Wie die Telekom letztlich doch (vorübergehend) Mobilfunk nach Treuenbrietzen bringen konnte

Könnte daraus eine Dauerlösung entstehen?

 

Es kennt wohl jeder mindestens einen der vielen weißen Mobilfunkflecken in Deutschland. Ganz gleich in welchem Netz, mancherorts ist schlicht kein Signal verfügbar. An Telefonieren ist da ebenso wenig zu denken wie an Surfen oder das Stremen von Videos. Einer dieser weißen Flecken befindet sich in der Gegend um Frohnsdorf, wo am Wochenende schwere Waldbrände tobten.

Die Telekom (DE0005557508) setzt sich schon seit Jahren aktiv dafür ein, vor Ort Mobilfunkmasten zu erreichten und die Funklöcher damit zu schließen. Bisher scheiterte das aber am Widerstand der Bevölkerung. Aufgrund der aktuellen Notlage wurden nun mobile Stationen errichtet, welche zumindest den Einsatzkräften eine reibungslose Kommunikation ermöglichen sollen.

Es lässt sich nur darüber spekulieren, ob daraus etwas längerfristigeres entstehen wird oder nicht. Die Bevölkerung erhält aber in jedem Fall ein sehr anschauliches Beispiel dafür, dass Mobilfunk nicht nur Teufelswerk ist, sondern gerade in Notlagen auch große Vorteile mit sich bringt. Wäre ja möglich, dass man als Gemeinde auf den nächsten Notfall besser vorbereitet sein möchte.

 

Darüber lässt sich aber freilich nur spekulieren und für die Anleger ist es ohnehin eher zweitrangig, ob die Telekom die letzten weißen Flecken auf der Landkarte noch gestopft bekommt oder eben nicht. Die schnelle Hilfe bei den Waldbränden dürfte dem magenta Risen derweil in jedem Fall Image-Punkte geben.

 

Das kann sich sehen lassen

 

Die Telekom-Aktie konnte derweil im laufenden Jahr mit einer hervorragenden Performance glänzen. Während es allerorten tief in Richtung Süden ging, konnten die Anleger sich hier seit Jahresbeginn über Kursgewinne in Höhe von zehn Prozent freuen. Großen Anteil daran hatten zwar nicht zuletzt die großen Erfolge der US-Tochter T-Mobile. Auch unabhängig davon zeigt die Telekom sich aber als krisenfest. Wer hätte gedacht, dass ausgerechnet die T-Aktie mit ihrer von Fehlschlägen und gebrochenen Versprechungen geprägten Vergangenheit an den hiesigen Börsen mal den Charakter von einem Rettungsanker erhalten würde.

 

20.06.2022 - Andreas Göttling-Daxenbichler

 

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