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TUI-Aktie hat Ende der Fahnenstange noch nicht erreicht

TUI hofft auf ein Ende der Corona-Krise

NTG24 - TUI-Aktie hat Ende der Fahnenstange noch nicht erreicht

 

Für die TUI AG (ISIN: DE000TUAG000; WKN: TUAG00) hätte die Corona-Krise vom Timing her kaum ungünstiger kommen können. Musste der Touristikkonzern bereits im Geschäftsjahr 2018/2019 (per Ende September) heftige Gewinneinbußen wegen eines generell schwierigen Marktumfeldes sowie aufgrund des Flugverbots der Boeing 737 Max-Maschinen hinnehmen, so hat sich die Situation mit dem Ausbruch der Corona-Krise bei den Niedersachsen in 2019/2020 nochmals massiv zugespitzt.

Zwar ist die Veröffentlichung der Zahlen für das Fiskaljahr 2019/2020 erst im Dezember vorgesehen, dennoch ist schon jetzt klar, dass sich die Umsätze gegenüber dem Vorjahreszeitraum von 18,9 Mrd. Euro auf nur noch rund 10,0 Mrd. Euro reduziert haben dürften. Zeitgleich sollte ein Nettoverlust von rund 2,2 Mrd. Euro angefallen sein, nachdem zuvor unter dem Strich noch 416 Mio. Euro verdient wurden. Diese schwache operative Geschäftsentwicklung lässt sich eindrucksvoll am Kursverlauf der TUI-Aktie ablesen.

 

 

Wurde das Papier im Mai 2018 in der Spitze noch bei über 20 Euro gehandelt, so markierte der Titel Mitte März 2020 während des Corona-Crashs bei 2,42 Euro einen historischen Tiefpunkt. Mittlerweile zeichnen sich bei dem Anteilschein wieder deutliche Besserungstendenzen ab. Mit der Aussicht auf einen Impfstoff nimmt die Aktie nun einen weiteren Anlauf, einen tragfähigen Boden herauszubilden.

 

Kurzfristig weitere deutliche Kurserholung möglich

 

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Werbebanner Zürcher BörsenbriefeFür die TUI-Aktie ist aus technischer Sicht aktuell der Weg bis zur Marke von 7,16 Euro frei, woraus sich ein kurzfristiges Kurspotenzial von knapp 50 % herleitet. Hier erreichte der Titel in diesem Mai ein Zwischenhoch. Zudem verläuft die obere Begrenzung des seit Mai 2018 anhaltenden Abwärtstrends aktuell bei 7,70 Euro, weshalb der Bereich zwischen 7,16 Euro und 7,70 Euro eine massive Widerstandszone bildet. Diese Haltezone dürfte das Papier kurzfristig aber kaum überwinden, da die wirtschaftliche Lage bei dem Konzern vorerst prekär bleibt.

Schon jetzt rechnet TUI für das aktuelle Weihnachtsquartal monatlich mit einem Mittelabfluss in niedriger bis mittleren dreistelliger Millionenhöhe. Bei einem negativen Cashflow in diesem Ausmaß würde den Hannoveranern bis spätestens Ostern 2021 die Liquidität ausgehen. Deshalb verhandelt CEO Friedrich Joussen mit der Bundesregierung über weitere Staatshilfen.

Da die nächsten Bundestagswahlen im kommenden Herbst abgehalten werden, erwarten Politikexperten nicht, dass Union und SPD im Bedarfsfall den Geldhahn zudrehen werden, was massive negative Schlagzeilen in den Medien zur Folge hätte. Trotzdem müssen TUI-Aktionäre damit rechnen, dass sie nach dem Ende der Krise durch eine weitere Optionsanleihe nochmals potenziell verwässert werden und TUI durch die Rückzahlung der staatlichen gedeckten Kredite für mehrere Jahre kaum über finanzielle Spielräume für Dividendenzahlungen sowie für Wachstumsinvestitionen verfügen wird.

 

TUI ist ein Performance-Lieferant

 

Für das spekulative Musterdepot des Zürcher Trends wurde die Aktie bei einem Stand von 3,89 Euro erworben. Entsprechend befindet sich die Position jetzt bereits spürbar im Plus. Aktuell werden die Gewinne bei dem Titel, gemäß dem Motto „The Trend is your friend“, weiter laufen gelassen. Noch nicht investierte Leser des Zürcher Trends, die über eine ausgesprochene Risikobereitschaft verfügen, können auf dem jetzigen Kursniveau immer noch einsteigen.

So leitet sich bei der TUI-Aktie mit einem derzeit geschätzten 2021/2022er-KGV von 8 auch aus fundamentaler Sicht ein Kurserholungspotenzial bis in den Bereich von knapp über 7 Euro ab. Allerdings sind oberhalb dieser Marke kaum Gewinnmitnahmen zu erwarten. Denn mit der massiven künftigen Verschuldung und einem strukturell eher stagnierenden Geschäftsmodell werden Kurse oberhalb der Marke von 20 Euro, wie sie noch im Mai 2018 erreicht wurden, eher eine Wunschvorstellung bleiben.

 

18.11.2020 - Tim Rademacher - tr@zuercher-boersenbriefe.ch

 

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