
Edelmetall Marktbericht vom 07.05.2025: Gold, Silber, Platin und Palladium mit Preissignalen - Angebot, Technologie und Investorenverhalten als Haupttreiber
Gold profitiert von Nachfrage, Silber steigt leicht, Platin behauptet sich, Palladium schwächelt
Die Edelmetallmärkte zeigen sich in dieser Woche von ihrer starken Seite. Gold notiert am Mittwochmorgen bei 3.381 US-Dollar je Feinunze und damit 4,4 Prozent höher als noch zu Wochenbeginn. Silber legt um 3,0 Prozent auf 32,97 US-Dollar zu. Auch Platin und Palladium zeigen mit Zuwächsen von jeweils rund 2 Prozent eine positive Entwicklung. Die Nachfrageverlagerung in Richtung Asien, strukturelle Trends im Energiesektor und Angebotsverschiebungen prägen die aktuelle Dynamik.
Gold (TVC:GOLD) präsentiert sich seit Wochenbeginn stark, getragen vor allem von einer anziehenden Nachfrage aus China. Nach den verlängerten Feiertagen sind chinesische Investoren verstärkt in den Markt zurückgekehrt. Ole Hansen, Head of Commodity Strategy bei Saxo, erklärt, dass insbesondere Privatanleger und Zentralbanken aus China als treibende Kräfte auftreten. Der Rückfluss in goldgedeckte ETFs ist ein starkes Signal: Viele dieser Produkte haben ihre Jahresziele bereits übertroffen, was auf ein tiefes Vertrauen in das Edelmetall schließen lässt. Während sich spekulative Investoren in den USA weiterhin zurückhalten, bleibt die strukturelle Nachfrage in Asien hoch.
Chinesische ETFs gewinnen an Einfluss
Laut dem Bericht auf home.saxo spielen chinesische ETFs eine entscheidende Rolle bei der Stabilisierung des Goldmarkts. Die gestiegenen lokalen Prämien über dem Spotpreis verdeutlichen das zunehmende Interesse aus dem asiatischen Raum. Diese Entwicklung unterstreicht einen langfristigen Strukturtrend, der das Kräfteverhältnis am Goldmarkt zugunsten Asiens verschiebt. Während westliche Anleger vorsichtig bleiben, zeigen sich asiatische Märkte entschlossen und richtungsweisend.
Silber profitiert von Solarenergie-Boom
Silber (TVC:SILVER), traditionell ein wichtiges Edelmetall für industrielle Anwendungen, rückt immer stärker in den Fokus der Energiewende. Besonders in der Solarindustrie ist Silber unentbehrlich, da es als effizienter Stromleiter in Photovoltaikzellen verwendet wird. Wie aus einer Analyse auf lbma.org.uk hervorgeht, wird sich die Silbernachfrage in diesem Sektor in den kommenden Jahren massiv erhöhen. Der rapide Ausbau großer Solarparks in China, den USA und Europa beschleunigt diese Entwicklung zusätzlich. Sinkende Produktionskosten und staatliche Förderprogramme sorgen für zusätzliche Dynamik.
Der steigende Verbrauch von Silber durch die Solarbranche könnte mittel- bis langfristig auch die Preisentwicklung beeinflussen. Marktteilnehmer sollten daher nicht nur das aktuelle Angebot-Nachfrage-Verhältnis, sondern auch technologische Fortschritte und geopolitische Entwicklungen im Auge behalten.
Platin: Angebotsdefizit sorgt für Preisstabilität
Der Platinmarkt steht weiterhin unter dem Einfluss eines strukturellen Angebotsdefizits. Es ist das dritte Jahr in Folge, in dem das Angebot die Nachfrage nicht decken kann. Grund dafür sind sinkende Recyclingraten sowie Produktionskürzungen in wichtigen Förderländern wie Südafrika und Nordamerika. Analysten sehen Platin (TVC:PLATINUM) als eine unterbewertete Alternative zu Gold – insbesondere aufgrund seiner vielfältigen industriellen Anwendungsmöglichkeiten, unter anderem in der chemischen Industrie und bei Katalysatoren. Die stabile Nachfrage sorgt trotz stagnierender industrieller Impulse für Unterstützung auf der Preisunterseite.
Palladium: Ein Metall unter Druck
Palladium (TVC:PALLADIUM) hingegen steht vor ganz anderen Herausforderungen. Die steigende Recyclingquote und die Produktionsausweitung großer Anbieter führen zu einem zunehmenden Angebotsüberschuss. Auf der Nachfrageseite belastet der technologische Wandel die Marktperspektiven: Elektrofahrzeuge benötigen kaum noch Palladium, was sich negativ auf die bisher dominante Nachfrage aus der Automobilindustrie auswirkt. Laut einer Analyse rechnen Experten daher mit einer anhaltenden Seitwärtsbewegung. Eine Preisrally ist derzeit nicht in Sicht. Für langfristige Investoren dürfte Palladium daher an Attraktivität verlieren, während Platin zunehmend in den Fokus rückt.
Technische Analyse Gold: Auf dem Weg zur nächsten Hürde
Gold zeigt aktuell ein vorläufiges Monatsplus von 2,8 Prozent und notiert über dem wichtigen 200-Tage-Durchschnitt, was ein positives Signal für längerfristig orientierte Anleger ist. Als nächster mittelfristiger Widerstand gilt die Zone um 3.500 US-Dollar – ein potenzieller Anziehungspunkt für weitere Kursgewinne. Unterstützung findet sich bei etwa 2.603 US-Dollar. Die übergeordneten Trends bleiben klar bullisch, getragen von struktureller Nachfrage und geopolitischer Unsicherheit.
Technische Analyse Silber: Stabil über dem langfristigen Durchschnitt
Silber liegt mit einem Monatsplus von 1,2 Prozent ebenfalls im positiven Terrain. Der Kurs bewegt sich oberhalb des steigenden 200-Tage-Durchschnitts – ein technisches Kaufsignal. Der mittelfristige Widerstand befindet sich bei rund 34,56 US-Dollar, während die Unterstützungszone bei 28,29 US-Dollar liegt. Der Chartverlauf deutet auf eine stabile Aufwärtsbewegung hin, auch wenn kurzfristige Konsolidierungen möglich bleiben. Die langfristige Trendstruktur bleibt bullisch.
Technische Analyse Platin: Starkes Setup bei knapper Angebotslage
Mit einem Monatszuwachs von 1,6 Prozent bestätigt Platin seine konstruktive technische Ausgangslage. Der Kurs notiert oberhalb des steigenden 200-Tage-Durchschnitts, was auf ein solides Momentum hinweist. Ein wichtiger Widerstandsbereich liegt bei 1.010 US-Dollar, während Unterstützung bei etwa 891 US-Dollar gesehen wird. Das Setup bleibt positiv, auch angesichts des knappen Angebots. Die übergeordneten Trends zeigen sich technisch gesehen top bullisch.
Technische Analyse Palladium: Uneinheitliche Signale trotz Monatsplus
Trotz eines Monatsanstiegs von 2,9 Prozent zeigt sich Palladium charttechnisch durchwachsen. Zwar verläuft der 200-Tage-Durchschnitt steigend, der aktuelle Kurs liegt jedoch darunter – ein potenziell negatives Signal. Der nächste Widerstand liegt bei 1.030 US-Dollar, während die Unterstützung bei 882 US-Dollar anzusiedeln ist. Ob sich der Trend nachhaltig dreht, bleibt offen. Aus technischer Sicht sind die langfristigen Trends offiziell noch bullisch, aber angeschlagen.
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07.05.2025 - Andreas Opitz
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