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Großbritannien sanktioniert russische Edelmetallexporte weiter – Norilsk Nickel betroffen

Russische Edelmetallexporte in Großbritannien mit verstärktem Gegenwind

NTG24 - Großbritannien sanktioniert russische Edelmetallexporte weiter – Norilsk Nickel betroffen

 

Das Vereinigte Königreich hat neue Sanktionen gegen Russland angekündigt, welche auch den Import von russischem Platin und Palladium betreffen. Gleichzeitig sollen sich britische Importeure von russischem Platin und Palladium nach alternativen Versorgungsquellen umsehen. Betroffen davon dürfte auch der größte russische Palladiumexporteur Norilsk Nickel sein.

Wie die britische Regierung gestern mitteilte, wird das Vereinigte Königreich neue Sanktionen gegen Russland und Weißrussland verhängen.

Diese betreffen Waren im Wert von 1,7 Mrd. britischen Pfund und sollen die Fähigkeit Russlands zur Kriegsführung schwächen.

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Werbebanner EMH PM TradeMit dieser Entscheidung erhöht sich der Gesamtwert der Waren, die seit der Invasion Russlands in der Ukraine ganz oder teilweise mit Einfuhr- und Ausfuhrsanktionen belegt wurden, auf mehr als 4 Mrd. britische Pfund.

Zu den neuen Sanktionen gehören unter anderem Einfuhrzölle und Ausfuhrverbote und sollen auch Platin und Palladium betreffen. So werden die Zölle auf Produkte wie Chemikalien, Platin und Palladium um 35 Prozentpunkte erhöht. Das Vereinigte Königreich ermutigte in der neuen Erklärung alle Importeure der betroffenen russischen Waren, sich nach Versorgungsalternativen umzuschauen.

Denn Russland ist der weltweit größte Exporteur von Palladium und der zweitgrößte Produzent von Platin nach Südafrika und ist bei der Ausfuhr von Platin- und Palladiumprodukten stark vom Vereinigten Königreich abhängig.

Zu den betroffenen Unternehmen dürfte insbesondere Norilsk Nickel (US55315J1025) gehören. Der russische Konzern ist der weltweit größte Palladiumproduzent. Vor den neuen Sanktionen hatte das Unternehmen erst kürzlich über einen Anstieg der Nickel-Produktion um 10 % auf 52.000 Tonnen Nickel im 1. Quartal 2022 gegenüber dem 1. Quartal 2021 gemeldet. Parallel war die Palladium-Produktion um 8 % auf 706.000 Unzen gefallen. Die Produktion von Platin fiel um 12 % auf 163.000 Unzen.

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Für das Gesamtjahr 2022 hatte das Unternehmen zu diesem Zeitpunkt seine bisherige Prognose noch bestätigt. So sollten 215.000 Tonnen Nickel, 2,71 Mio. Unzen Palladium und 667.000 Unzen Platin gefördert werden. Diese Prognose dürfte nun mit neuen Risiken besetzt sein.

 

Und was ist das Fazit?

 

Die jüngsten Sanktionen Großbritanniens gegen Russland erhöhen den Druck auf russische Exporteure von Platin und Palladium weiter, insbesondere Norilsk Nickel. Welche Veränderungen sich für die globale Versorgung mit den beiden Edelmetallen schließlich ergeben wird, bleibt zunächst offen. Jedoch läßt sich die dominante Marktposition Russland kurzfristig kaum kompensieren. Dies könnte die Versorgungssicherheit weiter unter Druck bringen. Eine wichtige Rolle diesbezüglich dürfte aber vor allem das Kaufverhalten Chinas spielen. Sollte sich das Reich der Mitte den Sanktionen nicht anschließen, könnte es in ähnlicher Weise von der derzeitigen Lage profitieren wie Indien in Bezug auf die Preisabschläge bei russischen Öllieferungen.

 

09.05.2022 - Arndt Kümpel

Unterschrift - Arndt Kümpel

 

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