NTG24-Tageseinschätzung Platin vom 20.02.2023: In Platin kommt neuer Schwung

US-Börse geschlossen

 

Obwohl Platin anfällig für Zinsrisiken ist, ist das Edelmetall zuletzt deutlich freundlicher. Aktuell notiert Platin bei 929 USD – Potenzial bis auf 990 USD ist da.

Wie bereits heute Morgen im Beitrag erwähnt, Außenhandels-Preissteigerungsraten der USA für den Januar (Importpreise nur + 0,8 %, Exportpreise nur + 2,3 % ggü. Vorjahr) aus dem nationalen Blickwinkel der USA nicht etwa als günstig, sondern unseres Erachtens im Gegenteil als ein weiteres Alarmsignal einzuschätzen.

 

Außenhandels-Preis- und Wettbewerbsnachteil der USA

 

Denn hiermit trat nun eine so starke Abweichung zu den binnenwirtschaftlich erheblich stärkeren Preissteigerungsraten der USA im Januar (Gesamtinflatonsrate: + 6,4 %, Produzentenpreise + 6,0 %) auf, dass dies natürlich einen zunehmenden Außenhandels-Preis- und Wettbewerbsnachteil der USA im internationalen Vergleich offenbarte. Daraus resultiert nun, dass die Fed sich erst recht zu konsequenteren weiteren Zinsanhebungen veranlasst sieht.

 

Ziel der FED wird nämlich nun sicher nochmals mehr bestrebt sein, die Preissteigerungsraten in den USA nun schnellstmöglich wieder auf die Zielgröße von 2 % zurückzuführen. Unter diesen Aspekten ist der bisherige Ökonomen-Konsens eines künftigen maximalen US-Leitzinsniveaus von 5,25 - 5,50 % aus unserer Sicht nun wohl als absolut gesichert, wenn nicht sogar möglicherweise noch als leicht untertrieben zu erachten.

 

President’s Day

 

Aufgrund des gefeierten President’s Day in den USA findet an der US-Börse kein Handel statt, der die „Bullenfallen-Rallye“ sicherlich noch verstärkt hat. Wir erwarten in den Edelmetallen im weiteren Verlauf der Woche und auch den anschließenden Wochen eine ungebrochene Fortsetzung ihrer Korrekturtrends seit Mitte Januar bis Anfang Februar, am wenigsten jedoch - neben Palladium (TVC:PALLADIUM) - in dem seit seinem Korrekturbeginn am 11.01. bereits am stärksten um - 15 % korrigierten Platin (TVC:PLATINUM).

 

Auftrieb in Platin

 

Denn entgegen seiner rein fundamentalanalytisch natürlich erhöhten Anfälligkeit gegen die künftigen FED-Zinserhöhungs- und damit zwangsläufig auch Konjunkturrisiken sehen die rein charttechnischen Konstellationen von Platin mittlerweile in der Tat nun langsam wieder zunehmend attraktiv aus, worin sicher auch der eben gerade ab 14:00 Uhr sprunghaft erfolgte Chartausbruch von Platin begründet liegt (aktuell + 2,4 % auf 938 USD).

 

Chartbild Platin

 

Platin auf TradingView

 

Im Bereich seiner letzten Horizontalunterstützung von rd. 910 USD, von wo aus sich Platin seit dem 16.01. nach oben drehte, sehen wir das Edelmetall auf mittlere bis längerfristige Sicht durchaus bereits wieder als solide unterstützt an.

Lediglich oben beschriebene kurzfristige weitere Korrekturrisiken, die wir allerdings zunächst vor allem weiterhin in Gold (TVC:GOLD) und Silber (TVC:SILVER) sehen, könnten auch in Platin nochmals im voraussichtlich schlechtesten Fall ein weiteres Korrekturpotenzial bis auf rd. 890 USD eröffnen.

Denn in diesem Bereich liegen derzeit nahezu gleichauf sowohl die unteren Bollinger-Ränder sowohl in den Charts auf Tages- wie aber auch längerfristiger Wochen-Basis, was eine künftige Unterschreitung von 890 USD aus unserer Sicht als sehr unwahrscheinlich bzw. als eine völlig ausreichende Berücksichtigung der künftigen Konjunkturrisiken für Platin erscheinen lässt.

Nachdem der heute ab 14:00 Uhr erfolgte Chartausbruch von Platin auch zunächst eine klare Überwindung des seit 03.02. nochmals steileren Abwärtstrends darstellte, besteht nun prinzipiell weiteres Kurspotenzial bis auf rd. 990 USD, wo aktuell die (flachere) Widerstandslinie seiner seit 11.01. eröffneten Hauptkorrektur liegt.

 

20.02.2023 - Matthias Reiner

 

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