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Edelmetall Marktbericht vom 30.04.2025: Gold, Silber, Platin und Palladium - Analysten sehen divergente Trends bei Angebot und Nachfrage

Gold und Silber reagieren sensibel, Platin stabilisiert sich, Palladium bleibt schwach

NTG24 - Edelmetall Marktbericht vom 30.04.2025: Gold, Silber, Platin und Palladium - Analysten sehen divergente Trends bei Angebot und Nachfrage

 

Die aktuellen Zahlen zeigen für die laufende Woche ein gemischtes Bild am Edelmetallmarkt: Gold notiert bei 3.311 US-Dollar mit einem leichten Minus von 0,11 %, Silber bei 32,91 US-Dollar mit -0,46 %, Platin legt hingegen um 0,63 % zu, während Palladium mit -0,58 % schwächer tendiert – Stand Mittwoch, 8 Uhr. Diese schwankende Entwicklung spiegelt die komplexe Gemengelage wider, in der sich Edelmetalle derzeit bewegen: geopolitische Unsicherheiten, ein schwächer werdender US-Dollar und ein sich zuspitzender Schuldenzyklus bestimmen das Bild.

Gold (TVC:GOLD) steht im Zentrum der Diskussion rund um das Ende eines jahrzehntelangen kreditgetriebenen Zyklus. Historisch betrachtet erlebte das Edelmetall in Phasen schwindenden Vertrauens in „Kredit-Assets“ – also Aktien, Staatsanleihen oder Währungen – teils explosive Kursanstiege. Der aktuelle Vergleich zwischen dem S&P 500 und dem Goldpreis legt nahe, dass wir uns im vierten derartigen Zyklus innerhalb eines Jahrhunderts befinden. Frühere Zyklen fielen zusammen mit der großen Depression, dem Ende des Bretton-Woods-Systems und der Dotcom-Krise – allesamt Wendepunkte, die Gold als Krisenschutz gestärkt haben.

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Ein Blick in die Geschichte zeigt: In früheren Haussephasen legte Gold im Durchschnitt um das 16-Fache zu, so moneymetals.com. Sollte sich dieser Verlauf wiederholen, wäre ein Kursziel von über 16.000 US-Dollar je Unze denkbar. Selbst konservative Schätzungen bewegen sich in Richtung 8.000 US-Dollar – eine Verdopplung gegenüber dem aktuellen Niveau. Entscheidend wird sein, ob das Vertrauen in traditionelle Vermögenswerte weiter erodiert. In diesem Fall dürfte Gold seine Rolle als sicherer Anker erneut ausbauen.

 

 

 

Silber: Der unterschätzte Krisenprofiteur

 

Silber (TVC:SILVER) profitiert ebenfalls von den aktuellen Unsicherheiten – wenn auch auf andere Weise. Der „kleine Bruder“ des Goldes gilt traditionell als volatiler, bietet jedoch in Krisenzeiten oft überdurchschnittliche Kurschancen. Neben seiner Funktion als Krisenschutz profitiert Silber besonders von seiner industriellen Bedeutung – vor allem in der Photovoltaik und Elektromobilität.

Trotz geopolitischer Spannungen, etwa im Nahen Osten oder im Ukraine-Konflikt, zeigt sich Silber robust. Viele Analysten stufen das Metall als unterbewertet ein – insbesondere im Vergleich zu Gold. Während das gelbe Edelmetall deutlich über früheren Rekordständen notiert, liegt der Silberpreis noch immer spürbar unter den historischen Hochs von 1980 und 2011. Diese Diskrepanz macht Silber für langfristig orientierte Anleger besonders interessant.

Wie auf barchart.com erläutert wird, ist der US-Dollar-Index ein Schlüsselfaktor für die weitere Preisentwicklung. Ein schwächerer Dollar macht Edelmetalle für internationale Käufer attraktiver. Sollte die US-Währung weiter an Boden verlieren, sind deutlich höhere Silberpreise wahrscheinlich – eine mögliche Stabilisierung auf höherem Niveau eingeschlossen.

 

Platin: Industrie-Antrieb und nachhaltige Perspektive

 

Platin (TVC:PLATINUM) steht oft im Schatten von Gold und Silber, doch seine Bedeutung nimmt stetig zu. Es wird in zahlreichen Hightech- und Industrieanwendungen eingesetzt – vom Automobilbau bis zur Medizin. Besonders in der Wasserstofftechnologie spielt Platin eine Schlüsselrolle: als Katalysator in Brennstoffzellen ermöglicht es emissionsfreie Antriebslösungen, die im Zuge der Dekarbonisierung stark an Bedeutung gewinnen.

