
SAP schwächelt, Gewinneinbruch bei Tesla und Kursrakete Kering - BÖRSE TO GO
SAP schwächelt beim Cloud-Wachstum - Anleger zeigen sich zurückhaltend
Die Anleger bei SAP bleiben skeptisch. Insbesondere die etwas schwächere Entwicklung des Cloud-Geschäfts zieht keine neuen Käufer in die Aktien. Trotz Last-Minute-Autokäufen verzeichnete Tesla einen Gewinneinbruch im 3. Quartal. Musk fordert derweil Zustimmung zu seinem neuen 1-Billion-Bonuspaket ein. Kering wird nachbörslich zur Kursrakete. Die Aktien kletterten fast 10 %, nachdem der Umsatzrückgang noch stärker eingedämmt wurde als erhofft.
Asien sieht am Donnerstagmorgen rot. Alle Benchmarks in der Region geben im Verlauf der Sitzung ab, wobei der KOSPI und der Nikkei 225 Index die Liste der Verlierer anführen. Letzterer wird zeitweise mehr als -1,5 % tiefer gesehen. Der Terminmarkt entwickelt sich zum Ende der Asiensitzung hin negativ. Der DAX-Future (Dezember) wird bei 24.224,80 Punkten (-0,11 %) gehandelt.
Die Börse Frankfurt wollte sich am Mittwoch halten, doch die vorbörsliche Wall Street drückte derart stark auf die Kurse, dass am Nachmittag die Unterstützung der Bullen endgültig brach. Alle deutschen Benchmarks verloren, wobei der TecDAX die größten Verluste mit einem Abschlag von -1,04 % auf 3.750,39 Punkte sah. Besonders stark belastet wurde der Tech-Index vom Kurseinbruch bei TeamViewer (DE000A2YN900), die um -21,64 % auf 6,65 Euro abrutschten, nachdem die jüngst übernommene 1E enttäuscht. Auch der DAX bekam einen Schlag weg und sank um -0,74 % auf 24.151,13 Punkte. Der Tagesverlust beim MDAX betrug -0,44 % bei einem Schlusskurs von 30.007,74 Punkten und der SDAX zeigte relative Stärke mit einem Abschlag von -0,23 % auf 17.115,71 Punkte.
New York versuchte am Ende des Handelstages, das Ergebnis noch zu retten. In den letzten zwei Handelsstunden stiegen die Kurse wieder, aber unter dem Strich blieb dennoch ein Tagesverlust für alle amerikanischen Benchmarks. Am besten hielt sich der S&P 500 Index, der um -0,53 % auf 6.699,40 Punkte nachgab. Der Dow Jones Industrial Average Index sank um -0,71 % auf 46.590,41 Punkte und der Nasdaq 100 Index verlor -0,99 % auf 24.879,01 Punkte. Der größte Verlierer war dabei die Aktie von Netflix (US64110L1061), die um -10,07 % auf 1.116,37 US-Dollar abrutschte.
SAP kann Skepsis nicht abschütteln
Die Aktien von SAP (DE0007164600) stehen immer im Fokus der Anleger, da sie das größte Schwergewicht im DAX sind. Entsprechend genau wurden die Aussagen von Christian Klein nach Börsenschluss in New York verfolgt. Und so richtig konnte der Vorstandsvorsitzende die Skepsis der Anleger aber nicht abschütteln. Was für wenig Begeisterung sorgte, war, dass die Wachstumsrate des Cloud-Geschäfts im Gesamtjahr nun voraussichtlich nur das untere Ende der eigenen Prognosespanne erreichen wird. SAP hatte hier eine währungsbereinigte Spannweite von 26 % bis 28 % Wachstum im Jahresvergleich angegeben. Damit werden die Clouderlöse voraussichtlich bei 21,6 Mrd. Euro (2024: 17,1 Mrd. Euro) landen. Das SAP-Cloud Geschäft ist der wichtigste Geschäftsbestandteil. Im September-Quartal verzeichnete man hier lediglich ein Wachstum von 22 % auf 5,29 Mrd. Euro, wobei der schwache US-Dollar viel Wachstum gekostet hat. Währungsbereinigt wäre man eigentlich um 27 % gewachsen. Insgesamt stieg der Umsatz auch nur um 7 % auf 9,08 Mrd. Euro (währungsbereinigt: 11 %), was der Konsensschätzung entspricht, und der „bereinigte“ Gewinn je Aktie von 1,23 Euro auf 1,59 Euro (Konsens: 1,48 Euro).
Tesla mit Gewinneinbruch
Nicht das Autogeschäft, sondern das Gehaltspaket von Elon Musk dominierte die Analystenkonferenz von Tesla (US88160R1014). Zum Ende der Telefonkonferenz warb Musk verstärkt dafür, dass die Anleger seinem neuen Bonuspaket in Höhe von 1 Billion US-Dollar zustimmen. Die Aktionärsversammlung ist für den 06. November angesetzt und der Widerstand unter den Aktionärsvertretungen ist groß. Musk hatte allerdings auch klargestellt, dass er das Roboterprogramm bei Tesla nur aufbauen wird, wenn er entsprechende Anreize in Aussicht gestellt bekommt. Die hohen Bonuszahlungen sind insbesondere an die Steigerung der Tesla-Bewertung in der Zukunft geknüpft. Das eigentliche Kerngeschäft zeigte im 3. Quartal ein Wachstum von 6 %. Die Autoumsätze erreichten ein Niveau von 21,21 Mrd. US-Dollar, nachdem die Käufer zugriffen, da die Subventionen für Elektrofahrzeuge in den USA ausliefen. Das sonstige Geschäft wuchs stark um 25 % auf 3,48 Mrd. US-Dollar, sodass Tesla unter dem Strich um 12 % auf 28,1 Mrd. US-Dollar wuchs. Die operativen Kosten schnellten allerdings in die Höhe, sodass die Aktionäre unter dem Strich einen Gewinneinbruch um -37 % auf 1,37 Mrd. US-Dollar bzw. 0,39 US-Dollar je Aktie hinnehmen mussten.
Kursrakete Kering
Die Anleger hatten bereits hohen Erwartungen, doch Kering (FR0000121485) legte sogar noch eins oben drauf, was die Short-Seller nachbörslich zum Eindecken zwang. Der Kurs explodierte zeitweise um knapp 10 %. Dahinter stand, dass die Umsätze im 3. Quartal sich deutlich weniger abschwächten als befürchtet. Insbesondere beim Haus Gucci hatte der Konzern im 1. Halbjahr schwere Einbrüche erlebt und daher den Posten des CEO und des Kreativdirektors bei Gucci neu besetzt. Beides stellte sich nun als die richtige Wahl heraus. Auf währungsbereinigter Basis konnte Kering im September-Quartal den Umsatzrückgang auf ein Minus von -5 % drücken und weist einen Umsatz von 3,42 Mrd. Euro aus. Von Bedeutung war dabei insbesondere, dass der Umsatzrückgang beim Haus Gucci - dem Schwergewicht in der Gewinn- und Verlustrechnung - auf -14 % (währungsbereinigt) gedrückt werden konnte. In den ersten neun Monaten hat Kering damit 11,0 Mrd. Euro erlöst, was auf vergleichbarer Basis einem Rückgang um -12 % entspricht.
Tagestermine
Aus Zürich erwarten wir heute um 09:25 Uhr die geldpolitische Lagebeurteilung der Schweizerischen Nationalbank. Die Anleger schauen vor allem auf Hinweise, ob der Franken-Leitzins in Zukunft in den negativen Bereich geführt werden soll.
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23.10.2025 - Mikey Fritz
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