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Trotz hoher Nachfrage schafft TUI es nicht in die Gewinnzone

Ein Schritt in die richtige Richtung

NTG24 - Trotz hoher Nachfrage schafft TUI es nicht in die Gewinnzone

 

Monatelang versicherte TUI den Anlegerinnen und Anlegern, dass die Nachfrage so hoch wie schon lange nicht mehr ausfallen würde und die Buchungszahlen schon fast wieder auf dem Niveau von vor der Pandemie liegen. Mit den jüngsten Zahlen konnten diese Aussagen endlich auch untermauert werden und insgesamt hinterlässt der Reiseveranstalter kein allzu schlechtes Bild.

Der Umsatz stieg im Vergleich zum Vorjahreszeitraum im abgelaufenen Quartal um rund das Siebenfache auf respektable 4,43 Milliarden Euro. Allein das dürfte eine große Erleichterung für viele Aktionäre sein, die aufgrund der hohen Inflation teils schon mit deutlich weniger aufgrund möglicher Stornierungswellen gerechnet hatten. Dazu ist es offensichtlich nicht gekommen, doch aus anderer Richtung hatte TUI (DE000TUAG000) dennoch mit so einigen Problemen zu kämpfen.

Belastend wirkte sich für das Unternehmen das Chaos auf europäischen Flughäfen aus, welches sich bis heute beobachten lässt. Obschon Flugausfälle bei TUI seltener vorkamen als bei manch anderem Anbieter, beliefen die Kosten aufgrund der Unregelmäßigkeiten sich letztlich auf 75 Millionen Euro. Das bringt TUI um den ersten Quartalsgewinn seit Ausbruch der Pandemie. Unter dem Strich musste ein Verlust von 27 Millionen Euro vor Steuern verzeichnet werden. Das Unternehmen selbst spricht von einem annähernd ausgeglichenen Quartalsergebnis.

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Das scheinen die Aktionäre ähnlich einzuschätzen, denn die TUI-Aktie reagierte auf die Zahlen gestern mit grünen Vorzeichen. Um 1,9 Prozent ging es aufwärts, sodass der Titel per Schlusskurs bei immerhin 1,73 Euro notierte und seine Erholung fortsetzen konnte. Dazu trug auch bei, dass die weiteren Aussichten alles andere als schlecht ausfallen und es weiterhin Grund zur Hoffnung gibt.

 

Zurück zur Normalität

 

Im Rahmen der Quartalszahlen ließ TUI verlauten, dass das Buchungsniveau für das wichtige Sommergeschäft mittlerweile schon bei 90 Prozent des Niveaus aus dem Jahr 2019 liege. Dieser Wert könnte noch weiter ansteigen, womit sich für die Anleger der Rückgang zur Normalität andeutet. TUI hätte dann zwar immer noch mit überschaubaren Margen und einigen weiteren Problemchen zu kämpfen. Zumindest könnte der Konzern dann aber wieder Geld verdienen.

Interessant sind auch jüngste Aussagen des derzeitigen Finanzvorstands und künftigen TUI-Chefs Sebastian Ebel. Der spricht davon, dass der Urlaub bei den Ausgaben der Menschen weiterhin an erster Stelle stehe. Trotz der hohen Inflation verzeichnet TUI demnach wohl weiterhin sehr hohe Buchungszahlen. Bei innerdeutschen Reisen liege die Nachfrage sogar über dem Niveau von vor der Pandemie. Gestützt wird das von Informationen des Statistischen Bundesamtes, wie die „Tagesschau“ zu berichten weiß. Mit 48,9 Millionen Übernachtungen im Juni erreichen deutsche Hoteliers annähernd wieder Buchungszahlen aus dem Jahr 2019 und davor.

 

TUI - raus aus der Krise

 

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Werbebanner EMH PM TradeAll das macht Hoffnung mit Blick auf die Aktie von TUI und auch Ebel als designierter Nachfolger von Fritz Joussen blickt optimistisch in die Zukunft. Seiner Ansicht nach ist die Krise „durchgestanden“, wenngleich er freimütig eingesteht, dass es noch immer genügend Baustellen beim Konzern gibt. Als oberste Priorität hat Ebel sich auf die Fahne geschrieben, den Konzern wieder in die Profitabilität zu führen. Mit den jüngsten Ergebnissen waren die Verantwortlichen davon schon nicht mehr so weit entfernt. Vor ein paar Monaten hätten sich das viele wohl nicht träumen lassen.

Es gibt also gute Chancen dafür, dass TUI eine imposante Comeback-Rallye starten wird und die aktuell günstigen Kurse wirken da schon etwas verlockend. Es bleiben aber Gefahren wie eine mögliche neue Corona-Welle im Herbst bestehen und ob die Inflation auch langfristig spurlos an der Reisebranche vorbeigehen wird, darüber lässt sich trefflich diskutieren. Eine sichere Bank ist die TUI-Aktie damit noch lange nicht, auch wenn die Aussichten so freundlich wie schon seit einer ganzen Weile nicht mehr sind.

 

11.08.2022 - Andreas Göttling-Daxenbichler

Unterschrift - Andreas Göttling-Daxenbichler

 

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