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Noch immer blicken die Anleger von TUI sorgenvoll Herbst und Winter entgegen

Es geht wieder abwärts an der Börse

NTG24 - Noch immer blicken die Anleger von TUI sorgenvoll Herbst und Winter entgegen

 

Nachrichten über die anhaltend hohe Inflation setzen der Tourismusbranche besonders schwer zu. Das zeigte sich am Dienstag wieder einmal bei TUI, wo der Aktienkurs um gleich sechs Prozent in die Tiefe rauschte. Besorgt sind die Anleger vor allem darüber, dass die Preise anziehen könnten und in der Folge die Buchungen rückläufig sein werden.

Allerdings gibt es bisher laut TUI (DE000TUAG000) selbst wohl noch keine Anzeichen dafür, dass die Preise für Pauschalreisen in astronomische Höhen wandern. Zwar gebe es bei einigen Destinationen bereits steigende Preise festzustellen, vor allem in Regionen, bei denen der US-Dollar beim Einkauf im Vordergrund steht. Doch anderswo soll das Preisniveau bisher noch stabil sein, wie TUI-Deutschland-Chef Stefan Baumert kürzlich mitteilte.

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Werbebanner EMH PM TradeZurückzuführen ist das dem Vernehmen nach darauf, dass die meisten Kontingente weit im Voraus eingekauft wurden. Es sieht also so aus, als könnte TUI zumindest in diesem Jahr noch mehr oder weniger erschwingliche Reisen anbieten können. Auf lange Sicht wird der Reisekonzern sich dem Inflationsdruck aber kaum entziehen können. Allein schon, weil die Kosten für den Veranstalter abseits von Buchungen bei externen Unternehmen bereits jetzt merklich anziehen.

Das Inflationsproblem verschiebt sich damit letztlich lediglich etwas in die Zukunft, ist aber nicht einfach so vom Tisch. Außerdem steht zu befürchten, dass auch ohne steigende Preise die Reiselust eher nachlassen wird. Aufgrund rasant steigender Energiepreise und Gasabschlägen, die teils schon im vierstelligen Bereich liegen, dürfte auch bei den aktuellen Preisen manch einer genau darüber nachdenken, ob der nächste Urlaub nicht auch auf Balkonien stattfinden könnte.

 

TUI verteilt Ratschläge

 

TUI macht keinen Hehl daraus, dass die Preise für Urlaubsreisen mittelfristig spürbar anziehen werden. Allerdings hat der Konzern auch Ratschläge parat, mit denen in Zukunft noch ein einigermaßen günstiger Urlaub möglich sein soll. Kurz zusammengefasst wird vor allem dazu geraten, Frühbucherrabatte in Anspruch zu nehmen. Wer jetzt schon für den kommenden Sommer bucht, soll so bis zu 50 Prozent Rabatt erhalten können. Zwischenzeitliche Preiserhöhungen sind bei solchen Angeboten nicht zu erwarten.

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Spontanere Naturen halten die Augen offen nach Last-Minute-Angeboten, mit denen immerhin noch Einsparungen von bis zu 40 Prozent möglich sein sollen. Das alles ist allerdings nicht unbedingt etwas Neues. Schließlich gab es entsprechende Angebote auch schon lange vor dem derzeitigen Inflationsschock. Dass allein dadurch die Buchungszahlen von TUI auf hohem Niveau gehalten werden könnten, darf also wohl eher bezweifelt werden.

 

Weiterhin im Sinkflug

 

Entsprechend reagierten die Anleger auch wenig euphorisch auf die neuerlichen Versuche von TUI, die Sorgen um das Herbst- und Wintergeschäft etwas zu beruhigen. Es bleibt dabei, dass die Aktionäre einen heftigen Einbruch befürchten, nachdem schon das Sommergeschäft nicht ganz an die Zeit von vor Corona anschließen konnte. Die TUI-Aktie bewegt sich mit solchen Ängsten im Hintergrund weiterhin auf niedrigem Niveau und eine zarte Erholung wurde gestern schon wieder weitgehend zunichte gemacht. Um 6,02 Prozent ging es am Montag auf 1,54 Euro in die Tiefe.

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Werbebanner ClaudemusDamit ist die TUI-Aktie auf dem besten Wege, die Linie bei 1,50 Euro wieder nach unten zu passieren und womöglich dem 52-Wochen-Tieg bei 1,42 Euro einen Besuch abzustatten. Unterhalb dieser Marke verhindert nur noch wenig bis gar nichts einen Rutsch in Richtung Corona-Tief. Die Ausgangslage für die Aktie bleibt also angespannt und dabei wird es sehr wahrscheinlich noch eine ganze Weile bleiben. Schließlich werden die derzeitigen Sorgen an den Märkten nicht einfach verschwinden. Beruhigen ließen die sich höchstens mit deutlich besser als erwarteten Zahlen. Da Anleger sich auf derartiges nicht einfach verlassen können, bleibt die Seitenlinie nicht der schlechteste Ort zum Verweilen.

 

14.09.2022 - Andreas Göttling-Daxenbichler

Unterschrift - Andreas Göttling-Daxenbichler

 

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