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Schon wieder sorgt der Autopilot für lange Gesichter und einige Aktionäre wollen nun gegen Tesla vor Gericht ziehen

Das könnte teuer werden

NTG24 - Schon wieder sorgt der Autopilot für lange Gesichter und einige Aktionäre wollen nun gegen Tesla vor Gericht ziehen

 

Der Autopilot von Tesla wurde von Elon Musk vor einigen Jahren als die nächste große Revolution im Autosektor angekündigt, und ganz Unrecht hatte der Tesla-Chef damit sicher nicht. Autonomes Fahren nimmt einen immer größeren Stellenwert ein und früher oder später dürften die Computer zumindest die meisten menschlichen Fahrer ersetzen. Schwer verschätzt hat sich Musk aber damit, wie schnell diese Transformation vonstattengehen würde.

In Aussicht gestellt hatte Elon Musk im Jahr 2016 noch, dass er 2019 ein Auto ohne menschlichen Fahrer von Los Angeles zum Times Square in New York schicken würde. Passiert ist das bekanntlich nicht und im bisherigen Zustand würden die Fahrzeuge von Tesla (US88160R1014) das auch überhaupt nicht bewerkstelligt bekommen. Stattdessen häufen sich in letzter Zeit Beschweren um die Assistenzsysteme.

Jene reichen von kleinen Ärgerlichkeiten wie einer nicht ganz optimalen Spurhaltung bis hin zu Berichten über schwere Unfälle, bei denen es auch teils Tote und Verletzte gab. Zwar ist nicht bei jeder Meldung dieser Art zweifelsfrei geklärt, ob und inwieweit den Autopiloten irgendeine Schuld trifft. Von Autos, die in jeder Situation perfekt selbst fahren, könnte Tesla aber kaum weiter entfernt sein.

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Werbebanner ClaudemusGetäuscht fühlen sich nun einige Aktionäre von den jahrelangen Versprechungen und irreführenden Aussagen, mit denen Tesla nach die Gefahren der Technologie heruntergespielt und verheimlicht haben solle. Damit im Gepäck geht es nun vor Gericht, wo neben Elon Musk auch die Finanzchefs von Tesla nach dem Willen der Kläger auf der Anklagebank sitzen sollen. Gefordert wird Schadenersatz für die Zeit vom 19. Februar 2019 bis zum 17. Februar des laufenden Jahres. Wie hoch dieser ausfallen sollte oder könnte, wurde allerdings nicht näher kommuniziert.

 

Tesla übt sich in Schweigen

 

Allein aufgrund des langen veranschlagten Zeitraums könnte aber ein hübsches Sümmchen zusammenkommen, weshalb Anleger das Thema auch kaum auf die leichte Schulter nehmen können. Bei der Laune der Anleger macht sich das Ganze letztlich auch bemerkbar. Zwar konnte die Tesla-Aktie den Handel am Dienstag mit einem leichten Plus verlassen. Nachdem die Meldungen um die Klage die Runde machten, schmolzen die Gewinne aus dem frühen Handel aber fast vollständig wieder dahin. Gereicht hat es letztlich nur für ein Plus in Höhe von 0,27 Prozent.

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Es lässt sich zum gegenwärtigen Zeitpunkt nur darüber spekulieren, welche Konsequenzen die Klage rund um den Autopilot für Tesla mit sich bringen könnte. Klar ist aber, dass das System noch für viel Gesprächsstoff sorgen wird und für Tesla enormer Nachholbedarf besteht. Das Unternehmen selbst äußerte sich zu den Vorwürfen derweil bisher noch nicht und vermutlich wird man sich auch eher vornehm zurückhalten, solange die Sache juristisch nicht ausgestanden ist. Nicht einmal von Elon Musk gab es einen Kommentar bei Twitter zu hören.

 

Die große Enttäuschung

 

Tesla hat den Automarkt in den letzten Jahren mit so mancher Innovation gehörig umgekrempelt und noch immer ist das Unternehmen vielen Konkurrenten einen oder zwei Schritte voraus. Beim autonomen Fahren lässt sich das aber kaum noch behaupten. Hier geben mittlerweile andere Hersteller den Ton an, welche bisher auch nicht in bedenklicher Frequenz von Meldungen über schwere Unfälle mit den eigenen Fahrzeugen geplagt werden.

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Werbebanner Zürcher BörsenbriefeNun muss das nicht zwingend bedeuten, dass Tesla endgültig den Anschluss verloren hätte und selbst wenn das Unternehmen vor Gericht unterliegen sollte, werden auch hohe Schadenersatzforderungen den Elektroautobauer kaum spürbar aus dem Tritt bringen. Es wird aber immer offensichtlicher, dass die Tesla-Aktie eben kein Selbstläufer ist und schon seit einer Weile schwierigere Zeiten angebrochen sind. Gut vertragen könnte Tesla zur Abwechslung mal wieder gute Neuigkeiten, welche aber verdächtig rar geworden sind.

 

01.03.2023 - Andreas Göttling-Daxenbichler

Unterschrift - Andreas Göttling-Daxenbichler

 

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