
Tesla mit Problemen – BYD zündet den Zukunftsturbo
BYD treibt die Expansionspläne mit ersten Erfolgen weiter voran
BYD plant mit den ambitionierten Expansionsplänen und eine neue Ladestrategie auch global die Vorherrschaft des schwächelnden Elektro-Primus Tesla zu brechen.
Für Tesla (US88160R1014) kündigt sich nach den starken Vorjahren ein jähes Ende der Wachstumsgeschichte an. Während die Absatzzahlen in den ersten vier Monaten des Jahres in dem US-Heimatmarkt relativ stabil blieben, schwächelt Tesla vor allem im chinesischen und auch europäischen Markt. Dabei sind die Probleme in den beiden wichtigen Absatzmärkten unterschiedlicher Natur und lassen sich auch nicht so schnell lösen.
In Europa lag der Absatz in den ersten vier Monaten des Jahres rund 40 % unter dem Vorjahresniveau. Grund hierfür ist der spürbare Reputationsverlust von Tesla-Chef Elon Musk, mit denen viele Käufer die Marke Tesla assoziieren. Musk hatte US-Präsident Donald Trump im Wahlkampf öffentlich immer wieder unterstützt und auch bei einigen Wahlkampfauftritten begleitet. Im Gegenzug erhielt Musk dann auch ein eigenes Ministerium, dass die Aufgabe hat die Ausgaben der Regierung auf Effektivität zu prüfen und die Gesamtausgaben umfassend zu senken. Dies sorgte nicht nur bei den Tesla-Fans in den USA für einen faden Beigeschmack, da diese meist die Demokraten unterstützen. Zusätzlich mach Musk auf den sozialen Medien immer wieder mit kruden und antisemitischen Äußerungen auf sich aufmerksam und teilt zum Teil absurde Verschwörungstheorien. Dies sorgt bei der Tesla-Fangemeinde für einen enormen Reputationsverlust und sogar 70 % der Tesla-Käufer gaben im ersten Quartal an, sich keinen Tesla mehr kaufen zu wollen. Neben dem teuren Preis und der mangelnden Qualität waren die Äußerungen von Elon Musk ein Hauptgrund.
BYD mit Vollgas in die Zukunft
Ganz anders ist die Situation bei dem chinesischen Autohersteller BYD. Im ersten Quartal gelang BYD (CNE100000296) in Europa ein neuer Verkaufsrekord und die Expansionsstrategie scheint endlich die gewünschten Erfolge zu bringen. Im Monat April verkaufte man sogar doppelt so viele Fahrzeuge wie Tesla. Dabei scheint auch der Strategiewechsel in Europa zielführend zu sein. Zu Beginn hatte BYD mit der Expansion in Europa kaum Erfolg, nach dem man aber das Händlernetz und die Vertriebsstruktur deutlich ausgebaut und auch Plug-in-Hybride in Europa eingeführt hatte läuft es für das Unternehmen bergauf.
Weiteren Schwung erwartet BYD von der zuletzt präsentierten neuen Schnellladetechnologie. Diese soll die Fahrzeuge in lediglich 5 Minuten bis zu einer Reichweite von 470 Kilometern laden können. Simultan entwickelt BYD ein eigens entwickeltes Megawatt-Ladesystem für den urbanen Gebrauch. In China sollen noch bis Ende 2027 insgesamt 4.000 dieser Schnellladesäulen entstehen. Mit der Technologie möchte BYD das Geschäftsmodell weiter diversifizieren, aber auch einen Hauptkritikpunkt, die langsamen Ladezeiten, angehen und für mehr Akzeptanz für Elektromobilität sorgen.
Für das Jahr 2030 hat BYD weiter ambitionierte Pläne. Denn bis dahin möchte man etwa 50 % des Absatzes außerhalb des Heimatmarktes China erzielen. Aktuell liegt der Anteil lediglich bei rund 7 %. Dabei gilt besonders der europäische Markt als Hauptzielmarkt, da man hier mit den technologisch gut ausgestatteten und zudem günstigen Modellen aktuell eine Marktnische besetzen kann. Sollte man das Ziel erreichen, dann würde man auch auf Basis des Gesamtabsatzes ein ernstzunehmender Konkurrent für die Schwergewichte wie VW und Toyota. Bereits zum Ende des Jahres hatte man Tesla auch weltweit als größten Elektroautohersteller abgelöst.
Für das Erreichen der Expansionsziele hat BYD bereits im letzten Jahr ein effizientes Lieferkettensystem in Europa aufgebaut. Zudem möchte man bereits in diesem Jahr das erste europäische Werk in Ungarn eröffnen und auch weitere europäische Produktionsstandorte seien geplant. Fest steht dabei allerdings nur ein weiteres Werk in der Türkei.
Für das Gesamtjahr prognostiziert BYD einen neuen Absatzrekord von rund 5 Millionen Fahrzeugen. Hiervon sollen circa 80 % im chinesischen Heimatmarkt abgesetzt werden und die Relevanz des internationalen Absatzes weiter zunehmen. Denn das größte Problem für BYD ist der umkämpfte Markt in China. Hier sei die Konkurrenz deutlich größer als im internationalen Vergleich. Auch wenn Experten zu Ende des Jahrzehnts mit einer Konsolidierung der Hersteller in China rechnen, dürfte dies mittelfristig das Wachstum in China begrenzen.
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29.05.2025 - Christian Teitscheid
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