Nvidia investiert kräftig in Nokia, PayPal macht gemeinsame Sache mit OpenAI und Intel profitiert weiter kräftig von seinen Investoren
Im KI-Segment werden weiterhin fleißig Partnerschaften geschmiedet
Im Bereich der Künstlichen Intelligenz (KI) scheinen die Möglichkeiten momentan unbegrenzt zu sein, und das nicht nur in technologischer Hinsicht. An der Börse gibt es immer neue Höhenflüge aufgrund von teils ungewöhnlichen Kooperationen zu sehen. Kritiker sehen darin schon Anzeichen für eine Blasenbildung, Optimisten hingegen sprechen von Chancen und die Aktienkurse steigen munter in die Höhe.
Eine tragende Rolle bei alledem spielt der Chiphersteller Nvidia (US67066G1040), mittlerweile der wertvollste Börsenkonzern auf dem Planeten. Vor Kurzem erst steckte der Konzern etliche Milliarden in diverse Partnerschaften. 100 Milliarden US-Dollar kommen beispielsweise OpenAI zugute, wo das Geld für den Kauf frischer Chips für Rechenzentren genutzt werden soll. Über kurz oder lang kommen die Investitionen also wieder zurück.
Den Anlegern gefällt der Ansatz von Nvidia mit immer neuen Partnerschaften und die Aktie scheint kein Halten mehr zu kennen. Am Dienstag gelang den Bullen mit Aufschlägen von fünf Prozent der Sprung über die Marke von 200 Dollar. Nachbörslich ging es noch weiter in die Höhe bis auf rund 206 Dollar. Die Marktkapitalisierung liegt nun schon bei schwindelerregenden 4,9 Billionen Dollar. Das beschreibt die Erwartungen der Märkte an die KI-Revolution bereits sehr treffend.
Nokia im Visier von Nvidia
Die neuste Kooperation verkündete Nvidia nun mit dem finnischen Telekomausrüster Nokia (FI0009000681), wenn auch in einem etwas geringeren Rahmen. Rund eine Milliarde Dollar investiert der US-Chipgigant, was einem Anteil von etwa drei Prozent entspricht und Nvidia über Nacht zu einem der größten Aktionäre avancieren lässt. Ziel des Ganzen ist die gemeinsame Optimierung von Netzwerk-Komponenten für den KI-Einsatz. Nokia will zudem in seinen Rechenzentren verstärkt Nvidia-Chips nutzen, womit auch hier die Investitionen zum Teil zurückfließen dürften.
Die Nokia-Aktie wurde durch die Meldung beflügelt und schoss am Dienstag um 21,4 Prozent auf 6,60 Euro in die Höhe. Das entspricht dem höchsten Kurs seit fast zehn Jahren und auch der Tagesgewinn fällt ungewöhnlich hoch aus. Wenngleich noch nicht bekannt ist, wie sich das Ganze auf die Bilanz von Nokia auswirken mag, sorgt doch allein die Präsenz von Nvidia für eine ungeheure Strahlwirkung. Nokia erhält letztlich auch einen Sichtbarkeitsschub, nachdem die Aktie zuvor von vielen Anlegern wahrscheinlich schlicht übersehen wurde.
PayPal setzt auf ChatGPT
Abseits von Nvidia schmiedeten der ChatGPT-Entwickler und PayPal (US70450Y1038) eine neue Partnerschaft. Jene soll es künftig erlauben, per PayPal direkt beim Chatbot zu bezahlen. Zu diesem Zweck sollen möglichst viele Händler an Bord geholt werden, deren Angebote dann über die KI verkauft werden können. Versprochen wird, dass die Abwicklung nur wenige Klicks in Anspruch nehmen soll. Der Besuch eines Online-Shops könnte für manchen Anwender wohl obsolet werden, so das Vertrauen in die KI hoch genug ausfällt.
Gelohnt hat sich der Schritt bisher vor allem für PayPal, wo der Aktienkurs am Dienstag zeitweise bis auf über 80 Dollar in die Höhe schoss. Zu Handelsschluss pendelte das Papier sich bei 73 Dollar und damit noch immer vier Prozent höher als tags zuvor ein. Die gute Laune hält an und mancher Anleger träumt fleißig von neuen Möglichkeiten. Wie sehr die Nutzerschaft von ChatGPT auf das Ganze gewartet haben mag, ist indes eine Frage für sich.
Intel wird gepampert
Während Nokia und PayPal auch ohne KI-Investitionen einigermaßen auf eigenen Beinen standen, lässt sich dies von Intel (US4581401001) eher weniger behaupten. Eigentlich steckt der US-Chiphersteller in der wohl größten Krise der Unternehmensgeschichte. Dennoch geht es mit dem Aktienkurs munter aufwärts, zuletzt um fünf Prozent bis auf 41,53 Dollar am Mittwoch. Auf Monatssicht trieb es den Kurs bereits um knappe 17 Prozent in die Höhe. Hauptsächlich dafür verantwortlich sind frische Investoren wie Nvidia, OpenAI und die US-Regierung.
Was das für Intel bedeutet, das zeigte sich bei den jüngsten Zahlen sehr anschaulich. Ohne die Milliarden der KI-Supporter hätte das Unternehmen wohl abermals unschöne Verluste geschrieben. Doch die freundliche Unterstützung sorgte das erste Mal seit einer gefühlten Ewigkeit wieder für schwarze Zahlen. Dass Intel dieses Kunststück nicht aus eigener Kraft gelingen will, scheint die Anteilseigner wenig zu stören. Zu verlockend ist die Aussicht, dass der Konzern aufgepäppelt wird und damit sein Comeback vorbereiten mag.
Das Geld fließt
Es bleibt noch offen, was aus all den neuen KI-Partnerschaften entstehen mag. An der Börse wird aber schon mal gefeiert, dass Milliardenbeträge den Besitzer wechseln und damit manche Aktien vollkommen neu bewertet werden muss. Für den Moment ist das eine bequeme Ausgangslage und vermutlich sind es nicht die letzten Kooperationen im Segment. Die Gefahr, dass der KI-Sektor sich nun weiter selbst in die Höhe schaukelt und dabei vielleicht ein wenig der Realität enteilen mag, sollte aber nicht vollkommen ignoriert werden.
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29.10.2025 - Andreas Göttling-Daxenbichler

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