SAP überzeugt mit starkem Cloud-Geschäft, Linde plant Abschied aus Deutschland
Linde unterbreitet Aktionären Delistingpläne für Frankfurter Börse
SAP überrascht mit besseren Zahlen als erwartet. Linde plant wohl Delisting in Deutschland und einen Neustart an der New Yorker Börse.
Ein beschleunigtes Auftragswachstum im Cloud-Geschäft in Kombination mit positiven Währungseinflüssen haben beim größten Softwarehersteller in Europa SAP (DE0007164600) für überzeugende Kennzahlen im 3. Quartal 2022 gesorgt. Aufgrund dessen zieht die Aktie im Handel an und kann sich um 3,9 % verteuern. Dabei notiert die Aktie nun bei 95.67 € auf dem höchsten Stand seit Mitte Mai.
Während die wichtigen Leistungskennzahlen allesamt die Erwartungen der Analysten überboten, konnten die Geschäftszahlen nicht überzeugen. Allein die Lizenzumsätze verfehlten die Konsensschätzungen im 3. Quartal um 11 %. Auch der Quartalsgewinn verfehlte die Erwartungen und die Jahresprognose für den freien Barmittelzufluss wurde nach unten korrigiert. Positiv ist allerdings, dass die Jahresprognosen für den Umsatz und das EBIT erneut bestätigt wurden.
Das Cloud-Geschäft von SAP kristallisiert sich hierbei immer mehr als Gewinnbringer heraus, denn während die Konkurrenz im Segment zuletzt enttäuschten, ist der Anstieg des Cloudgeschäfts bei SAP fast schon beeindruckend, zudem dies ein junger Geschäftszweig des Unternehmens ist. Dies sorgte unter dem Strich auch für eine hohe operative Marge, da im Cloud-Geschäft die Betriebskosten niedriger ausfallen.
Linde will Frankfurter Börse verlassen
Das wertvollste Unternehmen im DAX plant wohl den Abschied von der Frankfurter Börse. So will sich der deutsch-amerikanische Industriegaskonzern Linde (IE00BZ12WP82) von der Frankfurter Börse zurückziehen und zukünftig nur noch in New York gehandelt werden.
Demnach habe die doppelte Börsennotierung in Frankfurt und New York einen negativen Einfluss auf das mit einer Marktkapitalisierung von 145 Milliarden Euro wertvollstes deutsches Unternehmen. Da der Großteil der Aktien in New York gehandelt wird, sei ein Abschied aus Frankfurt nur logisch. Allerdings wird dieser Vorschlag erst den Aktionären unterbreitet, die die Chance haben, den Plänen des Managements im Wege zu stehen.
Laut der Mitteilung an die Aktionäre sei Linde zwar stolz auf die lange Tradition in Deutschland, doch die politischen und wirtschaftlichen Beschränkungen in Europa bremsen zunehmend die Kursentwicklung des Konzerns. Hierbei bezieht man sich besonders auf die Kappungsgrenze von 10 %. Mit der Kappungsgrenze begrenzt die Deutsche Börse regelmäßig das Index-Gewicht eines einzelnen DAX-Titels. Dies führt dazu, dass Indexfonds, die den DAX abbilden, immer wieder Aktien von Linde verkaufen müssen, was den Kurs drückt. Diese Kappungsgrenzen existieren nur in Europa und spielen in den USA keine Rolle.
Aktionäre würden bei einem Delisting in Deutschland für jede Aktie eine Aktie der dann neu gegründeten Holdinggesellschaft erhalten, die an der New Yorker Börse notiert wird.
25.10.2022 - Felix Eisenhauer
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