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NTG24-Tagesbericht Platin vom 24.02.2023: Zu optimistische US-Preis-Konsensprognosen lassen Platin in den Abgrund stürzen

Übertriebener Crash nun mittel-/längerfristig bessere Kaufgelegenheit

NTG24 - NTG24-Tagesbericht Platin vom 24.02.2023: Zu optimistische US-Preis-Konsensprognosen lassen Platin in den Abgrund stürzen

 

Wie von uns schon seit Tagen fast befürchtet, sorgten heute die US-Konsumausgaben-Preis-Publikationen für den Januar, die wie kaum anders zu erwarten die zuvor noch recht optimistischen Konsensprognosen der Analysten und Wirtschafts“experten“ jedoch gründlich enttäuschten, für deutliche Korrekturen aller Edelmetallpreise.

Diese heute erneut hohen Preissteigerungs-Publikationen, von denen wir auch bereits schon z.B. im gestrigen Tagesbericht zu Platin ausgegangen waren, stellen jedoch natürlich ebenso wie z.B. auch der heute um 16:00 Uhr ein weiteres Mal überraschend positiv veröffentlichte Wirtschaftsstimmungs-Index der University of Michigan jedoch natürlich lediglich ein Spiegelbild der aktuell immer stärker Fahrt aufnehmenden US-Wirtschaft dar.

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Werbebanner EMH PM TradeDas hierauf somit ausgerechnet das neben Palladium (TVC:PALLADIUM) konjunkturreagibelste Platin (TVC:PLATINUM) bis zum bisherigen Späthandel um 20:30 Uhr mit – 3,6 % auf nur noch 913 USD sogar einen erheblich stärkeren Absturz verzeichnete, als das derzeit um – 2,4 % korrigierende Silber (TVC:SILVER) und das lediglich um – 0,6 % schwächere, inflations- und damit auch zinssensitivste Gold (TVC:GOLD), verwundert uns jedoch sehr und erachten wir analytisch nun als weit übertrieben.

 

Anstieg der PCE-Deflatoren im Einklang mit der US-Wirtschaftsbelebung

 

Doch zunächst zu den heute publizierten US-Konsumausgaben-Preiskomponenten (PCE-Deflatoren) für den Januar, für die gemessen an den zurückliegend weiter sehr robusten Einzelhandelsumsätzen, der unverändert stabilen Kaufneigung der US-Amerikaner gerade von Qualitätswaren im mittleren bis oberen Preissegment, wie auch der bereits nahezu stagnierend gemeldeten Inflationsrate für den Januar eine dennoch nur moderate Veröffentlichung aus unserer Sicht schon fast ein Wunder gewesen wäre:

Deren Jahres-Gesamtrate stieg im Januar gegenüber dem Dezember nun folgerichtig sogar leicht von 5,3 auf 5,4 % an. Hier hatten die Analysten und Ökonomen von einem PCE-Deflator von nur 5,0 % „geträumt“.

Die Jahres-Kernrate des PCE-Deflators ohne Berücksichtgung von Nahrungsmittel- und Energiekosten kletterte hingegen gegenüber dem Dezember nun leicht von 4,6 % auf 4,7 %. Hier hätten sich die Analysten und Ökonomen im Konsens nun einen PCE-Deflator von nur 4,3 % „gewünscht“.

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Wir halten, um das an dieser Stelle klar zu betonen, die nur moderate Steigerung dieser beiden PCE-Deflatoren ebenso wie die zurückliegend praktisch stagnierend gemeldeten Januar-Konsumenten- und Produzentenpreise in Relation zu dem bereits seit ca. 3 Monaten nun immer mehr an Stärke gewinnenden Wirtschaftsaufschwung der USA zusammenfassend betrachtet aber noch für völlig akzeptabel sowie sogar für einen weiteren klaren Erfolgsbeleg der nun schon seit gut einem Jahr äußerst konsequent betriebenen Zinserhöhungspolitik der FED.

Dass hierauf die Anleger die Edelmetalle aber heute dennoch erst einmal abstraften, nachdem ihr noch weiter höherer Optimismus durch die „PCE-Phantasien“ der Analysten und Ökonomen zuvor entsprechend genährt worden war, liegt jedoch auf der Hand und ist somit nur folgerichtig.

