Sorgen um steigende Gaspreise schicken RWE in Richtung Kurskeller

Kann das gutgehen?

 

Über Monate konnte RWE davon profitieren, dass die Energiepreise ungebremst in Richtung Norden stiegen und dabei überhaupt kein Halten mehr zu kennen schienen. Nun scheint sich eben das aber als sehr hinderlich für die Performance der Aktie des Unternehmens zu erweisen. Zu diesem Schluss kommt zumindest „Der Aktionär“.

Kursverluste von schwindelerregenden 8,6 Prozent begründete das Magazin damit, dass die Anleger sich Sorgen darum machten, dass RWE (DE0007037129) die explodierenen Gaspreise nicht an die Kunden weitergeben könne. Damit sind ähnliche Kräfte am Werk wie beim Crash von Uniper, welches aufgrund seiner starken Abhängigkeit von Geschäften in Russland erzeit heftig unter Druck gerät.

Es wird aber darauf verwiesen, dass mögliche Folgen für RWE aus der aktuellen Situation deutlich geringer ausfallen dürften. Zudem verfügt das Unternehmen über beträchtliche Ressourcen im Bereich der erneuerbare Energien, die von den steil steigenden Preisen bei Öl und Gas weitgehend unbeeindruckt bleiben.

 

Damit besteht durchaus die Möglichkeit, dass die Anleger zuletzt etwas überreagiert haben und sich bei der RWE-Aktie jetzt interessante Chancen auf eine kurzfristige Gegenbewegung ergeben könnten. Allerdings hängt das natürlich stark davon ab, was in den kommenden Tagen noch alles geschehen wird. Letztlich ist es für keinen Versorger eine gute Nachricht, wenn die Energiepreise in immer neue Höhen aufsteigen.

 

Das wird nicht einfach

 

Die RWE-Aktie bleibt damit von allerlei Risiken begleitet, von denen viele für den Moment kaum richtig einzuschätzen sind. Sicher sein können die Anleger sich lediglich darüber, dass es für Energie immer genügend Abnehmer geben wird. Die Frage ist nur, welchen Preis das Unternehmen dafür zahlen muss und welche Auswirkungen auf die Bilanz zu erwarten sind. Solange es in dieser Hinsicht nicht zumindest die Aussicht auf eine sich stabilisierende Lage gibt, dürfte RWE einer hohen Volatiltität unterworfen sein, wodruch die Aktie einen nicht zu verkennenden spekulativen Charakter erhält.

 

04.03.2022 - Andreas Göttling-Daxenbichler

 

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