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BASF im Zoll-Blues, Bayer bekommt Dämpfer von US-Behörden und die DHL Group stößt in Großbritannien auf Widerstand – BÖRSE TO GO

Anflüge von Euphorie werden derzeit schnell abgewürgt

NTG24 - BASF im Zoll-Blues, Bayer bekommt Dämpfer von US-Behörden und die DHL Group stößt in Großbritannien auf Widerstand – BÖRSE TO GO

 

Aus Sicht der allermeisten Ökonomen war es kein guter Deal, den die USA und die EU am Wochenende rund um Zölle und andere Themen aushandeln konnte. Mancher Konzernchef freute sich zwar schon mal über etwas mehr Planungssicherheit. Doch selbst die scheint flöten zu gehen, nachdem beide Parteien teils sehr widersprüchliche Details zur getroffenen Vereinbarung veröffentlichten und damit Fragezeichen über der tatsächlichen Unterzeichnung hängen.

Im DAX gab es im regulären Handel zwar noch Kursgewinne von einem Prozent am Dienstag zu sehen. Doch in den späten Abendstunden, als die Märkte bereits geschlossen hatten, mehrten sich die Zweifel. Eine wirkliche Annäherung bei zentralen Themen scheint es zwischen den USA und der EU-Kommission nicht gegeben zu haben. Das sorgt für Befürchtungen, dass es doch nicht zu einer Unterzeichnung entsprechender Abkommen kommen könnte und damit die Unsicherheit wieder Einzug in die Märkte erfährt.

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Werbebanner Zürcher BörsenbriefeAn den US-Märkten hinterließ genau das bereits Spuren und der Dow Jones wertete gestern um knapp 0,5 Prozent bis auf 44.633 Punkte ab. US-Präsident Donald Trump stellt noch in Aussicht, dass die EU in Zukunft großzügig bei US-Unternehmen einkaufen würde. Doch tatsächliches Interesse an Chlorhühnchen und anderen Waren, welche mit EU-Lebensmittelbestimmungen nicht vereinbar sind, scheint nicht vorhanden zu sein. Zudem konnte noch niemand die Frage beantworten, wie genau eigentlich die in Aussicht gestellten Ausgaben für Energie und Treibstoff realisiert werden sollen. Die Bullen begeben sich da lieber in Deckung.

Ein wenig besser fiel die Stimmung in Asien aus, nachdem sich China und die USA wenigstens darauf verständigen konnten, noch etwas länger um Fristverlängerungen zu verhandeln. Damit weicht die Sorge, dass schon sehr bald wieder Zölle von bis zu 145 Prozent mit entsprechenden Gegenmaßnahmen ausgerufen werden könnten. Beim Hang Seng ließen sich mit solchen eher vagen Aussichten aber nur Verluste begrenzen. Der Index ließ um 0,2 Prozent bis auf 25.524 Punkte nach.

 

Bayer muss sich in Geduld üben

 

US-Behörden setzten gestern der Aktie von Bayer (DE000BAY0017) zu, allerdings nicht (nur) aufgrund fragwürdiger Ankündigungen rund um den angeblichen Zolldeal. Als Enttäuschung wurde auch wahrgenommen, dass die US-Gesundheitsbehörde sich bei der Prüfung des Menopause-Medikaments Elinzanetat wohl noch mehr Zeit lassen möchte. Der Prüfzeitraum wurde um bis zu 90 Tage verlängert, was den Bayer-Aktionären die Aussicht auf kurzfristige gute Neuigkeiten raubte. Die Aktie reagierte mit Kursverlusten von 1,3 Prozent.

 

BASF wird abgestraft

 

Noch etwas weiter im Süden fand sich die Aktie von BASF (DE000BASF111) nach Verlusten von 2,2 Prozent wieder. Es ging bis auf 43,90 Euro bergab und die Bären können das 52-Wochen-Tief von hier aus schon fast riechen. Unsicherheiten um US-Zölle dürften ein nicht unwesentlicher Faktor gewesen sein. Die zuvor herrschende Erleichterung scheint wie weggepustet zu sein, auch wenn der Chemiegigant etliche Standorte in den USA betreibt. Die Strukturen aus der Globalisierung lassen sich dennoch nicht einfach über Nacht abschaffen, schon gar nicht ohne Schmerzen für alle Beteiligten.

 

DHL Group: Im Sommer wird es nichts mehr

 

Für die DHL Group (DE0005552004) sind US-Zölle ein weniger brisantes Thema. Die Aktie landete am Dienstag aber aus anderen Gründen am DAX-Ende mit Verlusten von 2,7 Prozent. Anders als erhofft kann die Übernahme von Evri in Großbritannien nicht schnell über die Bühne gebracht werden Denn die Kartellbehörden kündigten an, das Ganze weiterhin prüfen und eine Entscheidung erst Ende September verkünden zu wollen. Das schmälert die Aussichten auf positive Effekte für die Bilanzen durch die Expansionsbestrebungen im Inselstaat.

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Tagestermine

 

Der heutige Terminkalender ist gut gefüllt. In den Morgenstunden stehen Einzelhandelsumsätze sowie Schätzungen zum BIP in Deutschland an. Am Abend steht zudem der neueste Zinsentscheid der US-Notenbank Fed an, deren Chef Jerome Powell von US-Präsident Donald Trump immer wieder unter Druck gesetzt wird. Spannend bleibt es auch bei den Unternehmensberichten, die heute unter anderem bei BASF, Adidas, Airbus und Microsoft anstehen.

 

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30.07.2025 - Andreas Göttling-Daxenbichler

Unterschrift - Andreas Göttling-Daxenbichler

 

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