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BayWa-Aktie erneut mit rekordverdächtigem Einbruch

Laut dem Vorstand droht kein Grund zur Sorge, da keine Enteignung drohe

NTG24 - BayWa-Aktie erneut mit rekordverdächtigem Einbruch

 

BayWa plant trotz fehlender Einigung die Restrukturierung aufgrund geltenden Gesetzes voranzutreiben. Aktie stürzt erneut um 34 % ab.

Der Agrar- und Baustoffkonzern BayWa (DE0005194062) machte im letzten Jahr Schlagzeilen als bekannt wurde, dass der Münchener Konzern aus dem operativen Geschäft die riesigen Fremdkapitalforderungen nicht mehr begleichen kann. Aufgrund dessen plante man die Restrukturierung und holte sich mit den beiden Beraterhäusern Roland Berger und Alix Partners ausgewählte Restrukturierungsexperten ins Haus. Diese erkannten, dass man zu erst eine Einigung mit den Gläubigern erzielen müsse, bevor man die Restrukturierung voran treiben kann. In diesem Zuge müssten die Gläubiger auf einige Forderungen verzichten. Diese Einigung scheiterte.

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Nun möchte die BayWa die Restrukturierung allerdings aufgrund des geltenden Restrukturierungsgesetzes weiter vorantrieben. Hierfür hat das Unternehmen beim Münchener Amtsgericht einen Antrag gestellt. Allerdings kündigte man direkt an, dass ein Herausdrängen bzw. eine Enteignung der Aktionäre, wie sie bei dem Batterieunternehmen Varta vollzogen wurde, sei nicht geplant. Das Restrukturierungsgesetz gibt allerdings der BayWa die Möglichkeit ohne konkretes Insolvenzverfahren zu sanieren. Allerdings ermächtigt es das Unternehmen auch wie bei Varta das Grundkapital auf null zu setzen und damit faktisch auch alle Aktionäre zu enteignen. Der Vorstand kündigte an, dass dies nicht geplant sei. Man möchte eher eine Kapitalerhöhung durchführen und dadurch 150 Millionen Euro an neuen liquiden Mitteln einsammeln.

Hauptsächlich geht es bei der BayWa um die Verlängerung der Kreditlaufzeit, um die aktuelle Phase zu überstehen und die Kredite mit einer längeren Laufzeit abzubezahlen. Ohne eine Verlängerung der Kreditlaufzeit müsste die BayWa Ende 2025 einen Kredit über 2 Milliarden Euro zurückzahlen. Geld, das die BayWa nicht hat und eine Refinanzierung wäre auf Basis der aktuellen Bonität schwierig. Parallel hat man sich mit dem Großteil der Finanzgläubigern auf ein Finanzierungskonzept bis 2027 geeinigt. Allerdings haben einige wenige noch nicht zugestimmt und dieses Problem könnte man nun mit dem Restrukturierungskonzept lösen.

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Zur Mitte des Jahres 2024 kündigte die BayWa an, dass man aufgrund der immensen Schulden von 5,3 Milliarden Euro in eine geschäftliche Schieflage geraten ist. Grund für diesen Schuldenberg war primär eine rapide Expansion in dem letzten Jahrzehnt in weitere Teile Europas. Ursprünglich ist die BayWa als Zusammenschluss von mehreren Agrargenossenschaften gegründet wurden und ist damit zum größten Agrarhändler in Deutschland geworden.

Um das Finanzkonzept einzuhalten, werden voraussichtlich die Beteiligungen und Tochterunternehmen im Ausland wieder verkauft werden. Hierdurch soll man sich besser auf den Hauptmarkt konzentrieren können und auch die Liquidität steigern. Durch die Verkleinerung droht den Angestellten in Deutschland auch ein Stellenabbau. Rund 16 % der Arbeitsplätze sollen in Deutschland wegfallen, was etwa 1.300 Angestellten entspricht.

Die Ankündigung, dass man die Restrukturierung nun ohne die Zustimmung einiger Finanzgläubiger einklagen möchte, sorgt für einen Abverkauf der BayWa-Anteile im Handel am Freitag. Zu Beginn des Handelstages sackte der Aktienkurs um ganze 34 % ab, da die Aktionäre Angst hatten, dass ebenfalls eine Enteignung droht. Der Vorstand der BayWa hat allerdings augenscheinlich seine Kredibilität am Markt noch nicht verspielt, so erholte sich der Aktienkurs nach seiner Ankündigung, dass man keine Enteignung plane wieder wesentlich, sodass die Aktie mit einem Tagesverlust von 8 % aus dem Handel ging.

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03.02.2025 - Christian Teitscheid

Unterschrift - Christian Teitscheid

 

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