
In allen wichtigen Bereichen verfehlt Samsung die Erwartungen und der Aktienkurs bewegt sich weiter in Richtung Süden
Hoffnung auf Besserung ist bei den Anlegern von Samsung rar gesät
Schon seit Längerem ist bekannt, dass bei Samsungs Chipgeschäft der Wurm drin ist. Der koreanische Elektronikriese kann technologisch mit der Konkurrenz nicht mehr recht mithalten. Insbesondere bei HMB-Speicher können die Erwartungen der Kundschaft aus dem KI-Segment bisher nicht erfüllt werden, doch auch als Auftragsfertiger hat man an Bedeutung verloren.
Genau dies unterstrichen nun auch die Zahlen, welche am Freitag vorgestellt wurden. Nahezu durch die Bank landete Samsung (US7960508882) hinter den Erwartungen der Analysten, obschon Ausgaben für Forschung und Entwicklung deutlich nach oben geschraubt wurden. Umgerechnet 21 Milliarden Euro wurden für diesen Posten im letzten Jahr ausgegeben, etwa ein Viertel mehr als noch ein Jahr zuvor. Dennoch hinkt man in vielerlei Hinsicht der Konkurrenz hinterher.
Das führte nun sogar dazu, dass der Gewinn erstmals geringer ausfiel als beim viel kleineren Konkurrenten SK Hynix, wie bei der FAZ zu lesen ist. Die HBM-Chips des Mitbewerbers fliegen nur so aus den Regalen, und das mit ansehnlichen Margen. Bei Samsung hoffen Beobachter derweil darauf, dass die Technik im dritten Quartal vielleicht endlich ausgereift sein könnte. Kaum genug, um die Börsianer bei Laune zu halten.
Samsung schwächelt nicht nur bei Chips
Speicherchips sind aber aktuell nicht das einzige Sorgenkind von Samsung. Mit aller Wucht bekommt der Konzern auch die verhaltene Nachfrage nach Computern, Notebooks und Smartphones zu spüren. Das sorgt dafür, dass weniger Chips von Drittherstellern gefragt sind, welche jene in eigenen Geräten verbauen. Als wäre all das noch nicht genug, schwächelt Samsung auch bei seinen eigenen Smartphones.
1,4 Milliarden Euro an Betriebsgewinn konnte Samsung bei seiner Smartphone- und Netzwerksparte noch verbuchen. Das sind rund 25 Prozent weniger als ein Jahr zuvor. Bei Chips fiel der Rückgang ähnlich deutlich aus. Das Unternehmen begründet die schwache Entwicklung vordergründig mit einer verhaltenen Nachfrage nach Top-Modellen. Besserung wird dann erwartet, wenn KI-Funktionen ihren Weg zur Einsteiger- und Mittelklasse finden werden. Wann dies der Fall sein mag, das ließ Samsung jedoch offen.
Ohnehin blickt der südkoreanische Elektronikgigant eher vorsichtig in Richtung Zukunft. Das hat auch mit Donald Trump und dessen Zolldrohungen zu tun. Es wird fest damit gerechnet, dass die US-Politik Auswirkungen auf einen global aufgestellten Konzern wie Samsung haben wird. Welche genau, das vermag man aber nicht vorherzusagen. Den Aktionären wird aber versprochen, dass die Entwicklungen genau beobachtet werden. Sofern möglich, sollen Risiken früh erkannt werden und Gegenmaßnahmen eingeleitet werden. Die Absicht dahinter ist löblich, die Vorhersagen werden aber ausgesprochen schwammig.
Samsung auf dem absteigenden Ast
Die Aktionäre wollen sich nicht blind darauf verlassen, dass Samsung auf magische Weise wieder zurück in den Aufwärtskanal findet. Die Aktie reagierte auf die mauen Zahlen am Freitag mit Kursverlusten von 1,4 Prozent und es gab bei 712 Euro schon ein neues 52-Wochen-Tief zu bewundern. Zu Handelsschluss stand mit 716 Euro nur geringfügig mehr auf dem Ticker. Was Samsung vorgestellt hat, war letztlich nicht das, auf das die Anleger gehofft hatten. Stattdessen wurden die Herausforderungen nur noch einmal sichtbarer.
Dringend in den Griff bekommen muss Samsung seinen Rückstand bei Speicherchips. Gerade bei den so heißbegehrten KI-Beschleunigern spielt man derzeit kaum eine Rolle. Eine erste Liefergenehmigung gab es kürzlich zwar, wie „Bloomberg“ berichtet. Jene bezieht sich aber nicht auf die aktuelle Generation von HBM-Chips. Samsung gelingen allenfalls kleinere Achtungserfolge. Es bleibt aber das Risiko bestehen, dass die Mitbewerber dem Giganten noch weiter davonziehen werden. Die Skepsis der Börsianer ist berechtigt, denn abseits vager Versprechen gibt es derzeit keine zwingenden Argumente, die für eine baldige Trendwende bei der Samsung-Aktie sprechen würden.
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03.02.2025 - Andreas Göttling-Daxenbichler
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