobauern mausern, und das einzig und allein mit Elektroautos. An mangelndem Expansionswillen wird das kaum scheitern. Aktuell ist Nio schwer darum bemüht, in Europa Fuß zu fassen. Ob das gelingt oder nicht, steht freilich in den Sternen. Nach Gerüchten um eine lockere Corona-Politik in China scheinen die Aktionäre aber wieder Hoffnung zu fassen. Die Nio-Aktie konnte am Freitag um 17,5 Prozent in die Höhe springen und damit zumindest etwas von den herben Verlusten der letzten Wochen und Monate wieder wettmachen.
Apple bleibt einsame Spitze
Steigende Zinsen und eine anhaltende Konsumflaute belasteten in diesem Jahr vor allem den Tech-Sektor, wo es nahezu durch die Bank zu herben Verlusten gekommen ist. Gegen diese Entwicklung verteidigte sich bisher allerdings Apple (US0378331005) wie ein Dorf voll unbeugsamer Gallier. Die iPhone-Absatzzahlen konnten in den ersten neun Monaten überzeugen und der Aktienkurs gab zwar etwas nach, aber deutlich weniger als bei den wichtigsten Konkurrenten.
Dadurch bedingt ist es Apple gelungen, einen neuerlichen Rekord aufzustellen, wie das Fachportal „golem.de“ berichtet. Mit einer Marktkapitalisierung von 2,21 Billionen USD war Apple zuletzt erstmals so viel wert wie Alphabet (US02079K3059), Amazon (US0231351067) und Meta (US30303M1027) zusammen. Schwer geholfen hat bei diesem Prestigesieg allerdings, dass die Facebook-Mutter jüngst ins Bodenlose gestürzt ist. Das soll die vergleichsweise starke Performance aber in keiner Weise schlecht dastehen lassen. Apple präsentiert sich als krisensicher und gibt Hoffnung darauf, dass das auch noch eine Weile so bleiben wird.
Es könnte besser laufen
Wie man es auch dreht und wendet, die Bären bleiben derzeit am längeren Hebel sitzen. Gegenbewegungen gibt es zwar immer mal wieder zu sehen. Jene konnten aber auch in der vergangenen Woche bisher noch keine anhaltende Trendwende erkennen lassen. Dabei dürfte es bleiben, solange die bekannten Dauerthemen die Märkte weiterhin fest im Griff haben.
07.11.2022 - Andreas Göttling-Daxenbichler
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