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Shell rückt nach US-Angriff auf iranische Atomanlagen in den Vordergrund, Lockheed Martin könnte gebraucht werden, Vorfahrt für Rheinmetall und für LVMH könnte es noch dicker kommen

Trumps Angriff auf den Iran führt zu etlichen Fragezeichen

NTG24 - Shell rückt nach US-Angriff auf iranische Atomanlagen in den Vordergrund, Lockheed Martin könnte gebraucht werden, Vorfahrt für Rheinmetall und für LVMH könnte es noch dicker kommen

 

In der Nacht zu Sonntag tat Donald Trump genau das, wovon er vor einigen Jahren noch fest behauptete, dass Joe Biden es vorhabe: einen Militärschlag gegen den Iran. Offenbar flogen US-amerikanische Bomber Angriffe gegen drei Atomanlagen des Landes und laut Trump sei nun die Zeit für „Frieden“ gekommen. Dass der Iran die Füße stillhält, daran glauben allerdings die Wenigsten.

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Werbebanner Zürcher BörsenbriefeNoch ist nicht bekannt, welche Schäden die US-Angriffe genau hinterlassen haben. Eine konkrete Reaktion steht ebenfalls aus. Denkbar sind aber einige Szenarien, welche auch an den Märkten tiefe Spuren hinterlassen werden. Für Montag ist wohl mit sprunghaften Anstiegen beim Ölpreis zu rechnen, was die Aufwärtskurve der Aktie von Shell (GB00BP6MXD84) weiter antreiben dürfte. In den letzten vier Wochen verbesserte der Titel sich bereits um 31,55 Euro.

 

 

 

Es besteht noch sehr viel mehr Aufwärtspotenzial, sollte der Iran als Reaktion auf US-Angriffe die Straße von Hormus sperren. Genau damit rechnen einige Beobachter und prognostiziert wird, dass der Ölpreis auf etwa 130 Dollar anspringen könnte. Die Margen von Shell würde dies massiv verbessern, während die eigene Produktion und Logistik zwar teilweise, aber längst nicht vollständig betroffen wäre.

 

Comeback für Lockheed Martin?

 

Bei den Rüstungsaktien wird die neuerliche Eskalation mit Sicherheit ebenfalls ihre Spuren hinterlassen und interessant könnte es diesbezüglich für Lockheed Martin (US5398301094) werden. Der US-Konzern spielte in den letzten Monaten nur eine untergeordnete Rolle und konnte mit den Kurssprüngen seiner europäischen Kollegen nicht ansatzweise mithalten. Stattdessen setzten Berichte über immer neue Einsparungen beim US-Militär die Kurse unter Druck.

Direkte Kampfhandlungen der USA könnten aber zu einer Neubewertung führen. Das gilt insbesondere dann, wenn der Iran und seine Verbündeten mit Gegenschlägen auf US-Militärbasen reagieren oder es zu Terrorangriffen in den USA selbst kommt. Entsteht aus den Angriffen ein handfester Konflikt, was sich leider nicht ausschließen lässt, so dürften die Börsianer der Lockheed Martin-Aktie wahrscheinlich wieder mit höheren Erwartungen gegenüberstehen.

 

Dreht Rheinmetall wieder auf?

 

Militärische Eskalationen wirkten sich in den letzten Jahren stets kurssteigernd auf die Aktie von Rheinmetall (DE0007030009) aus, weshalb auch jetzt grüne Vorzeichen nicht unwahrscheinlich sind. Der Effekt dürfte aber schnell wieder verpuffen, da Rheinmetall mit der Auseinandersetzung im Nahen Osten direkt wenig zu tun hat. Möglich ist aber, dass das Ganze Eindruck bei der Nato hinterlassen wird, welche sich in dieser Woche in Den Haag trifft.

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Die Welt ist noch einmal ein Stückchen unsicherer geworden, was die Dringlichkeit für höhere Militärausgaben weiter erhöht. Eine Woche mit grünen Vorzeichen ist für die Rheinmetall-Aktie daher nicht unwahrscheinlich und je nachdem, was in den nächsten Tagen noch passieren mag, lässt sich sogar eine neuerliche Rekordjagd kaum ausschließen. Versprechen lässt sich dies zwar nicht, doch von Deeskalation oder Diplomatie scheint die Welt sich in diesen Tagen immer weiter zu verabschieden. Die Zeichen stehen auf Konfrontation, und das ist letzten Endes der Motor für das Geschäft von Rheinmetall.

 

Kommt LVMH unter die Räder?

 

In anderen Bereichen könnte das Ganze hingegen wie eine Bremse wirken. Sollten die Ölpreise tatsächlich anspringen und dauerhaft auf hohem Niveau verharren, so würde dies die Inflation weltweit wieder schwer ankurbeln und die Konsumlaune dämpfen. Darüber hinaus ist denkbar, dass die Menschen in Kriegszeiten ihre Prioritäten grundsätzlich neu ordnen. Luxusartikel von LVMH (FR0000121014) verlieren bei solchen Aussichten weiter an Glanz.

Der französische Konzern steckt bereits jetzt in einer seiner größten Krisen überhaupt, und die Lage könnte sich aufgrund der geopolitischen Entwicklungen weiter verschärfen. Um fast 30 Prozent sackte die Aktie seit Jahresbeginn ab. 449,75 Euro standen zum Wochenende auf dem Ticker. Der wertvollste Konzern Europas ist man damit lange nicht mehr. Tatsächlich ist man nicht einmal mehr der wertvollste Börsenkonzern in Frankreich. Die fetten Jahre scheinen vorbei zu sein.

 

Was passiert jetzt?

 

Die alles entscheidende Frage lautet derzeit, wie der Iran auf die US-Angriffe reagieren wird und welche Konsequenzen dies wiederum nach sich ziehen wird. Leider gibt es darauf momentan noch keine klare Antwort. Von der Wiederaufnahme von Verhandlungen bis zur völligen Eskalation und einem waschechten Krieg ist alles denkbar, und die Auswirkungen auf die Märkte wären natürlich sehr unterschiedlich. Fest einstellen können Anlegerinnen und Anleger sich momentan nur auf noch mehr Verunsicherung und damit einhergehend auf eine weiter steigende Volatilität.

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22.06.2025 - Andreas Göttling-Daxenbichler

Unterschrift - Andreas Göttling-Daxenbichler

 

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