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Netflix sorgt für Begeisterung, neue Hoffnung für Walt Disney, Amazon erntet Gegenwind in Deutschland und Alphabet kämpft mit KI-Videos auf YouTube

Streaming-Dienste gewinnen an der Börse wieder an Rückenwind

NTG24 - Netflix sorgt für Begeisterung, neue Hoffnung für Walt Disney, Amazon erntet Gegenwind in Deutschland und Alphabet kämpft mit KI-Videos auf YouTube

 

Während der Corona-Pandemie erlebten Streaming-Dienste ein bisher ungekanntes Wachstum, doch darauf folgte eine Weile lang vor allem Ernüchterung. Gerade Netflix musste zeitweise große Rückschläge wegstecken, nachdem die Konkurrenz immer größer und zahlreicher wurde. An der Börse schaute man sich da gerne nach anderen Aktien um. Doch die Stimmung hat sich endgültig zum Besseren gedreht.

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Die Aktie von Netflix (US64110L1061) klettert schon seit einer ganzen Weile wieder in Richtung Norden und mit sehr erfreulichen Zahlen für 2023 wurde die Kauflaune an der Börse jüngst noch einmal angeschoben. Zwar ist es den Bullen noch nicht ganz gelungen, die Höchststände aus 2021 wieder zu erreichen. Weit davon entfernt ist man mit 530,70 Euro am Wochenende aber auch nicht.

Netflix erreicht hier nicht weniger als ein neues 52-Wochen-Hoch und die weiteren Aussichten sind nach Ansicht der Analysten blenden. In der ausgelaufenen Woche gab es eine ganze Reihe von Kaufempfehlungen zu sehen, manche davon frisch, andere wurden lediglich bestätigt. Zu den Bullen zählen unter anderem die Analysten von JPMorgan, die viel Potenzial in Investitionen in Live-Inhalte sehen und das Kursziel bei beeindruckenden 610 US-Dollar ansetzen. Umgerechnet entspricht das etwas mehr als 560 Euro.

 

Gute Nachrichten für Disney?

 

Dass es bei Netflix besser als gedacht läuft, scheint auch den Anteilseignern von Disney (US2546871060) wieder neuen Mut zu machen. Der Mediengigant legte beim Streaming in den letzten Jahren ein recht beeindruckendes Wachstum hin. Allerdings wurde damit bisher viel Geld verloren und im vergangenen Jahr fehlt es an Anzeichen dafür, dass die Milliardeninvestitionen sich in absehbarer Zeit auszahlen würden. Nun macht sich die Hoffnung breit, dass der Streaming-Sektor wieder eine nachhaltige Wachstumsphase erleben könnte und damit einhergehend auch Disney Rückenwind erfährt.

Da die relative Schwäche beim Streaming-Dienst Disney Plus die Aktie in den letzten Monaten spürbar belastete, kam es nun zu einer recht ordentlichen Erholung. In den letzten fünf Tagen legten die Kurse um respektable 3,2 Prozent bis auf 87,84 Euro zu, was dem höchsten Stand seit Mitte Mai entspricht. Noch ist es den Bullen allerdings nicht gelungen, charttechnische Widerstände vollständig zu überwinden. Umso spannender werden die Kursbewegungen in der kommenden Woche ausfallen.

 

Amazon: Dürfen die das?

 

Amazon (US0231351067) macht sich schon länger Gedanken darüber, wie mit dem Videodienst Prime Video endlich mehr Geld eingenommen werden kann. Die Lösung soll Werbung bringen, welche hierzulande sämtlichen Prime-Abonnenten präsentiert wird, die nicht zusätzlich zu den bisherigen Gebühren noch ein zusätzliches Abo für Werbefreiheit abschließen. Genau dagegen regt sich allerdings nun Widerstand.

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Wie die „Rheinische Post“ unter Verweis auf die Finanzexpertin Susanne Meunier von „Stiftung Warentest“ berichtet, dürfte das einseitige Verringern von Leistungen bei einem gleichbleibenden Preis wohl eher nicht rechtens sein. Amazon müsste für eine solche Praktik wohl eine aktive Zustimmung der Nutzer einholen, was bisher allerdings nicht passiert ist. Geraten wird Abonnenten, Widerspruch einzulegen. Amazon äußerte sich zu alledem bisher noch nicht und an der Börse spielt das Thema nur eine untergeordnete Rolle. Der Höhenflug von Amazon mit einem Schlusskurs von 146,64 Euro am Freitag ist vordergründig diversen KI-Fantasien zu verdanken.

 

Alphabet will KI-Videos bei YouTube zügeln

 

KI ist auch der entscheidende Faktor dafür, dass Alphabet (US02079K3059) seinen Aktienkurs in den letzten zwölf Monaten um gut 50 Prozent steigern konnte. Die neue Technologie kommt aber auch so mit ihren Tücken daher. Medienberichten zufolge wird die Streaming-Plattform YouTube aktuell nur so geflutet von Inhalten, bei denen KI-generierte Abbilder von prominenten Persönlichkeiten fragwürdige Werbebotschaften zu noch fragwürdigeren Produkten vom Stapel lassen.

YouTube hat darauf bereits reagiert und nach eigenen Angaben mehr als 1.000 solcher Videos gelöscht. Zudem wurde bekanntgegeben, dass man an Lösungen arbeite, um derartige Vorfälle in Zukunft zu unterbinden. Ob solche Ansätze von Erfolg gekrönt sein werden, lässt sich nur abwarten. Es zeigt sich aber bei diesem Beispiel recht deutlich, dass KI-Technik nicht nur Vorteile, sondern auch manche Herausforderung mit sich bringt. Klaus-Peter Schreiner sagte einst, dass Computer viele Probleme lösen würden, die wir ohne sie gar nicht hätten. Vielleicht werden wir eines Tages dasselbe von der KI behaupten können.

 

Stream on!

 

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Werbebanner Zürcher BörsenbriefeIm Streaming-Sektor herrscht derzeit nicht nur eitel Sonnenschein, doch es scheint immerhin wieder in die richtige Richtung zu gehen. Die Nutzerzahlen legen munter zu und diverse Maßnahmen von Netflix und Co. gegen das Account-Sharing sowie durchgeführte Preiserhöhungen treiben die Profitabilität neu an. Die Chancen für weitere Kurserfolge stehen da nicht unbedingt schlecht. Mancher Beobachter warnt aber auch davor, dass der Sektor schon jetzt zu heiß gelaufen sein könnte. Fest rechnen können und sollten Anleger daher nicht mit neuen Kurssprüngen in den nächsten Tagen.

28.01.2024 - Andreas Göttling-Daxenbichler

Unterschrift - Andreas Göttling-Daxenbichler

 

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