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Kein Halten mehr bei Nel ASA, TUI kämpft gegen den Kursverfall, auch Hensoldt legt wieder zu und Nordex profitiert von der US-Politik

Die Märkte bleiben unberechenbar

NTG24 - Kein Halten mehr bei Nel ASA, TUI kämpft gegen den Kursverfall, auch Hensoldt legt wieder zu und Nordex profitiert von der US-Politik

 

Der Krieg in der Ukraine war auch am Dienstag mal wieder das beherrschende Thema an den Börsen und das dürfte noch eine ganze Weile so bleiben. Zuletzt sorgten die USA für Aufsehen mit der Entscheidung, künftig kein Öl mehr aus Russland importieren zu wollen. Obwohl damit im Vorfeld bereits mehr oder weniger gerechnet wurde, sorgte das Ganze für heftige Reaktionen.

Profitieren konnte davon unter anderem Nel ASA (NO0010081235), da Fantasien über eine schnellere und umfangreichere Förderung für Wasserstoffprojekte mit dem Importstopp der Vereinigten Staaten wieder angefacht werden. Zudem wird bereits gemunkelt, ob und welche Staaten dem Beispiel folgen könnten.

Wichtig für Nel wären vor allem europäische Staaten, die aber noch ungleich abhängiger von Importen aus Russland sind. Die Diskussion um ein Importstopp wird jedoch weiterhin geführt. Unabhängig davon sind sich alle politischen Akteure einige, dass alternative Energien mit mehr Nachdruck vorangetrieben werden müssen. Wasserstoff ist hier ein wichtiges Thema und voller Vorfreude gönnten die Bullen der Aktie von Nel gestern Aufschläge von satten 16,5 Prozent. Der Titel kämpft sich damit auf den höchsten Stand seit Dezember.

 

TUI wieder auf dem Vormarsch?

 

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Werbebanner EMH PM TradeVon einem solchen Erfolg ist TUI (DE000TUAG000) noch weit entfernt. Doch auch der Reiseveranstalter konnte sich am Dienstag über sehenswerte Kursgewinne freuen. Ein Plus von rund zehn Prozent reichte aus, um die heftigen Verluste des Vortags wieder weitgehend auszugleichen. Warum der TUI-Aktie dieses Kunststück gelungen ist, darüber lässt sich allerdings nur Rätselraten.

Nennenswerte Neuigkeiten gab es nicht zu hören und an der schwierigen Ausgangslage hat sich nichts geändert. Zusätzlich zu den Sorgen rund um die Ukraine-Krise gesellen sich derzeit auch noch Ölpreise auf Rekordniveau, was sich auch bei den Bilanzen von TUI wohl oder übel bemerkbar machen wird. Möglich ist, dass nach dem kleinen Crash am Montag Schnäppchenjäger schlicht eine Chance erkannt haben und sich im größeren Stil eingekauft haben. Auch das ist letztlich aber nur Spekulation. Sicher ist nur, dass die Märkte derzeit hochvolatil und nicht immer nachvollziehbar agieren.

 

Auf einem guten Weg

 

Bei Hensoldt (DE000HAG0005) hielten die Kursgewinne mit knapp 4,2 Prozent sich im Vergleich noch eher in Grenzen, dafür erlebte das Papier aber auch keinen Absturz zu Wochenbeginn. Bis auf 23,70 Euro konnten die Käufer das Papier bewegen, womit der plötzliche Abverkauf aus der vergangenen Woche noch nicht vollständig ausgeglichen werden konnte. Der kam durch einen Verkauf des Großaktionärs KKR zustande.

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Die Hensoldt-Aktie bleibt aber zweifellos auf einem guten Weg und der Aufwärtstrend an sich darf unverändert als intakt angesehen werden. Die geplanten Erhöhungen im Rüstungsbudget der Bundeswehr beflügeln noch immer die Fantasie der Anleger, wenngleich die Frage nach einem fairen Wert nur schwer zu beantworten ist. Warburg Research hob sein Kursziel kürzlich auf 30 Euro, was schon mal eine Ansage ist. Letztlich machen aber auch die Experten dort nichts anderes als zu spekulieren.

 

Die Erneuerbaren auf der Überholspur

 

Munkeleien und gute Hoffnungen waren es auch, welche Nordex (DE000A0D6554) jüngst ansehnliche Kursgewinne einbrachten. Schon im frühen Handel wurde über die Entscheidung der USA über ein Importstopp von russischem Öl gemunkelt, in der Folge bewegte die Aktie des Windkraftexperten sich stark in Richtung 18 Euro. Als Joe Biden am Nachmittag schließlich auch offiziell die Bombe platzen ließ, konnte die Nordex-Aktie dieses Niveau verfestigen.

Per Handelsschluss standen letztlich 17,96 Euro auf dem Ticker, was einem Zugewinn von 8,45 Prozent entspricht. Derart steile Zugewinne unterstreichen sehr deutlich, was die Anleger sich jetzt erwarten. Auf Energieimporte aus Russland wird mittelfristig kaum noch Verlass sein, was vor allem Europa geradezu dazu zwingt, erneuerbare Energien massiv auszubauen. Da Windkraft hier eine zentrale Rolle spielt, ergeben sich gigantische Chancen für Nordex. Allerdings bleibt auch hier abzuwarten, welche konkreten Aufträge aus der neuen Situation folgen könnten.

 

Und dann kommt alles anders

 

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Werbebanner ISIN-WatchlistDie teils euphorische Stimmung bei vielen Titeln soll hier gar nicht schlechtgeredet werden. Es gibt viele gute Gründe, um gerade bei Aktien aus dem Energiesektor, die nichts mit Russland zu tun haben, optimistisch zu sein. Anleger tun jedoch gut daran, dabei nicht die Risiken zu ignorieren. Gerade aktuell ist das Potenzial für unerwartete Wendungen enorm. Gefühlt täglich gibt es irgendeine Entwicklung, mit der nicht unbedingt jeder gerechnet hätte. Das bringt immer auch die Möglichkeit mit sich, dass sowohl die Börse im Allgemeinen als auch gewisse Einzeltitel heftig durcheinandergewirbelt werden. Vorhersehbar ist derzeit noch weniger als es schon in normalen Zeiten der Fall wäre.

 

09.03.2022 - Andreas Göttling-Daxenbichler

Unterschrift - Andreas Göttling-Daxenbichler

 

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