Zukunftsträchtig ist vor allem das Platin-Recycling. Wie auf mint.ca nachzulesen ist, lassen sich aus Altteilen – insbesondere aus Abgaskatalysatoren – große Mengen des Metalls umweltschonend zurückgewinnen. Neue Technologien ermöglichen eine effiziente Wiederaufbereitung und leisten damit einen Beitrag zur Kreislaufwirtschaft. Der ökologische Nutzen geht dabei Hand in Hand mit wirtschaftlichen Vorteilen, was Platin als „grünes“ Metall der Zukunft positioniert.

 

Palladium: Auf der Suche nach neuer Stärke

 

Palladium (TVC:PALLADIUM), lange Zeit der Star unter den Edelmetallen, kämpft aktuell mit einer rückläufigen Nachfrage. Besonders die Automobilindustrie – Hauptabnehmer des Metalls – zeigt sich zurückhaltend. Der Fokus auf Elektromobilität drängt palladiumbasierte Katalysatoren allmählich zurück, was sich direkt in den Kursen widerspiegelt. Das derzeitige Preisniveau liegt deutlich unter dem Allzeithoch, die jüngste Schwäche ist Ausdruck struktureller Veränderungen.

Trotzdem sollte man das Metall nicht vorschnell abschreiben. Palladium bleibt ein Schlüsselmetall für Hybridfahrzeuge und bietet in bestimmten Nischen nach wie vor stabile Nachfrage. Auch ein etwaiger Wiederanstieg in klassischen Verbrennermärkten – etwa in Schwellenländern – könnte die Lage kurzfristig stabilisieren. Derzeit überwiegt jedoch die Vorsicht, was sich auch in den technischen Indikatoren niederschlägt.

 

Technische Analyse Gold: Bullen weiterhin am Ruder

 

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Werbebanner EMH PM TradeDer Goldpreis verzeichnet für den laufenden Monat ein solides Plus von 6,0 %. Die Zone um 3.500 US-Dollar fungiert aktuell als bedeutender mittelfristiger Widerstandsbereich – sowohl psychologisch als auch charttechnisch. Auf der Unterseite bietet der Bereich um 2.596 US-Dollar eine stabile Unterstützung. Der 200-Tage-Durchschnitt (GD200), ein zentraler Indikator für Langfristanalysen, zeigt einen Aufwärtstrend und verläuft derzeit unterhalb des aktuellen Kursniveaus. Diese Konstellation deutet klar darauf hin: Die Bullen geben den Ton an.

 

Technische Analyse Silber: Korrektur mit bullischem Gesamtbild

 

Silber verzeichnet im April einen Rückgang von 3,4 %, bleibt jedoch in einem übergeordnet positiven Trend. Der mittelfristige Widerstand liegt aktuell bei 34,56 US-Dollar, während die Zone um 28,29 US-Dollar als tragfähige Unterstützung fungiert. Auch hier verläuft der 200-Tage-Durchschnitt steigend und unterhalb des aktuellen Preises. Trotz der jüngsten Schwäche bleibt das technische Gesamtbild positiv. Die übergeordneten Trends sehen top bullisch aus.

 

Technische Analyse Platin: Stabil über langfristiger Unterstützung

 

Platin gibt im Monatsverlauf leicht um 1,2 % nach, bewegt sich jedoch weiter in einer stabilen charttechnischen Struktur. Die nächste wichtige Widerstandsmarke liegt bei 1.010 US-Dollar, während die Unterstützungszone bei 891 US-Dollar verläuft. Der GD200 zeigt nach oben und der aktuelle Kurs befindet sich darüber – ein solides Signal für mittel- bis langfristige Stärke. Die übergeordneten Trends sind bullisch.

 

Technische Analyse Palladium: Schwäche dominiert das Bild

 

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Werbebanner ClaudemusPalladium verzeichnet einen spürbaren Rückgang von 5,5 % im April. Technisch befindet sich der Kurs unterhalb des GD200, der dennoch leicht steigend ist – ein Widerspruch, der auf kurzfristige Schwäche innerhalb eines potenziell intakten langfristigen Trends hindeuten könnte. Die nächste relevante Unterstützung liegt bei 882 US-Dollar, während auf der Oberseite die Marke von 1.030 US-Dollar als Widerstand fungiert. Aktuell bleibt die übergeordnete Trendlage eher ungünstig für Bullen.

 

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30.04.2025 - Andreas Opitz

Unterschrift - Andreas Opitz

 

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