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TUI blickt auf ein erfolgreiches Sommergeschäft und gibt sich weiterhin optimistisch

Bei den Anlegern schlägt die gute Laune nicht durch

NTG24 - TUI blickt auf ein erfolgreiches Sommergeschäft und gibt sich weiterhin optimistisch

 

Kurz vor dem Weggang von TUI-Chef Fritz Joussen gab der Reisekonzern noch einmal ein kurzes Update zu den jüngsten geschäftlichen Entwicklungen. Die lesen sich erstmal alles andere als schlecht und zumindest operativ ist es wohl gelungen, wieder in die schwarzen Zahlen zu gelangen. Es bleiben aber ungewisse Aussichten für Herbst und Winter bestehen.

Über Letzteres spricht TUI (DE000TUAG000) allerdings weniger gern als darüber, dass die Buchungszahlen im Sommer wieder 91 Prozent des Vorkrisenniveaus erreicht hätten. Mit 12,9 Millionen Buchungen konnte das Unternehmen mit Abstand die höchsten Einnahmen seit Beginn der Pandemie verzeichnen. Allerdings schwiegen die Verantwortlichen sich darüber aus, was genau das für die Bilanzen bedeutet. Auf exakte Zahlen werden die Aktionäre bis zu den kommenden Geschäftszahlen warten müssen, welche erst für den 14. Dezember angesetzt sind.

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Werbebanner EMH PM TradeLediglich einen kleinen Einblick gab es auch darauf, was TUI für das nächste Quartal erwartet, und da ist es mit der Euphorie dann auch schnell wieder vorbei. Bisher liegen die Winter-Buchungen erst bei rund 78 Prozent im Vergleich zu Zeiten vor Corona. So ziemlich überall halten die Menschen sich noch zurück, allein Großbritannien scheint nach wie vor mit einer großen Reiselust ausgestattet zu sein.

Nicht unbedingt eine gute Nachricht ist auch, dass die durchschnittlichen Preise für Winterreisen um 26 Prozent angezogen haben. Das könnte nämlich dem Narrativ von TUI widersprechen, dass die Inflation sich in diesem Jahr noch nicht weiter auf die Preise auswirke. Allerdings wurde nicht näher kommuniziert, ob der Preisanstieg auch darauf zurückzuführen ist, dass die Kunden sich tendenziell für höherwertige Reisen entscheiden.

 

Ein Zeichen der Unsicherheit bei TUI?

 

Dass auch TUI selbst nicht unbedingt mit einem phänomenalen Wintergeschäft rechnet, zeigt sich aber an anderer Stelle relativ eindeutig. So kündigte TUI an, dass die Kapazitäten entsprechend der Kundennachfrage flexibel angepasst werden könnten. Das klingt dann schon eher danach, dass man sich bei dem Reiseanbieter zumindest gedanklich auf schwierige Zeiten einstellt, auch wenn diese Interpretation fraglos eine Portion Spekulation enthält.

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Insgesamt gibt TUI sich weiterhin betont optimistisch und fährt damit in der Kommunikation den gleichen Kurs wie schon seit Jahresbeginn. Einerseits ist es momentan schon fast erfrischend, derart gut gelaunte Manager zu sehen. Doch über die vielen Herausforderungen in naher Zukunft kann das schlicht nicht hinwegtäuschen und die Anleger ließen sich davon nicht in die Irre führen. Die TUI-Aktie reagierte auf die jüngsten Meldungen zwar nicht mit neuen Kurseinbrüchen. Sie verharrte gestern aber letztlich auf niedrigem Niveau bei 1,59 Euro und bewegte sich kaum vom Fleck. Bei den Anlegern macht sich damit von Euphorie nichts bemerkbar und der Abwärtstrend kann weiterhin nicht als überwunden gelten.

 

Das könnte schwierig werden

 

Es bleibt dabei, dass die TUI-Aktie von vielen Unsicherheiten geprägt wird. Die betreffen vordergründig das Geschäft im Winter, aber auch Inflations- und Rezessionssorgen werden an dem Konzern nicht einfach spurlos vorbeigehen, trotz aller Versuche zur Aufmunterung seitens des Managements. Vieles spricht dafür, dass die Menschen sich in naher Zukunft mit Reisen eher zurückhalten werden. Einige haben gar keine andere Wahl, wenn die Lebenshaltungskosten einen Großteil des verfügbaren Einkommens einfach auffressen.

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Werbebanner ClaudemusErfreulich ist da momentan allenfalls, dass die TUI-Aktie sich zuletzt nicht unter die wichtige Marke bei 1,50 Euro wagte und damit zumindest den nächsten Absturz an der Börse noch verhindern konnte. Ob es dabei auch langfristig bleibt, lässt sich aber nur abwarten. Für den Moment sind keine größeren Kurssprünge zu erwarten und im besten Fall bekommen Anleger es mit einer Seitwärtsbewegung zu tun. Echte Entspannung dürfte sich aber erst einstellen, wenn zumindest eine der vielen aktuellen Krisen zu einem Ende findet.

 

21.09.2022 - Andreas Göttling-Daxenbichler

Unterschrift - Andreas Göttling-Daxenbichler

 

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