 

Mehrmonatige Beibehaltung maximalen US-Leitzinses von 5,25 – 5,50 % nun praktisch sicher

 

Seine Entsprechung findet dieser heutige Verkaufsdruck aller Edelmetalle auch darin, dass nach den heutigen weiteren hoch ausgefallenen Preissteigerungsraten gemäß dem sog. FED Watch-Tool sich nun bereits wenigstens rund die Hälfte aller befragten Ökonomen der von unterschiedlichen regionalen FED-Vorständen schon seit Monaten zunehmend betonten „Realität“ zu beugen beginnen, dass ein finales US-Leitzinsniveau inflationsbedingt in jedem Fall „über 5 % liegen und anschließend über eine beträchtliche Zeitperiode aufrecht erhalten werden müsse“.

Im Einzelnen bedeutet dies nach dem FED-Watch Tool, dass die genannte knappe Mehrheit dieser Ökonomen dieses künftig finale US-Leitzinsniveau sicher angemessen nun bei 5,25 – 5,50 % ansiedelt (aktueller Korridor: erst 4,50 – 4,75 %), mit der erstmaligen Realisierung dieses maximalen Leitzinsniveaus spätestens ab der Zinssitzung Mitte Juni rechnet und anschließend auch die Beibehaltung dieses Maximal-Leitzinses zumindest bis zur letzten Zinssitzung des Jahres Anfang Dezember erwartet.

Dieses nun mehrheitlich aufgestellte Konsensszenario der US-Wirtschaftsexperten gemäß dem FED-Watch Tool würden wir aus heutiger Sicht aber sowohl in Relation zum aktuellen Wirtschaftswachstumspfad wie auch dem hiermit weiter verbundenen Preissteigerungsdruck nun für derart plausibel und auch quantitativ vollauf angemessen halten, dass dieses Szenario nun bereits hinreichend spätestens seit heute in allen Edelmetallpreisen reflektiert sein und auch nur wenig Raum für weitere mögliche kommende Zinsenttäuschungen offen lassen sollte.

 

Zinsrisiken in Platin nun stark reflektiert, weiter verbesserte Konjunkturaussichten aber nicht

 

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Werbebanner ClaudemusWären aber zumindest diese künftigen Zinserhöhungsschritte und -Risiken nun schon bereits als hinreichend in allen Edelmetallkursen enthalten anzusehen, so müsste dies speziell für das besonders konjunkturreagible Platin jedoch nun bedeuten, dass es spätestens von nun an (d.h. nach seinem heutigen offenbar vor allem zinsbedingten Crash) künftig eigentlich nur noch von den trotz des Zinserhöhungsdrucks unseres Erachtens aber dennoch kaum belasteten und perspektivisch sicher weiterhin sehr intakten Wirtschaftswachstumsperspektiven der USA (wie aber zunehmend sogar auch Europas) profitieren sollte.

Nach dem heutigen Absturz, der Platin mit seinem aktuellen Kurs von 913 USD auch fast wieder exakt „zurück auf Los“, d.h. den Ausgangspunkt seiner kurzfristigen Erholung ab dem 17.02. befördert hat, sehen wir daher nun mittel- bis längerfristig umso attraktivere Neueinstiegschancen, um hierdurch an den in den kommenden Quartalen zweifellos weiter zunehmend aufgehellten Wirtschafts-Perspektiven der USA und Europas zu partizipieren.

 

Kurzfristig weitere Korrektur möglich, mittel-/längerfristig aber zunehmend attraktiv

 

Unsere bereits seit Tagen, allerdings weiter erst einmal nur an sehr risikofreudige Investoren gerichtete Neukauf-Empfehlung in Platin bekräftigen wir daher nun, selbst wenn – vornehmlich aber wohl allein in einer Sogwirkung durch die charttechnisch weiter erhöht korrekturanfälligen Edelmetalle Palladium und Silber – auch in Platin eine mögliche weitere Korrektur um max. – 5 % auf schlechtesten Falls rd. 870 USD in unseren Augen nicht restlos ausgeschlossen werden kann (= Primärtrendboden des bereits seit April 2020 etablierten langfristigen Aufwärtstrends).

Der nächste Widerstand in Platin ist nun in seiner kurzfristigen horizontalen Widerstands-Unterstützungs-Umwandlung (etabliert seit dem 13.02.) bei rd. 936 USD zu sehen. Sollte diese Marke überwunden werden, wäre charttechnisch der weitere Weg bis auf rd. 972 USD nach oben frei, wo derzeit die seit dem 11.01. entstandene Haupt-Korrekturlinie aufsetzt.

 

Chart: Platin mittelfristig

 

Platin auf TradingView

 

24.02.2023 - Matthias Reiner

Unterschrift - Matthias Reiner

 

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