TUI noch immer im roten Bereich, Plug Power endlich mit Lebenszeichen, auch BASF sendet positive Signale und BYD erholt sich zum Wochenbeginn
Die Börsenwoche startet relativ unaufgeregt
Größere Überraschungen gab es an den Märkten am Montag nicht zu sehen und die Bullen gönnten sich erst einmal eine kleine Pause. Der DAX musste zwar letztlich leicht abgeben, blieb aber auf hohem Niveau und hat Höchststände weiterhin fest im Blick. Beim Blick auf die Einzeltitel ergibt sich derweil ebenfalls ein gewohntes Bild.
Einmal mehr fand sich TUI (DE000TUAG505) dabei auf der Verliererseite mit Kursverlusten in Höhe von 2,4 Prozent. Einen konkreten Grund dafür gab es abseits der allgemeinen Skepsis gegenüber dem hochverschuldeten Reiseveranstalter nicht. Die jüngste Kapitalerhöhung scheint aber eine Welle losgetreten zu haben, die sich kaum noch aufzuhalten lassen scheint. Mittlerweile macht der Aktie auch die Charttechnik immer mehr zu schaffen und ein Weg nach oben ist kaum noch zu sehen.
TUI hat nicht nur selbst mit allerhand Problemen zu kämpfen, sondern leidet auch unter schwierigen Vorzeichen für die Reisebranche insgesamt. Dass jene im laufenden Jahr wieder bessere Zahlen als noch zu Corona-Zeiten erleben wird, steht außer Frage. Aufgrund der Inflation und einer spürbaren Zurückhaltung seitens der Verbraucher ist die Sorge jedoch groß, dass Erwartungen enttäuscht werden könnten.
Plug Power versucht sich an der Erholung
Bei Plug Power (US72919P2020) gibt es derweil an der Börse nicht mehr viel, was noch für Enttäuschungen sorgen könnte. Die Aktie legte zuletzt einen beispiellosen Tiefflug hin und dürfte selbst die größten Pessimisten überrascht haben. Verluste von zeitweise rund 20 Prozent innerhalb weniger Tage sprechen eine klare Sprache. Nachdem mit schöner Regelmäßigkeit neue Jahrestiefs erreicht wurden, versuchten die Bullen sich nun endlich an einer Erholung. Am Montag ging es um immerhin 6,02 Prozent auf 8,64 Euro aufwärts.
Wie nachhaltig das Ganze sein wird, wird sich allerdings erst noch zeigen müssen. Vermutlich haben neuerliche Bekundungen der G7-Staaten zu einer breiteren Förderung von erneuerbaren Energien für etwas Aufschwung gesorgt. Es fehlt aber unverändert an klaren Argumenten für einen anhaltenden Aufwärtstrend bei Plug Power, so man die langfristigen Aussichten einmal außer Acht lässt. Dem kleinen Kurssprung ist da noch eher skeptisch zu begegnen. Jener konnte auch noch nicht für irgendwelche charttechnischen Signale sorgen. Vielleicht war es aber zumindest ein erster Schritt.
BASF traut sich nach Norden
Einen solchen könnten die Bullen auch BASF (DE000BASF111) gewagt haben. Hier hielten sich die Kursgewinne gestern mit 0,7 Prozent zwar scher in Grenzen. Das reichte allerdings aus, um den Kurs auf 50,06 Euro und damit knapp über die magische Linie bei 50 Euro zu hieven. Damit schlagen die Käufer auch so manch skeptischem Analysten ein Schnippchen.
An den weiteren Aussichten hat sich allerdings auch hier wenig verändert. Für das laufende Jahr sieht es eher mau aus und die Dividende scheint aktuell noch das beste Argument für die BASF-Aktie zu sein. Der gestrige Handel war die letzte Gelegenheit, die recht ansehnlcihe Dividende für das Vorjahr noch in Anspruch nehmen zu können. Es ist nicht allzu weit hergeholt, dass dies mit den grünen Vorzeichen in Verbindung stehen könnte. Dementsprechend ist allerdings auch fraglich, ob die Aktie sich auf ihrem derzeitigen Niveau lange halten können wird.
BYD rappelt sich wieder auf
Eine klare Bestätigung für einen laufenden Aufwärtstrend konnte immerhin BYD (CNE100000296) liefern. Vor dem Wochenende hatten die Anteilseigner hier noch mit Verkaufsdruck zu kämpfen, nachdem mal wieder größere Verkäufe von Investorenlegende Warren Buffet bekannt wurden. Davon konnte sich der Kurs aber wieder vollständig erholen, nachdem es gestern um knappe 3,9 Prozent auf runde 27 Euro in die Höhe ging.
Wie auch schon in der Vergangenheit erholt BYD sich recht schnell von den Verkäufen des größten Aktionärs, und das nicht ohne Grund. Denn Warren Buffet findet weiterhin viele lobende Worte für den chinesischen Autobauer und bei den eigenen Verkäufen dürfte es sich sehr wahrscheinlich um Gewinnmitnahmen handeln, die auch absolut legitim sind. Das Unternehmen selbst bleibt klar auf Wachstumskurs und hat gerade hiesigen Autobauern so manches voraus. Der Erfolg in Europa mag noch auf sich warten lassen, doch auf dem wichtigen chinesischen Markt bringt man westliche Hersteller immer mehr ins Schwitzen.
Die quälende Ungewissheit
Ruhige Tage an der Börse sind aufgrund der mannigfaltenen Krisen schon fast zu einer Seltenheit geworden und vielleicht freut sich der eine oder andere sogar darüber, dass jüngst eine kleine Verschnaufpause eingelet wurde. Sehr wahrscheinlich dürfte die aber nicht lange anhalten, denn die Nervosität bleibt unverändert hoch und die kommenden Tage bieten noch mehr als genug Sprengstoff. Es heißt also weiterhin, aufmerksam zu bleiben und schnell zu reagieren.
18.04.2023 - Andreas Göttling-Daxenbichler
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