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SVB Financial reißt die Märkte in die Tiefe, die Commerzbank stürzt tief, auch bei der Deutschen Bank gibt es nichts zu lachen und Credit Suisse kracht auf ein neues Allzeit-Tief herab

Sp panisch agierten die Anleger schon lange nicht mehr

NTG24 - SVB Financial reißt die Märkte in die Tiefe, die Commerzbank stürzt tief, auch bei der Deutschen Bank gibt es nichts zu lachen und Credit Suisse kracht auf ein neues Allzeit-Tief herab

 

An den Finanzmärkten lässt sich derzeit ein Beben feststellen, wie es in dieser Intensität lange nicht mehr zu spüren war. Anlegerinnen und Anleger sorge sich um die Stabilität der Banken und flüchten geradezu panikartig aus den entsprechenden Aktien. Die depressive Stimmung sorgt dafür, dass auch andere Branchen schwer zu kämpfen haben. Doch der Ausverkauf im Bankensektor toppt momentan alles.

Ausgelöst wurde jener bekanntlich durch die Pleite von SVB Financial (US78486Q1013). Eine Notfall-Kapitalerhöhung kam hier nicht zustande und das Unternehmen wurde kurzerhand unter staatliche Hand gestellt. Bis auf Weiteres bleibt das Insitut geschlossen und die Aktie vom Handel ausgeschlossen. Zuvor ging es an den hiesigen Märkten am Freitag noch um knapp 70 Prozent in die Tiefe.

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Die US-Regierung und Ökonomen sind sichtlich bemüht darum, die Anleger zu beruhigen. Allerdings will das nicht so recht klappen und die Panik hält weiter an. Derweil berichtete die US-Webseite Axios darüber, dass SVB Financial nur kurz vor dem Crash noch satte Boni an die Manager ausgezahlt habe. Das hinterlässt in mehrfacher Hinsicht ein schlechtes Bild und führt zu noch mehr Verunsicherung bei den Börsianern.

 

Die Commerzbank im freien Fall

 

Das Drama könnte bei der Commerzbank (DE000CBK1001) für ein viel zu frühes Ende des jüngsten Aufwärtstrends sorgen. Nach stabilen Zahlen aus dem vergangenen Jahr und einem freundlichen Ausblick für 2023 befand die Commerzbank-Aktie sich bis zuletzt eigentlich auf einem guten Weg. Durch die drohende Bankenkrise ist das Papier aber wieder zum Prügelknaben verkommen. Allein am Montag mussten Verluste von 9,4 Prozent verkraftet werden und es ging bis auf 10,04 Euro in die Tiefe.

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Werbebanner EMH PM TradeNur mit größter Mühe gelang es den Bullen, wenigstens die psychologisch wichtige Linie bei 10 Euro zu verteidigen. Damit ist die Commerzbank auch charttechnisch angeschlagen und es drohen weitere Abschläge in den kommenden Tagen, so die Märkte sich nicht irgendwie noch beruhigen lassen. Die ausufernse Panik könnte aber schlimmstenfalls zu einer selbsterfüllenden Prophezeiung mutieren.

 

Auch die Deutsche Bank findet keinen Halt

 

Bei der Deutschen Bank (DE0005140008) tasteten die Bären sich mit viel Rückenwind ebenfalls an die 10-Euro-Marke heran. Die Aktie des Finanzinstituts ließ gestern um knapp 4,9 Prozent nach und landete per Handelsschluss bei äußerst überschaubaren 10,15 Euro. Da hat es auch nicht viel geholfen, dass Bundesfinanzminister Christian Lindner vor TV-Kameras die Stabilität von europäischen Banken beschworen hat.

Zu groß ist die Angst, dass die hiesigen Finanzinstitute nicht doch noch ins Wanken geraten könnten. Die Deutsche Bank hat aus der Finanzkrise 2008 zwar ihre Lehren gezogen und Vorkerhungen dafür getroffen, dass sich ein solches Szenario nicht wiederholt. Ob das ausreicht, darüber gehen die Meinungen aber auseinander und viele Anleger wollen hier offenbar gar nicht erst ein Risiko eingehen.

 

Credit Suisse in neuen Tiefen

 

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Werbebanner ClaudemusIm frühen Handel hat es am Montag die Aktie der Credit Suisse (CH0012138530) besonders schwer getroffen, welche an den Märkten als großer Kandidat für die erste mögliche Pleite in europäischen Breitengeraden gehandelt wird. Die derzeitige Krise kommt für das Unternehmen zur Unzeit, nachdem erst kürzlich überraschend die Quartalszahlen auf unbestimmte Zeit verschoben wurden. Das heizt Spekulationen um wie auch immer geartete Unregelmäßigkeiten enorm an.

Konkrete Hinweise zu einem vollständigen Ausfall gibt es zwar noch nicht. Dennoch bekam die Credit Suisse-Aktie es mit heftigem Verkaufsdruck zu tun und stürzte im frühen Handel auf ein neues Rekordtief bei mageren 2,22 Euro. Dass die Kurse sich bis Handelsschluss noch bis auf 2,40 Euro erholen konnten, ändert am unschönen Abwärtstrend wenig. Es blieb bei einem Tagesverlust in Höhe von 2,44 Prozent und mehr als skeptischen Anlegern.

 

Die nagende Unsicherheit

 

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Werbebanner Zürcher BörsenbriefePanik ist selten ein guter Ratgeber, das gilt nicht nur an den Finanzmärkten. Es liegt durchaus im Bereich des Möglichen, dass die Börse sich von den jüngsten Verwerfungen wieder erholen wird und sich da Einstiegschancen für mutige Ivestoren ergeben. Dummerweise lässt sich das aber nicht garantieren und es ist aktuell niemandem zu verdenken, mit größter Vorsicht an den Aktienmarkt heranzugehen. Es bleibt abzuwarten, ob die Schutzfunktionen der Banken sich als wirkungsvoll erweisen oder ob nicht doch schon die nächsten Pleiten anstehen. Solange darüber Unsicherheit herrscht, dürfte es weiterhin zu heftigen Verlustserien kommen, gerade bei den Aktien der Banken. Da bleibt einem als Anleger kaum mehr übrig, als das Beste zu hoffen.

 

14.03.2023 - Andreas Göttling-Daxenbichler

Unterschrift - Andreas Göttling-Daxenbichler

 

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