Bei RWE gönnen die Bullen sich eine Verschnaufpause

Wie geht es jetzt weiter?

 

Ausgerechnet RWE landete in einem recht freundlichen Marktumfeld am Donnerstag am Ende des DAX und musste Kursverluste von 1,4 Prozent hinnehmen. Das hält sich zwar noch im Rahmen und tut dem allgemeinen Aufwärtstrend erst einmal keinen Abbruch. Die zuletzt erfolgsverwöhnten Aktionäre des Versorgers könnten aber dennoch etwas ins Grübeln kommen.

Konkrete Gründe für die Abwertung bei RWE (DE0007037129) gibt es derzeit nicht zu finden. Noch immer blickt der Konzern in eine recht rosige Zukunft mit schwindelerregend hohen Margen und einer gigantischen Nachfrage. Vor allem erneuerbare Energien stehen im Fokus, nachdem die Attraktivität von fossilen Brennstoffen aus Russland ins Bodenlose abgefallen ist.

Nach einer Phase von mehr als ansehnlichen Gewinnen ist es nich unwahrscheinlich, dass am Donnerstag einige Anleger schlicht Gewinne in die Tat umgesetzt haben. Nachdem zuvor in schneller Folge mehrere neue Jahreshochs erreicht werden konnten, bleiben derartige Entwicklungen schlicht nicht aus.

 

Es gibt jedoch weiterhin gute Gründe, um hier Gewinne laufen zu lassen. Die US-Bank JP Morgan würde wohl sogar einen Neueinstieg befürworten. Zumindest bestätigte das Institut in einer neuerlichen Analyse sowohl seine Kaufempfehlung als auch das Kursziel, das sich mit 60 Euro mehr als sehen lassen kann. Wer zu einer ähnlichen Einschätzung kommt, könnte die kürzlichen Kursverluste also letztlich auch als Gelegenheit für weitere Zukäufe betrachten.

 

Sicherheit gibt es nicht

 

Momentan scheint nur sehr wenig bis gar nichts gegen die RWE-Aktie zu sprechen und neue Kursrekorde scheinen nur eine Frage der Zeit zu sein. Trotz der allgemein guten Aussichten sollten Anleger sich aber immer wieder daran erinnern, dass es für Kursgewinne nie eine Garantie geben kann. Das gilt in den aktuellen Zeiten mehr denn je. Schließlich gab es im laufenden Jahr schon so einige Überraschungen zu sehen, mit denen im Vorfeld wohl nur die Wenigsten gerechnet haben dürfen. Die RWE-Aktie soll damit in keiner Weise schlechtgeredet werden und die Aussichten bleiben erst einmal hervorragend. Es ist aber auch hier wichtig, politische sowie wirtschaftliche Entwicklungen im Blick zu behalten, da das Papier von solchen schwer abhängig ist.

 

27.05.2022 - Andreas Göttling-Daxenbichler

 

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