
Beim Versuch, App-Nutzern mehr Kontrolle über ihre Daten zu geben, stößt Apple ausgerechnet in Europa auf Widerstand
Wie viel Datenschutz bei Apple ist noch wettbewerbskonform?
Die EU und ihre Mitgliedsstaaten schreiben Datenschutz für gewöhnlich groß und gelten weltweit als Vorzeigebeispiel für hohe Standards in diesem Bereich. Wenn Apple nun Nutzer beim ersten Öffnen einer App erlaubt, das Erfassen von Aktivitäten von anderen Apps zu unterbinden, klingt das also zunächst nach einer Angelegenheit, die ganz im Interesse der Datenschützer sein dürfte.
Allerdings stößt Apple (US0378331005) damit dennoch auf teils heftigen Widerstand, wie im „Handelsblatt“ zu lesen ist. Unter anderem in Deutschland, Italien und Frankreich haben Wettbewerbshüter den US-Konzern aufgrund der Praxis ins Visier genommen. Laut Apple könnte dies dazu führen, dass die Funktion namens „App Tracking Transparency“ in Europe aufgegeben werden müsste.
In Deutschland bemängelte das Bundeskartellamt zu Jahresbeginn, dass die Anforderungen von Apple nicht für eigene Apps gelten würden. Der iPhone-Hersteller verspricht allerdings, dass die eigenen Programme ohnehin keine Daten in Apps anderer Anbieter sammeln würden. Dennoch bleibt die Kritik bestehen und es wird befürchtet, dass Apple munter Daten aus App Store und angeschlossenen Geräten zu Werbezwecken sammelt.
Andere Unternehmen haben es hingegen deutlich schwerer, unter anderem die Facebook-Mutter Meta kritisierte das Vorgehen von Apple des Öfteren. Die gesamte Tracking-Industrie beobachtet, dass die Mehrzahl von iPhone-Nutzer keine Einwilligung abgibt, woran manches Geschäftsmodell schon mal potenziell scheitern kann. In Frankreich wurde Apple bereits eine Strafe von 150 Millionen Euro aufgebrummt, gegen die in Berufung gegangen wird. In Deutschland und Italien werden Urteile noch vor Jahresende erwartet.
Apple pflegt das Image
Es dürfte klar sein, dass Apple bei seiner Funktion nicht zuvorderst das Wohlergehen der Nutzer im Sinn hat, sondern letztlich wirtschaftliche Interessen verfolgt. Die verbergen sich allerdings unter anderem im eigenen Image. Seit Jahren wirbt das Unternehmen mit besonders hohen Standards beim Datenschutz, was den teuren iPhones ein Alleinstellungsmerkmal verleiht. Wird dies aufgeweicht, wäre es für Apple nicht die beste Nachricht.
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23.10.2025 - Andreas Göttling-Daxenbichler
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