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Palladium verharrt auch 2022 in einem globalen Angebotsdefizit

Der Palladiumpreis wird nicht nur von den Spannungen mit Russland getrieben

NTG24 - Palladium verharrt auch 2022 in einem globalen Angebotsdefizit

 

Der globale Palladiummarkt dürfte im laufenden Jahr nach Schätzungen des weltgrößten Palladiumproduzenten Norilsk Nickel sein Angebotsdefizit weiter ausweiten. Dabei stützt insbesondere die Erholung der Automobilindustrie die Nachfrage. Eine große Unbekannte in diesem Szenario sind die Spannungen des Westens mit Russland und dessen politische Reaktionsfunktion. Das Jahr 2022 könnte deshalb noch einige Luftlöcher bereithalten.

Der mit Abstand weltgrößte Palladiumproduzent, der russische Konzern Norilsk Nickel (US55315J1025) schätzt, dass der globale Palladiummarkt im vergangenen Jahr ein Defizit von 200.000 Unzen aufwies. Dies teilte er in einem Markt-Update am 10.02.2022 mit.

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Werbebanner ClaudemusDas Unternehmen teilte zudem mit, dass der durchschnittliche Palladiumpreis im Jahr 2021 im Jahresvergleich um 9 % auf 2.398 US-Dollar je Unze gestiegen sei, da die Palladiumnachfrage im Jahresvergleich um 4 % auf 10 Mio. Unzen zulegte. Dies sei hauptsächlich auf die Erholung der Nachfrage aus der Automobilbranche zurückzuführen. Nach Angaben von Norilsk Nickel stieg das Palladiumangebot im Jahr 2021 um 3 % auf 9,8 Mio. Unzen, da vorübergehende Betriebsunterbrechungen in den eigenen Minen durch südafrikanische Produktionssteigerungen kompensiert wurden. Parallel entwickelte sich das Recyclingangebot verhalten, da weniger Altautos verschrottet wurden.

Im Jahr 2022 erwartet Norilsk Nickel für den Palladiummarkt einen Anstieg des Angebotsdefizites von 200.000 Unzen auf 300.000 Unzen. Die industrielle Nachfrage soll im laufenden Jahr um 6 % auf 10,6 Mio. Unzen steigen, wobei die Automobilindustrie Haupttreiber dieses Wachstums sein dürfte, da die Chipknappheit voraussichtlich im zweiten Halbjahr 2022 nachlassen wird.

Für das globale Palladiumangebot erwartet der Konzern einen Anstieg um 5 % auf 10,3 Mio. Unzen. Dabei soll sich die Minenproduktion in Südafrika und Russland wieder normalisieren. Jedoch dürfte auch der deutliche Vorratsabbau im Jahr 2021 spürbar werden.

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Ein Blick auf die langfristige Entwicklung des Palladiumpreises zeigt vor allem die Wirkung des Dieselskandals auf den Palladiumpreis, der zwischen Sommer 2018 und Frühjahre 2021 zu einer Verdreifachung des Preises führte. Danach konsolidierte das weiße Edelmetall die hohen Gewinne in einer sehr volatilen (Doppel-)Bodenbildung.

 

Palladium auf TradingView

 

Und was ist das Fazit?

 

Die aktuelle Marktprognose des weltgrößten Palladiumproduzenten, der für das laufende Jahr einen Anstieg des globalen Angebotsdefizites von 200.000 Unzen auf 300.000 Unzen erwartet, wird insbesondere von einer wachsenden Nachfrage der Automobilindustrie getrieben. Allerdings wird implizit davon ausgegangen, dass Russland seinen hohen Anteil am globalen Palladiumangebot weiter auf den Markt bringt. Nur unter dieser Bedingung ist die aktuelle Prognose realistisch.

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Werbebanner ISIN-WatchlistSelbst diese Annahme stützt den Palladiumpreis. Stärker als diese jedoch dürfte das Szenario stützen, dass Russland seine Palladiumproduktion in ähnlicher Weise politisch nutzt wie sein Erdöl und Erdgas.

Ungeachtet der jeweiligen Einflussfaktoren sendet die charttechnische Lage des Palladiumpreises Signale für eine Beendigung der Bodenbildung nach dem kräftigen Anstieg ab Sommer 2018. Allein aus diesem Grunde könnte das Jahr 2022 noch einige Überraschungen für die Investoren am Palladiummarkt bringen!

 

16.02.2022 - Arndt Kümpel

Unterschrift - Arndt Kümpel

 

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