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TUI kämpft an der Börse weiterhin mit Problemen und die Kapitalerhöhung lief alles andere als glatt

Das Interesse hält sich in Grenzen

NTG24 - TUI kämpft an der Börse weiterhin mit Problemen und die Kapitalerhöhung lief alles andere als glatt

 

Der schwer verschuldete Reiseveranstalter TUI wollte sich mit einer jüngst durchgeführten Kapitalerhöhung eigentlich endlich wieder etwas Luft verschaffen und vor allem Staatschulden abbauen. Ganz so erfolgreich wie gedacht ist das aber nicht gelaufen. Anhand von rapide sinkenden Kursen für Bezugsrechte zeichnete sich bereits ab, dass sich das Interesse der Anleger eher in Grenzen hält. Mittlerweile lässt sich dies auch in konkreten Zahlen bemessen.

Wie „Der Aktionär“ berichtet, konnten nur 91 Prozent der neuen Aktien tatsächlich an die Frau oder den Mann gebracht werden. Auf dem Rest bleiben die Banken mehr oder minder sitzen, welche TUI (DE000TUAG505) den Erlös der Kapitalerhöhung im Vorfeld garantiert hatten. Für den Konzern selbst ist das Ganze also erstmal nicht unbedingt dramatisch. Das Ganze zeigt aber sehr deutlich, wie gering das Interesse der Börsianer an dem Konzern derzeit ist und daraus ergeben sich nicht unbedingt hübsche Aussichten für die Zukunft.

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Schwer zugesetzt hat das Ganze auch dem Aktienkurs, der in den letzten Tagen regelmäßig auf neue Tiefststände gefallen ist. Dass es am Dienstag ausnahmsweise mal um 3,3 Prozent in die Höhe ging, fällt da kaum weiter auf. Mit einem Schlusskurs von 6,42 Euro bleibt die TUI-Aktie tief im Kurskeller hängen und ein Ausweg daraus bietet sich momentan nicht an. Zu groß sind die Probleme, welche der Konzern selbst hat sowie die anhaltende Unsicherheit in der Branche insgesamt.

 

Es wird nicht einfacher für TUI

 

TUI mag mit der jüngsten Kapitalerhöhung die Corona-Schulden begleichen, kommt dadurch aber noch lange nicht auf die schwarze Null. Mit Blick auf noch immer steigende Zinsen sind da weiterhin Belastungen zu erkennen, und jenen steht ein eher margenschwaches Geschäft gegenüber. Zwar sprach der Konzern zuletzt immer wieder von steigenden Ausgaben der Reisenden. Die Kosten gehen allerdings ebenfalls in die Höhe und noch steht ein Beweis dafür aus, dass heute üppigere Margen als in der Vergangenheit eingefahren werden können.

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Werbebanner Zürcher BörsenbriefeNoch dazu ist sich längst nicht jeder sicher darüber, dass bereits in diesem Jahr wieder Buchungszahlen wie noch vor der Pandemie erreicht werden können. Aus der Branche ist zwar zu vernehmen, dass Pauschalreisen derzeit besonders beliebt seien, was TUI erstmal in die Hände zu spielen scheint. Den Gang ins Reisebüro scheinen aber immer weniger Verbraucher anzutreten und im Netz trifft TUI auf eine breite und starke Konkurrenz.

Da lässt sich nur abwarten, wie es im sehr wichtigen Sommergeschäft tatsächlich laufen wird und zumindest an den Märkten scheinen die Pessimisten sich immer mehr durchsetzen zu können. Daraus ergibt sich zwar auch die Möglichkeit von positiven Überraschungen. Sich auf solche zu verlassen, wäre aber wohl kaum eine besonders nachhaltige Anlagestrategie.

 

Wie geht es bei TUI jetzt weiter?

 

Zumindest für eine Weile erfuhr TUI in den vergangenen Monaten Auftrieb, als die Corona-Pandemie an den Märkten und im Alltag der Menschen immer mehr in Vergessenheit geriet. Die Vorfreude auf bessere Geschäfte war groß, doch die Realität hat die Anlegerinnen und Anleger längst wieder eingeholt. Schließlich erging es dem Reisekonzern auch vor Corona schon nicht besonders gut und die grundsätzlichen Probleme im Konzern sind durch die Pandemie nicht einfach verschwunden.

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Werbebanner EMH PM TradeDa gibt es mehr als genug Gründe, um der Aktie weiterhin skeptisch gegenüberzustehen. Zudem stellt sich die Frage, ob die jüngste Kapitalerhöhung auch die letzte geblieben sein wird. An dieser Stelle soll der Teufel nicht an die Wand gemalt werden. Doch finanziell ist TUI auch nicht unbedingt besonders stark aufgestellt und das geringe Interesse offenbart zumindest in der Theorie noch enormes Abwärtspotenzial, sollten die Verantwortlichen in der Zukunft noch einmal frisches Kapital benötigen.

 

19.04.2023 - Andreas Göttling-Daxenbichler

Unterschrift - Andreas Göttling-Daxenbichler

 

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