Paramount Skydance plant feindliche Übernahme von Warner Bros. Discovery, Netflix gerät unter Druck und Mars darf Kellanova schlucken
Das letzte Wort ist beim Übernahmekampf um Warner Bros. Discovery noch nicht gesprochen
Am Freitag kündigte Netflix an, eine Vereinbarung mit Warner Bros. zu einer Übernahme getroffen zu haben. Bereinigt um Schulden wurde der Wert des Übernahmeziels auf 72 Milliarden US-Dollar taxiert; gezahlt werden sollte zum größten Teil in bar und mit einigen Aktien. Damit schien Netflix endgültig zum größten Mediengiganten aufzusteigen, doch der Übernahmekrimi geht nun in die nächste Runde.
Überhaupt nicht glücklich mit dem angedachten Deal ist Paramount Skydance (US69932A2042). Das Filmstudio hatte gerüchteweise bereits Angebote zur Übernahme von Warner Bros. vorgelegt, konnte sich damit aber offensichtlich nicht durchsetzen. Nun kündigte man überraschend den Versuch einer feindlichen Übernahme an. 30 Dollar je Aktie werden dafür geboten und damit rein rechnerisch mehr als die 27,75 Dollar, denen das Angebot von Netflix entspricht. Allerdings will Paramount auch die TV-Sparte übernehmen, welche eigentlich ausgegliedert werden soll.
Wie hoch die Erfolgschancen sein mögen, bleibt erst einmal offen. Die Anteilseigner scheinen aber bereits große Chancen zu wittern und die Paramount-Aktie zog am Montag um satte neun Prozent auf 14,57 Dollar an. Die doch recht hohen Kosten von schätzungsweise 108 Milliarden Dollar scheinen die Börsianer nicht zu fürchten. Es lockt die Aussicht darauf, einen ernstzunehmenden Gegenpol zur Dominanz von Netflix zu schaffen.
Netflix unter Druck
Den Anteilseignern von Netflix (US64110L1061) gefällt das freilich weniger, sodass hier der Aktienkurs spontan um 3,4 Prozent auf 96,79 Dollar nachgab. Paramount ist nicht einmal das einzige Problem des Streaming-Giganten. Dazu gesellte sich in den letzten Tagen heftige Kritik an den Übernahmeplänen. Zahlreiche Experten befürchten eine zu starke Marktkonzentration und mögliche negative Folgen für Kinos, sollte Netflix in Zukunft Produktion früher ins Streaming befördern.
Am Sonntag meldete sich sogar US-Präsident Donald Trump zu Wort. Konkrete Ankündigungen machte er zwar nicht. Er ließ jedoch wissen, dass er bei der Veräußerung von Warner Bros. ein Wörtchen mitreden werde. Es bestehe kein Zweifel, dass der große entstehende Marktanteil ein Problem sein könne. Letztlich sollten dies aber Wirtschaftsexperten beurteilen. Bekannt ist, dass der Vater von Paramount-Chef David Ellison, Oracle-Gründer Larry Ellison, gute Kontakte zur Trump-Regierung pflegt. All das löst bei den Anteilseignern von Netflix derzeit einiges an Unbehagen aus.
Warner Bros. Discovery im Höhenflug
Die beste Laune dürfte sich momentan bei den Aktionären von Warner Bros. Discovery (US9344231041) breitmachen. Denn mit den neuerlichen Übernahmeplänen von Paramount steigt der Wert der Aktie unvermeidlich weiter an. Nicht wenige dürften darauf wetten, dass Netflix nun noch einmal nachlegt und damit einen neuerlichen Bieterkrieg auslöst. Am Montag ging es schon mal um 4,4 Prozent auf 27,23 Dollar aufwärts. Damit entsprach der Schlusskurs schon fast dem Angebot von Netflix.
Interessant ist Warner Bros. für andere Konzerne nicht nur aufgrund seinses Streaming-Dienstes HBO Max. Noch wichtiger dürften die vielen starken Marken sein, darunter das DC Universe rund um Superhelden wie Batman und Superman sowie die extrem erfolgreiche Harry-Potter-Reihe. Wer auch immer sich durchsetzen mag, bekommt die Grundlage für den nächsten Blockbuster oder Serienerfolg mehr oder weniger auf dem Silbertablett serviert.
Kellanova geht an Mars
Während bei Warner Bros. noch vieles in den Sternen steht und die Aufsichtsbehörden mit einer Prüfung nicht einmal begonnen haben, meldet Mars bei der schon vor einer Weile angekündigten Übernahme von Kellanova (US4878361082) am Montag einen wichtigen Meilenstein. Die EU-Kommission stimmte dem Vorhaben zu, und das ohne jedwede Auflagen. Auch das kam überraschend, da bei einer vorläufigen Untersuchung noch ein erhöhter Druck auf den Einzelhandel befürchtet wurde, was die Preise für Verbraucher hätte erhöhen können.
Dieses Risiko scheint nun nicht mehr gesehen zu werden und so steht den Plänen nichts weiter im Wege. Der nicht börsennotierte Lebensmittelgigant holt sich damit Marken wie Kellog’s und Pringles ins Sortiment. Die Kellanova-Aktie reagierte nicht weiter, hielt sich aber auf bekannt hohem Niveau bei 83,44 Dollar. Das entspricht weitgehend dem Übernahmeangebot, welches auf 83,50 Euro je Aktie lautet.
Die Spannung steigt
Wieder einmal zeigt sich, dass große Übernahmen zu einer nervenaufreibenden Angelegenheit werden können. Selbst eine beiderseitige Vereinbarung zwischen zwei Konzernen ist noch kein Garant für Erfolg. Die Kartellbehörden haben noch ein Wörtchen mitzureden und wenn wie aktuell bei Warner Bros. auch noch ein weiteres Unternehmen seinen Hut in den Ring wirft, lässt sich kaum noch etwas absehen. An der Börse geht es nun recht heiter zu und die Börsianer können munter tippen, wer sich letztlich durchsetzen mag. Eine falsche Wahl bringt aber freilich nicht zu unterschätzende Risiken mit sich.
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09.12.2025 - Andreas Göttling-Daxenbichler

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