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Michael Burry wettet gegen Palantir, Nvidia wieder unter 200 USD, Meta erholt sich nicht und Amazon übernimmt sich vielleicht

Leise Warnzeichen deuten sich im KI-Sektor an

NTG24 - Michael Burry wettet gegen Palantir, Nvidia wieder unter 200 USD, Meta erholt sich nicht und Amazon übernimmt sich vielleicht

 

In den letzten Wochen wurde viel über eine mögliche KI-Blase sowie deren Platzen geredet. Am Dienstag gerieten die Titel aus dem Segment nun tatsächlich unter Druck, und das zum Teil sehr deutlich. Nun macht ein einzelner Tag mit roten Vorzeichen noch lange keinen Crash aus. Aufgrund der vielen Spekulationen um das Thema schauen die Börsianer aber besonders genau hin.

Die KI-Blase ist längst nicht mehr nur bei Diskussionen am Küchentisch ein Thema. Auch unter Profis werden die Sorgen größer, dass die Bewertungen der Realität etwas enteilt sein könnten. Das gilt wohl insbesondere bei Palantir (US69608A1088), wo nach den jüngsten Zahlen wieder neue Rekorde erreicht werden konnten und die Marktkapitalisierung trotz eher bescheidener Umsätze in Richtung 500 Milliarden Euro strebte. Fundamental ist das auch mit viel Wohlwollen kaum noch zu rechtfertigen.

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Werbebanner Zürcher BörsenbriefeDer bekannte Investor Michael Burry, dessen erfolgreiche Wetten gegen die Immobilienblase in den USA in „The Big Short“ verfilmt wurde, warnte bereits des Öfteren vor einer neuen Blase. Dies unterstreicht er nun auch mit entsprechenden Put-Optionen, wie Yahoo Finanzen berichtet. Deren Wert steigert sich, je mehr die Kurse nachgeben. Dem Vernehmen nach steckte Burry über seinen Hedgefonds Scion Asset Management 912 Millionen US-Dollar in die Wette gegen Palantir. Die Aktie gab gestern dann auch tatsächlich nach. Im regulären Handel ging es um knapp acht Prozent bis auf 190,74 abwärts; nachbörslich folgten weitere Verluste.

 

 

 

Schwächelt Nvidia etwa?

 

Auch gegen Nvidia (US67066G1040) wettet Burry, wenn auch in etwas geringerem Umfang. Für sich genommen sind die Risiken für Nvidia im Falle eines Crashs überschaubarer, da es sich im Prinzip um den Schaufelverkäufer mitten im Goldrausch handelt. Eine allgemeine Korrektur würde bei der Aktie aber dennoch nicht einfach Halt machen, weshalb das mögliche Platzen einer KI-Blase auch hier schwer bemerkbar sein würde.

Einen waschechten Crash gab es am gestrigen Dienstag nicht zu sehen. Allerdings dürfte mancher Anleger leicht verunsichert darauf blicken, dass der Kurs gestern um vier Prozent fiel und damit zum ersten Mal seit dem Sprung aus der Vorwoche wieder unter die 200-Dollar-Marke fiel. Per Handelsschluss standen 198,69 Dollar auf dem Ticker. Nicht auszuschließen ist, dass solche Rückgänge weitere Verkäufe nach sich ziehen und aufgrund der vielen Diskussionen um eine (angebliche?) Blase eine selbsterfüllende Prophezeiung in Gang setzen. Ein Wörtchen mitzureden werden allerdings auch die Zahlen haben, die für Mitte November erwartet werden.

 

Meta weiter im roten Bereich

 

Zumindest einen Mini-Crash hat die Aktie von Meta (US30303M1027) bereits hinter sich. Die immer höheren Investitionen in KI-Rechenzentren werden von einigen Anteilseignern mit Skepsis gesehen. Denn die Facebook-Mutter hat nicht wirklich einen Plan dafür, wie die unzähligen Milliarden eigentlich wieder hereingeholt werden sollen. Der Kurs gab nach der Zahlenvorlage bereits um über zehn Prozent nach und eine Erholung ist derzeit nicht in Sicht.

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Stattdessen ging es gestern um weitere 1,6 Prozent bis auf 627,32 Dollar in die Tiefe und der Abstand zum Allzeit-Hoch bei 796,25 Dollar fällt doch recht deutlich aus. Auf 5-Tages-Sicht sind Verluste von 16,5 Prozent zu beklagen. Die Gewinne aus den Sommermonaten dürfen damit als egalisiert betrachtet werden, wenngleich die Meta-Aktie dennoch auf hohem Niveau bleibt. Die große Frage ist, ob sie sich dort auch halten können wird.

 

Übernimmt sich Amazon?

 

Sorgen könnten Anleger sich vielleicht auch um den Internet-Giganten Amazon (US0231351067) machen. Denn wie das „Handelsblatt“ berechnet hat, verfügt das Unternehmen über die risikoreichste Bilanz der größten sechs KI-Konzerne. Für das laufende Jahr hat Amazon langfristige Investitionen von 120 Milliarden Dollar eingeplant. Dem gegenüber steht jedoch ein rückläufiger Cashflow von 22 Milliarden Dollar. In den letzten vier Quartalen konnten defacto sogar nur 10,6 Milliarden Dollar erzielt werden.

Mit anderen Worten gibt Amazon deutlich mehr Geld aus, als es durch seine laufenden Geschäfte einnehmen kann. Es braucht keinen Bachelor der Mathematik, um in einer solchen Diskrepanz ein gewisses Risiko zu erkennen. Noch scheinen die Anleger aber auf das Potenzial von KI und die Nachfrage nach Cloud-Kapazitäten zu vertrauen. Die Amazon-Aktie gab am Dienstag zwar ebenfalls nach. Die Verluste fielen mit 1,8 Prozent aber vergleichsweise überschaubar aus und der Schlusskurs blieb mit 249,32 Dollar auf sehr hohem Niveau.

 

Die Ängste sind nicht unbegründet

 

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Werbebanner DegussaEin schlechter Tag allein ist noch längst keine geplatzte Blase. Dennoch haben Anleger gute Gründe, um an den Bewertungen der Tech-Giganten mittlerweile zu zweifeln. Gebaut ist die schwindelerregende Rallye auf eher vagen Hoffnungen und aberwitzigen Geldsummen, die zum Teil zwischen den Unternehmen hin- und hergereicht werden. Eine alte Börsenweisheit besagt, dass ein Goldrausch sich seinem Ende zuneigt, wenn der Schaufelverkäufer seinen Kunden Geld leihen muss, damit jene weitere Schaufeln kaufen können. Ein Stück weit dürfte dieser Punkt mit Milliardeninvestments von Nvidia in die eigene Kundschaft wohl schon erreich sein.

 

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05.11.2025 - Andreas Göttling-Daxenbichler

Unterschrift - Andreas Göttling-Daxenbichler

 

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