
Super Micro Computer backt kleinere Brötchen, Coca-Cola kann mit Zahlen punkten, PayPal übertrifft Erwartungen, doch Spotify schwächelt an mancher Stelle
Die Berichtssaison sorgt für mehr Klarheit an der Börse
Wie immer wird viel darüber spekuliert, wie es mit den Börsenkonzernen weitergehen mag und vielleicht ist dieses Verhalten in diesen turbulenten Tagen noch ausgeprägter als sonst. Doch sind auch die fundiertesten Schätzungen am Ende des Tages wenig wert und es kommt voll und ganz auf die harten Zahlen an, welche derzeit von einigen vielbeachteten Unternehmen eintrudeln.
Am Dienstag gab sich unter anderem Super Micro Computer (US86800U3023) die Ehre, konnte dabei aber kaum für gute Stimmung sorgen. Nachdem die Prognose bereits im Februar nach unten korrigiert wurde, gab es nun die nächste herbe Enttäuschung. Die vorgelegten Zahlen waren zwar nur vorläufig, standen aber ohnehin nicht im Fokus der Aktionäre. Jene nahmen viel mehr geschockt zur Kenntnis, dass die weiteren Aussichten erneut eingedampft wurden.
Lediglich noch 4,5 bis 4,6 Milliarden US-Dollar an Umsatz soll es im dritten Quartal geben, was deutlich unter den zuvor in Aussicht gestellten fünf bis sechs Milliarden Dollar liegt. Auch der Gewinn je Aktie wird wohl geringer als erhofft ausfallen und soll nur noch bei 0,29 bis 0,31 Dollar liegen. Beklagt wurde sich über „Verzögerungen“ bei Kundenausgaben. Man rechnet also mehr oder minder damit, dass Umsätze sich lediglich nach hinten verschieben würden. Dem wollen die Anleger aber nicht recht trauen. Die Aktie stürzte nachbörslich um gut 15 Prozent in die Tiefe.
Coca-Cola bleibt stabil
Zufriedener blickten die Börsianer auf die Ergebnisse von Coca-Cola (US1912161007). Zwar wurde fest mit eher überschaubaren Umsätzen gerechnet und solche wurden mit 11,22 Milliarden Dollar für das erste Quartal letztlich auch ausgewiesen. Die Konsensschätzung in Höhe von 11,14 Milliarden Dollar konnte jedoch übertroffen werden. Damit steht Coca-Cola besser da als mancher Konkurrent, darunter der ewige Rivale PepsiCo.
Preiserhöhungen scheinen die Kunden weniger zu stören als bei anderen Marken und so verzeichnete Coca-Cola auch in schwierigen Märkten noch respektable Absatzzahlen. Die Aktionäre verfielen nicht unbedingt in blanke Euphorie. Doch hält der Aktienkurs sich stabil über 70 Dollar und damit noch in der Nähe des 52-Wochen-Hochs, welches bei 74,38 Dollar zu finden ist. Aus dem Handel ging es gestern mit 72,35 Dollar; der Tagesgewinn belief sich auf 0,8 Prozent.
PayPal: Könnte schlimmer sein
PayPal (US70450Y1038) meldete Quartalsergebnisse, welche die Hoffnungen der Marktakteure nicht vollumfängliche erfüllen konnten. Der Umsatz legte zwar um ein Prozent auf 7,79 Milliarden Dollar zu und das Volumen der Transaktionen kletterte sogar um vier Prozent auf nun 417,74 Milliarden Dollar. Die Anleger hatten sich jedoch mehr erhofft und die Aktie gab nachbörslich zeitweise um mehr als drei Prozent nach.
Die Lage beruhigte sich jedoch schnell wieder, denn PayPal hatte auch eine angenehme Überraschung im Gepäck. Beim Gewinn je Aktie lag man mit 1,33 Dollar ein gutes Stück über der Schätzung der Analysten, welche bei lediglich 1,16 Dollar lag. Es läuft also nicht an jeder Stelle schlecht und das ist insbesondere in Zeiten getrübter Konsumstimmung und nicht enden wollender Zollsorgen keine Selbstverständlichkeit.
Spotify wird bescheidener
Wachstum gab es auch bei Spotify (LU1778762911) zu sehen. Das Unternehmen konnte die Anzahl der Premium-Nutzer im vergangenen Quartal um zwölf Prozent auf 268 Millionen steigern und den Umsatz auf 4,19 Milliarden Euro erhöhen. Beim operativen Gewinn konnte mit 509 Millionen Euro ein frischer Rekord aufgestellt werden. Allerdings verfehlte der schwedische Streaming-Anbieter seine eigenen Prognosen damit dennoch recht deutlich.
Damit das nicht noch einmal passiert, passte Spotify die Aussichten nach unten an und stellt nun für das aktuelle Quartal „nur“ noch 539 Millionen Euro für das Betriebsergebnis in Aussicht. Das Wachstum soll sich also fortsetzen, was den Anlegern aber nicht ausreicht, um in Kauflaune zu verfallen. Die Spotify-Aktie reagierte auf die verringerte Prognose mit Verlusten von knapp sieben Prozent und der Kurs setzte bis auf 491,45 Euro zurück.
Es bleibt spannend
Die Karten werden während der Berichtssaison häufig neu gemischt und die Märkte nehmen diesbezüglich gerade erst richtig an Fahrt auf. Auch in den kommenden Tagen wird es weitere Ergebnisse zu bestaunen geben, was den Anlegern natürlich besonders viel Aufmerksamkeit abverlangt. Es wird sich auch immer mehr herauskristallisieren, wie es um die Märkte insgesamt bestellt ist und die Prognosen der Börsenkonzerne geben einen besseren Ausblick darauf, wie sich US-Zölle konkret auswirken mögen.
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30.04.2025 - Andreas Göttling-Daxenbichler
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