Nel ASA fällt bei Analysten durch, Leerverkäufer erhöhen den Druck auf TUI, Evotec kann etwas durchschnaufen und Nvidia setzt wieder zum nächsten Kurssprung an
Die Stimmungsschwankungen an den Märkten bleiben uns wohl noch etwas erhalten
Es geht an den Börsen allem Anschein nach weiterhin auf und ab. In den letzten Wochen hat sich ein regelrechtes Muster ausgebildet. Zunächst setzen die Bullen sich durch, erreichen sogar hier und dort frische Rekorde, nur um dann in eine Phase der Korrektur überzugehen. Am Donnerstag dominierten nun nach wenigen Tagen mit roten Vorzeichen wieder die Käufer das Geschehen. Verbunden war dies mit der Erwartung, dass die Zinsen im Euroraum trotz zuletzt wieder leicht gestiegener Inflationsdaten aus Deutschland weiter nachgeben werden.
Das wäre grundsätzlich auch für den angeschlagenen Wasserstoff-Konzern Nel ASA (NO0010081235) eine gute Nachricht. Begeisterungsstürme bei den Anlegern wollen dort aber nicht entstehen. Entgegen dem allgemeinen Trend hast sich die Nel-Aktie in einem brutalen Abwärtstrend festgebissen. Fehlende Auftragseingänge und zuverlässige Verluste bei den Quartalsergebnissen haben den Anteilseignern jeglichen Optimismus genommen.
Die Analysten von DNB setzten nun nochmal einen drauf, indem das Kursziel von ohnehin schon mageren 2,50 NOK auf nur noch 2 NOK gesenkt wurde. Umgerechnet würde dies gerade einmal 0,17 Euro entsprechend. Mit anderen worten rechnen die Experten also mit weiteren Tiefständen. Die Nel ASA-Aktie reagierte darauf mit Kursverlusten von knapp fünf Prozent am Donnerstag und es ging schwer in Richtung 0,25 Euro.
TUI im Visier
TUI (DE000TUAG505) konnte die gute Marktstimmung etwas besser nutzen und den eigenen Aktienkurs um 1,6 Prozent bis auf 7,53 Euro in die Höhe hieven. Frische Signale ergeben sich aber leider noch nicht. Der Titel pendelt seit einer Weile im charttechnischen Niemandsland zwischen 7 und 8 Euro vor sich hin. Bedenklich ist dabei, dass die Leerverkäufer wohl wieder etwas mutiger geworden sind.
Marshall Wallace reduzierte zwischenzeitlich noch seine Leerverkaufspositionen, wie unter anderem „Der Aktionär“ berichtete. Kürzlich fand aber allem Anschein nach wieder ein Ausbau statt. Nach der recht ansehnlichen Erholung der vergangenen Wochen scheinen die Shortseller auf eine Phase der Korrektur zu setzen. Die TUI-Aktie bleibt letztlich bei den Leerverkäufern sehr gefragt, obschon die fundamentalen Aussichten bei dem Reiseveranstalter sehr viel schlechter ausfallen könnten.
Kommt Evotec endlich zur Ruhe?
Die Aktie von Evotec (DE0005664809) bastelte kürzlich ebenfalls an einer deutlichen Erholung. Nach minimalen Verlusten ging das Papier gestern mit 9,05 Euro auf dem Handel. Das sind gut 25 Prozent mehr als noch vor vier Wochen und laut „Aktiencheck.de“ waren die Shortseller bei Evotec kürzlich auf dem Rückzug. Zumindest hat Qube Research & Technologies seine Position wohl minimal reduziert. Für Jubelstürme dürfte das aber freilich noch nicht sorgen.
Dass die Ruhephase bei der Evotec-Aktie lange anhalten wird, davon ist eher nicht auszugehen. Es ging in den letzten Tagen hoch her. Auf ein Übernahmeangebot von Halozyme folgte zunächst ein Rückzieher des Kaufinteressenten, doch dann meldete Evotec selbst plötzlich noch einmal Interesse an. Wie es weitergeht, bleibt aktuell wohl erst einmal offen. Nervöse Blicke auf den Newsticker dürften bei den Anteilseignern aber zur Tagesordnung gehören.
Nvidia: Genug durchgeatmet?
Die US-Märkte gönnten sich gestern eine kleine Auszeit, weshalb die Aktie von Nvidia (US67066G1040) auf die hiesigen Börsen angewiesen war. Jene scheinen die Nase von der jüngsten Korrektur schon wieder voll zu haben. Es ging um 3,8 Prozent bis auf 130,30 Euro aufwärts. Gestützt wurden die Zugewinne unter anderem von Elon Musk, der sich 300.000 Blackwell-Chips bis zum kommenden Sommer sichern will.
Ob die Nvidia-Aktie nun schon direkt auf die nächste Rekordjagd gehen wird, das lässt sich nur abwarten. Die Erwartungshaltung der Börsianer bleibt jedoch hoch. Die große Frage scheint momentan zu laufen, ob die Anlegerinnen und Anleger vielleicht etwas zu viel erwarten. Eine endgültige Antwort darauf kann es freilich nicht geben. Allerdings gibt es viele gute Argumente, um mit weiterem Wachstum im kommenden Jahr zu rechnen.
Gemischte Gefühle
DAX und Co. setzten grundsätzlichen ihren positiven Trend fort, lassen aber zwischendurch immer mal auch Zeichen der Schwäche erkennen. Das Selbstbewusstsein an den Märkten fiel schon einmal höher aus und die anhaltend hohe Nervosität ist ein Faktor, den es bei Investments zu berücksichtigen gilt. Gleichwohl fehlt es aber auch nicht an interessanten Chancen und beeindruckenden Wachstumsstorys. Das richtige Händchen und etwas Glück beim Timing sind momentan wahrscheinlich für Anleger besonders wichtig.
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29.11.2024 - Andreas Göttling-Daxenbichler
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