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Palladium mit neuem Allzeithoch – Was wird mit Norilsk Nickel?

Palladium beendet hochvolatile Bodenbildung mit explosivem Ausbruch

NTG24 - Palladium mit neuem Allzeithoch – Was wird mit Norilsk Nickel?

 

Palladium überwand heute Morgen sein bisheriges Allzeithoch generierte damit ein neues Kaufsignal und durchbrach danach in schneller Folge zwei dynamische Widerstände. Der Markt reagiert damit auf das stark steigende Risiko eines vielfach höheren Angebotsdefizites. Auch schärfere Korrekturen dürften bis auf Weiteres von einer zurückgehenden Preiselastizität der Palladium-Nachfrage abgefedert werden.

Nachdem Palladium in der vergangenen Woche bereits rekordverdächtige 26,3 % gestiegen war, setzt sich heute Morgen der explosionsartige Anstieg fort. Im Zuge dessen überwindet der Palladiumpreis scheinbar mühelos sein bisheriges Allzeithoch von 3.019,50 Dollar vom 04.05.2021.

Aktuell legt Palladium 12,7 % auf 3.353,74 Dollar zu. Wesentlicher Treiber dieses Preisanstieges sind stark steigende Risiken eines Angebotsdefizites auf dem globalen Palladiummarkt, denn Russland hat einen Anteil von rund 38 % an der weltweiten Palladiumproduktion.

Eine von Sanktionen verursachte Blockade dieser Produktion für den Weltmarkt läßt sich kurzfristig nicht kompensieren. Deshalb dürfte ein bedeutender Teil der jetzigen Kaufpanik auf Vorratskäufe zurückzuführen sein.

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Werbebanner EMH PM TradeSollte die russische Palladiumproduktion wirklich blockiert werden, sind alle Marktgleichgewichtsschätzungen von Metal Focus, Norilsk Nickel (US55315J1025) und Statista ,,kalter Kaffee‘‘! Noch in seinem Jahresabschluss für 2021 hatte Norilsk Nickel ein Angebotsdefizit von ,,nur‘‘ 300.000 Unzen für 2022 prognostiziert. Die Produktion allein von Norilsk Nickel betrug im Jahr 2021 nach Angaben im Jahresbericht 2,695 Mio. Unzen, von denen man bisher ausgehen mußte, dass sie dem Weltmarkt zur Verfügung stehen. Sollte dieses Angebot blockiert, würde sich das Angebotsdefizit auf dem globalen Palladiummarkt verzehnfachen.

Hinzu kommt noch ein weiterer Aspekt, nämlich die Verteilung des bestehenden Palladiumangebots. Die westlichen Sanktionen würden zu einer politischen Verteilung von Palladium führen, was aufseiten Russlands in Form von Gegensanktionen zu einer ähnlichen Begründung führen könnte. Dies impliziert, dass Russland sein Palladium an jene Staaten, möglicherweise mit einem Discount, verkauft, die es politisch unterstützen bzw. nicht sanktionieren.

Interessant ist auch ein langfristiger Blick auf den Palladium-Chart. Denn nachdem nun praktisch alle statischen Widerstände überwunden sind, bleiben neben den Indikatoren der ,,inneren Marktverfassung‘‘ (Momentum, Stochastik etc.) vor allem dynamische Indikatoren. Für Palladium bieten sich dazu die oberen Aufwärtstrend-Linien an, welche ihren Anfang in früheren Kursspitzen nehmen.

Die orangene gestrichelte Linie im Chart zeigt, dass Palladium heute Morgen bereits die erste dieser Linien überwunden hat. Außerdem wurde bereits eine weitere, welche in dem Zwischenhoch vom Februar 2011 ihren Anfang nahm, intraday überwunden.

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Ein charttechnisches Ausatmen bleibt zwar jederzeit möglich. Jedoch ist die reale Verfügbarkeit von Palladium nicht primär ein ,,Future-Play‘‘ an der LME in London, sondern hängt an der faktischen Lieferung der entsprechenden Kontrakte. Ein weiterer Anstieg der ,,Lieferprämien‘‘ für entsprechende Future-Kontrakte ist deshalb sehr wahrscheinlich.

 

Palladium auf TradingView

 

Und was ist das Fazit?

 

Das heute erreichte neue Allzeithoch von Palladium verdeutlicht erneut, dass die Blockade physischen Angebots aus politischen Gründen eine noch niedrigere Preiselastizität der Nachfrage zur Folge haben kann. Diese wiederum verstärkt perspektivisch als ,,Management der politischen Sanktionen‘‘ die Vorratskäufe, die zusätzlich Eigendynamik in die Preisentwicklung bringen.

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Werbebanner ISIN-WatchlistDie explosive Preisentwicklung von Palladium erhöht parallel auch die Preisdifferenz zu Platin. Da die jährliche Platinförderung noch 10 % unter der von Palladium liegt und eine teilweise Substituierbarkeit vorliegt, dürfte dies die Entwicklung von technologischen Lösungen, die auf den Austausch von Palladium durch Platin zielen, beschleunigen. Dies dürfte zu einer strategischen Arbitrage zwischen beiden Schwestermetallen führen.

Charttechnisch hat Palladium einstweilen ein neues starkes Kaufsignal generiert. Scharfe Korrekturen sind wie auch bisher jederzeit möglich. Das massive Risiko eines vielfach größeren Angebotsdefizites dürfte aber jede auch stärkere Korrektur abmildern.

 

07.03.2022 - Arndt Kümpel

Unterschrift - Arndt Kümpel

 

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