Siemens, Siemens Energy, BioNTech – Siemens als Gesamtkonzern bereit für die Zukunft
Siemens gestaltet die Transformation zum Technologieunternehmen erfolgreich
Siemens schaffte in den vergangenen Jahren die Transformation vom Industriekonzern zum Technologieunternehmen. Davon profitierte vor allem auch die Aktie von Siemens.
Nach der Ausgliederung der Energietechniksparte rund um Siemens Energy (DE000ENER6Y0) ist Siemens (DE0007236101) als Gesamtkonzern schlanker und auch profitabler aufgestellt. Der Fokus auf die Automatisierung und Digitalisierung soll langfristig ein Umsatzplus von 5-7 % pro Jahr bringen. Der Gewinn pro Aktie soll sogar um 8-10 % pro Jahr steigen. Profitieren von den leicht erhöhten Zielen dürften vor allem die Aktionäre die Siemens am Corona-Tief bei 64,20 € pro Anteil gekauft haben. Mittlerweile notiert der Kurs der Münchener wieder bei 133,94 €. Doch auch für Investoren die jetzt erst einsteigen, sollte Siemens ein rentables Geschäft sein.
Siemens ist noch profitabler durch Umbruch
Unter den letzten Siemens-Chef Joe Kaeser schaffte Siemens die Transformation vom Hersteller von Konsumprodukten zum Ausrüster der Industrie mit hochkomplexen Industriesystemen. Im Zuge der Neustrukturierung sind alle Konsumgüter aus dem Produktportfolio verschwunden und der Konzern teilt sich in 4 Segmente auf. Unter dem Dach des Unternehmens sind nun die Bereiche Digital Industries, Smart Infrastructure, Mobility und Siemens Healthineers (DE000SHL1006). Siemens möchte vor allem die Kernkompetenz in der Industrieautomatisierung und Digitalisierung in den nächsten Jahren weiter ausbauen. Davon soll besonders das Segment Digital Industries profitieren. Hier prognostiziert Siemens ein jährliches Umsatzplus von 15 % und ein Margenziel von 17-23 %.
Der neue Siemens-Chef Roland Busch möchte den Konzern nicht mehr umbauen, sondern weiter entwickeln. Für die Zukunft sieht man sich breit und stabil aufgestellt. So gab Busch bei der ersten offiziellen Sitzung mit Analysten bekannt, dass Siemens ihre Position als führendes Technologieunternehmen weiter ausbauen möchte.
Durch die Kombination aus einem tiefen Verständnis von physischen Verfahren mit der Software-Ebene hat Siemens ein echtes Alleinstellungsmerkmal am Markt. Auch der Fokus auf die Software-Bereiche hat sich bislang rentiert. So lag der Umsatz im softwarebasierten Geschäft 2020 bereits bei 5,3 Milliarden Euro.
Siemens mitverantwortlich für schnelle Impfstoff-Produktion
Siemens half bei dem Um- und Ausbau der Fabrik von BioNTech (US09075V1026) in Marburg kräftig mit. Durch das digitale Planungstool von Siemens konnte die Fabrik bereits in 5 Monaten fertiggestellt werden. Damit ist Siemens mitverantwortlich für die schnelle Produktion von Impfstoffen in Deutschland.
Um diese Technik auch für kleinere Unternehmen attraktiv zu gestalten, führt Siemens Cloud-basierte Abo-Dienste ein. Durch die verzögerte Zahlung aufgrund wegfallender Lizenzzahlungen wird die Umsatz- und Margenentwicklung in den ersten 3-4 Jahren etwas gebremst, sollte dann aber kräftig aufholen.
Siemens besetzt einen Markt mit einem jährlichen Volumen von 440 Milliarden Euro. Durch die Weiterentwicklung des Unternehmens können 120 Milliarden in den nächsten Jahren dazukommen. Busch schloss auch Übernahmen und Zukäufe nicht aus. Er ließ verlauten, dass Siemens die nötige Liquidität besitze. Auch für Dividendenjäger bleibt Siemens weiterhin interessant. Auch wenn die Dividenden in diesem Jahr erstmals wieder geringer ausfiel, bekannte sich Siemens zu einer progressiven Dividendenpolitik.
Siemens Healthineers
Die Medizintechniksparte von Siemens ist hochprofitabel und global anerkannt. Siemens hält mit 75 % weiterhin die Mehrheit am Unternehmen. Das Unternehmen ist flexibel aufgestellt und konnte durch die Corona-Tests einen dicken Sonder-Gewinn verbuchen. Durch die Übernahme vom US-Onkologiespezialisten Varian ist Siemens Healthineers noch breiter aufgestellt. Außerdem ist der Konzern mit der Verknüpfung digitaler Kompetenzen bei bildgebenden Geräten mit KI bestens für die Zukunft gerüstet. Auch das KGV von 36,1 sollte im Gesundheitssektor nicht abschrecken.
Siemens Energy
An der ehemaligen Energiesparte hält Siemens nur noch 35,1 % und hat damit die Mehrheit abgegeben. Siemens Energy befindet sich seit Jahren in einem Restrukturierungsprozess in dem die Altlasten aus dem Geschäft mit Dieselkraftwerken die Profitabilität weiter drücken. Hoffnung macht die Forschung im Bereich Wasserstoff und die Windenergiesparte. Siemens Energy ist mit 67 % an Siemens Gamesa (ES0143416115) beteiligt. Das spanische Technologieunternehmen ist global die Nummer 1 im Bereich Offshore-Windenergieanlagen. Nach der Konsolidierung ist Siemens Energy wieder interessant geworden.
04.07.2021 - Felix Eisenhauer - fe@ntg24.de
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