Nvidia schießt den Vogel ab, Super Micro Computer zurück in alter Stärke, TUI trotzt negativen Schlagzeilen und Rheinmetall hält sich wacker
An der Börse werden weiter Rekorde gejagt
Die Zahlen von Nvidia haben selbst die Erwartungen der Optimisten nochmal um ein gutes Stück übertroffen. Dem Unternehmen ist es quasi in Eigenregie gelungen, die Rallye an den Märkten mit neuem Leben zu füllen und die Börsianer konnten sich am Donnerstag über satte Gewinne nicht nur bei dem Chiphersteller selbst freuen.
Bei Nvidia (US67066G1040) stimmt derzeit aber auch einfach alles. Zwar werden dem Unternehmen Geschäfte in China zunehmend schwerer gemacht. Dennoch verkauft sich alles an KI-Chips, was sich nur irgendwie herstellen lässt und die Produktionskapazitäten werden stetig ausgebaut. Der Star bleibt der KI-Beschleuniger H100, der für den Preis eines Kleinwagens den Besitzer wechselt und Nvidia üppige Margen beschert.
Das Unternehmen rechnet auch für das laufende Quartal mit steigenden Umsätzen, welche in Bereichen liegen dürften, die in der Vergangenheit über ein gesamtes Jahr erzielt wurden. Den Ton gibt die Datacenter-Sparte an, deren Anteil an den Umsätzen schon bei rund 86 Prozent liegt. Mit anderen Worten: der KI-Boom ist quicklebendig und Nvidia ist mit Abstand der größte Profiteur dieser Entwicklung. Die Aktie reagierte auf die Zahlen mit einem Plus von 16,4 Prozent und stellte bei rund 785 US-Dollar mal wieder ein neues Allzeit-Hoch auf.
Super Micro Computer: Als wäre nichts gewesen
Noch steiler aufwärts ging es für die Anteilsscheine von Super Micro Computer (US86800U1043). Im Windschatten von Nvidia gab es hier ein Plus von knapp 33 Prozent zu sehen und der Kurs katapultierte sich bis auf 975,52 Dollar. Die recht scharfe Korrektur aus der vergangenen Woche ist damit wohl schon wieder in Vergessenheit geraten und die Bullen nehmen wieder vierstellige Kurse ins Visier. Für einen neuen Rekord hat es noch nicht gereicht. Das Allzeit-Hoch bei 1.078 Dollar ist aber auch nicht allzu weit entfernt.
Nachdem Nvidia eindrucksvoll gezeigt hat, wie enorm die Nachfrage nach KI-Hardware noch immer ausfällt, sind Gewinnmitnahmen im Sektor erstmal kein Thema mehr. Stattdessen bot die Super Micro Computer-Aktie sich für viele Anleger für einen Einstieg an. Der Konzern selbst sprach zuvor bereits von weiterem Aufwärtspotenzial und sieht einzig die Unterversorgung mit KI-Chips als eine kleine Bremse an. Die Ergebnisse von Nvidia untermauern solche Aussagen nun recht eindrucksvoll.
TUI wagt einen Schritt nach vorne
Die enormen Erfolge im KI-Sektor zogen am Donnerstag weite Kreise und sorgten für eine allgemein ausgelassene Stimmung. In die Höhe ging es da auch mit manch anderem angeschlagenen Titel, der mit der Thematik nicht besonders viel am Hut hat. Über grüne Vorzeichen freute sich beispielsweise TUI (DE000TUAG505). Um 3,8 Prozent ging es hier bis auf 6,87 Euro aufwärts, obschon das Unternehmen keine Neuigkeiten anzubieten hatte.
Zuletzt kamen sogar negative Schlagzeilen auf, nachdem die Deutsche Umwelthilfe Klage einreichte aufgrund von Vorwürfen des Greenwashing bei Kreuzfahrten. TUI selbst stellt sich dem allerdings entschieden entgegen und spricht davon, den Kunden transparent und offen aktuelle sowie künftige Maßnahmen für mehr Klimaschutz darzulegen. Die Aktionäre scheinen das Ganze letztlich unbeeindruckt wegstecken zu können. Spannend wird nun zu sehen sein, ob es auch für einen nachhaltigen Sprung über die 7-Euro-Marke reicht. Erst dort würde sich auch eine größere Erholung vermuten lassen.
Rheinmetall bleibt stabil
Neben KI waren zuletzt europäische Rüstungsaktien mit das größte Thema an den Märkten. Dort ist der Hype allerdings ein klein wenig abgeflacht und bei Rheinmetall (DE0007030009) gab es gestern keine großen Kurssprünge mehr zu sehen. Allerdings konnte die Aktie sich auf hohem Niveau halten und um 0,4 Prozent bis auf 401,70 Euro zulegen. So mancher Analyst erkennt hier auch noch immer Aufwärtspotenzial.
Das Bankhaus Metzler sorgte für Aufmerksamkeit mit einer neuen Studie zur Rheinmetall-Aktie, bei der das Kursziel deutlich in die Höhe geschraubt wurde. Statt zuvor 330 Euro werden nun 505 Euro in Aussicht gestellt und folgerichtig gibt es eine klare Kaufempfehlung. Andere Experten sind etwas vorsichtiger, doch dass Rheinmetall sich grundsätzlich im Aufwärtstrend befindet, daran zweifelt aktuell so ziemlich niemand.
Nicht zu stoppen?
Die vielen Zweifler der letzten Tage scheinen eines Besseren belehrt zu werden und die Börsen starten den nächsten Anlauf in der nun schon seit Wochen anhaltenden Rekordrallye. Das ist für den Moment ein hübscher Anblick. Allerdings wird die Euphorie auch früher oder später wieder verfliegen, was zu Gewinnmitnahmen einladen könnte. Obschon die Erwartungen von Nvidia wieder einmal pulverisiert wurden, ist daher ein gewisses Maß an Vorsicht noch immer nicht verkehrt.
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23.02.2024 - Andreas Göttling-Daxenbichler
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