
Rheinmetall baut die Partnerschaft mit Lockheed Martin aus, Nvidia hofft auf Lockerungen bei Ausfuhrbeschränkungen und Novo Nordisk setzt auf neue Vertriebsmöglichkeiten
Frische Fantasien treiben Aktienkurse in die Höhe
Die Marktstimmung scheint sich in dieser Woche merklich aufgehellt zu haben, denn Hiobsbotschaften sind weitgehend ausgeblieben. Hier und dort zeigten sich sogar Zeichen der Entspannung, auch wenn jenen wahrscheinlich nicht unbedingt über den Weg zu trauen ist. Mehr Sicherheit versprechen Abkommen und Verträge, welche von Börsenkonzernen geschlossen werden.
Mit am meisten Aufmerksamkeit zog Rheinmetall (DE0007030009) auf sich, nachdem das Unternehmen eine Erweiterung der Partnerschaft mit dem US-Rüstungskonzern Lockheed Martin verkündete. Zusammen beabsichtigen die beiden Unternehmen, ein Kompetenzzentrum für Produktion und Vermarktung von Raketen sowie Flugkörpern in Deutschland auf die Beine zu stellen. Dabei soll Rheinmetall die Führung übernehmen. Noch braucht es die Zustimmung der Behörden, doch an der Börse wird schon mal von den nächsten Chancen geträumt.
Zu bewundern gab es bei der Rheinmetall-Aktie allein am Freitag Gewinne von 5,1 Prozent und bei 1.577,50 Euro konnte das Papier wieder einmal einen neuen Rekord aufstellen. Zuvor verliehen starke Quartalszahlen zu Wochenbeginn bereits Rückenwind. Nach einer sehr überschaubaren Korrektur versprüht Rheinmetall wieder Wachstumsimpulse, sehr zum Gefallen der eigenen Aktionäre. Auf 5-Tages-Sicht legte die Aktie um beeindruckende 13,6 Prozent zu.
Lockheed Martin ohne viel Bewegung
Lockheed Martin (US5398301094) konnte von der beabsichtigten Partnerschaft weniger profitieren. Der Aktienkurs musste nach Verlusten am Freitag auf Wochensicht sogar minimale Verluste verkraften und der etwas behäbige Seitwärtstrend scheint sich fortzusetzen. Auf 472,80 US-Dollar schaffte es die Aktie zum Wochenende. Zweifel scheinen die Aktionäre einfach nicht abschütteln zu können.
Ende April legte Lockheed Martin zwar solide Zahlen mit ansehnlichen Wachstumsimpulsen und großzügigen Ausschüttungen an die Aktionäre vor. Zudem dürften US-Zölle das weitgehend von China unabhängige Geschäft vermutlich nicht nennenswert belasten. Bedenken haben einige Beobachter aber weiterhin, wenn es um Kundschaft aus dem Ausland, speziell Europa geht. Denn aufgrund der politischen Entwicklung in den USA reißen die Stimmen nicht ab, welche sich für weniger Militärzukäufe aus den USA aussprechen.
Nvidia: Platzt der Knoten bald?
Skeptische Blicke waren unter den Anteilseignern von Nvidia (US67066G1040) in der jüngeren Vergangenheit ebenfalls des Öfteren zu sehen. Dort macht man sich in erster Linie Sorgen um Ausfuhrbeschränkungen, welche die Geschäftsmöglichkeiten des Chipherstellers künstlich einschränken. Gründer und CEO Jensen Huang sprach sich unlängst persönlich dafür aus, die Beschränkungen gegenüber China zu lockern. Diesen Gefallen wird die US-Regierung unter Donald Trump dem Unternehmen aber voraussichtlich nicht tun.
Medienberichten zufolge könnten aber Beschränkungen für Chip-Exporte in die Vereinigten Arabischen Emirate gelockert werden. Der Startschuss dafür könnte schon Mitte Mai fallen, wenn Donald Trump eine Reise in die Region antritt, heißt es in der Gerüchteküche. In Stein gemeißelt ist noch lang nichts, doch die Anleger zeigen sich wieder optimistischer. Die Nvidia-Aktie verbesserte sich am Freitag um 2,6 Prozent im Wert und erreichte zu Handelsschluss einen Kurs von 114,50 Dollar. Es bleibt noch viel Abstand zum Allzeit-Hoch, doch scheint sich in den letzten Tagen immerhin wieder eine positive Tendenz entwickelt zu haben.
Novo Nordisk will mehr Kunden erreichen
Dasselbe lässt sich von Novo Nordisk (DK0062498333) behaupten, nachdem die Kurse in dieser Woche um gut zwölf Prozent zulegen und die Aktie sich mit einem Wert von 60,83 Euro ins Wochenende verabschieden konnte. Solche Kurse gab es zuletzt vor rund einem Monat zu sehen. Zwar gibt es aus der Pipeline nichts Neues und maue Ergebnisse rund um den Hoffnungsträger CagriSema bleiben ein Belastungsfaktor. Dafür schaffen die Dänen aber neue Wege, um den Verkaufsschlager Wegovy an die Frau und den Mann zu bringen.
Eine Partnerschaft mit dem Telemedizinanbieter Hims & Hers war in dieser Woche das beherrschende Thema. Der US-Konzern profitierte davon an der Börse deutlich mehr, doch auch bei Novo Nordisk macht sich wieder dezente Zuversicht breit. Die Hoffnung liegt vor allem darin, dass mit einem neuen Vermarktungsmodell Kunden erreicht werden können, die sich zuvor für Abnehmspritzen wenig interessierten, vielleicht gar nicht ob deren Existenz Bescheid wussten. Ob dies gelingen mag oder nicht, bleibt freilich abzuwarten.
Neue Horizonte
Wir haben einige schwierige Wochen an den Märkten hinter uns, die zu weiten Teilen beherrscht wurden von möglichen Horrorszenarien für die Zukunft, und das nicht einmal zu Unrecht. Mit etwas mehr Ruhe zeigt sich nun aber, wie schnell die Marktakteure auch wieder Möglichkeiten erkennen, und genau das führt wieder zu etwas frischer Kauflaune. Es lässt sich nur hoffen, dass diese Stimmung nun etwas länger anhält und nicht durch gewisse Kräfte in der Geopolitik vorschnell abgewürgt wird. Garantieren lässt sich in diesen turbulenten Tagen aber wenig bis gar nichts.
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03.05.2025 - Andreas Göttling-Daxenbichler
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