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Nach einer Phase der Erholung gerät Tesla wieder zunehmend unter Druck – nicht nur an der Börse

Kann der E-Autobauer einmal mehr die Zweifler überzeugen?

NTG24 - Nach einer Phase der Erholung gerät Tesla wieder zunehmend unter Druck – nicht nur an der Börse

 

Die Tesla-Aktie hatte zu Jahresbeginn einen einigermaßen überzeugenden Lauf, welcher die Kurse zeitweise ungefähr verdoppelte. Zuvor ging es allerdings in einem bedenklichen Tempo abwärts, wovon das Papier sich lediglich etwas erholen konnte. Auch wenn die größten Befürchtungen sich bisher nicht bewahrheitet haben, so steht Tesla doch weiterhin unter Druck.

Kritik kommt dieser Tage unter anderem von einem der Gründer des Unternehmens. Martin Eberhard rief Tesla (US88160R1014) zusammen mit Marc Tarpenning im Jahr 2003 ins Leben. Elon Musk hatte damit erstmal nichts zu tun, auch wenn der heutige Tesla-Chef des Öfteren fälschlicherweise als Gründer bezeichnet wird. Tatsächlich stieg Musk aber erst ein Jahr später bei Tesla ein und verdrängte die ursprünglichen Gründer dann nach und nach aus dem Unternehmen.

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Werbebanner EMH PM TradeIm Laufe der Jahre hielt sich Martin Eberhard mit Aussagen rund um Tesla und Musk sichtlich zurück. Zu hören gab es wenig bis gar nichts. Kürzlich platzte es aber nun auf dem Tesla-Gründer heraus und was es dabei zu hören gab, war nicht besonders hübsch. In welche Richtung sich das Unternehmen im Laufe der Jahre entwickelt hat, scheint Eberhard so überhaupt nicht zu gefallen. Gegenüber dem „Business Insider“ störte sich der Tesla-Gründer unter anderem daran, wie Elon Musk mit seiner Belegschaft umgeht. Eberhard selbst versicherte, dass unter seiner Leitung die Firmenkultur etwas „netter“ wäre.

Elon Musk regiert bei Tesla mit harter Hand und hält weder etwas von Home Office noch von ausschweifenden Arbeitnehmerrechten. Stattdessen fordert er von seinen Angestellten unbedingte Hingabe und wer sich ausufernden Überstunden verweigert, der kann schon mal über Nacht eine Kündigung in den Händen halten. Das sorgt schon seit einer ganzen Weile für anhaltende Kritik und macht Tesla als Arbeitgeber nicht unbedingt attraktiv. Angesichts des akuten Fachkräftemangels könnte sich das durchaus noch rächen.

 

Tesla und der Autopilot

 

Ein anderes großes Aufreger-Thema bei Tesla ist der Autopilot. Eigentlich versprach Elon Musk vor Jahren, dass Model 3 und Co. schon längst vollständig autonom fahren würden. Dieses Versprechen konnte bekanntlich nicht eingelöst werden. Stattdessen mehren sich Schlagzeilen über teils tödliche Unfälle in Verbindung mit den Fahrassistenzsystemen.

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Letztere hätte es bei Martin Eberhard wohl nicht gegeben. Jener betrachtet es als einen „Fehler“, bei Autos die Software derartig in den Mittelpunkt zu stellen. Es handele sich schlicht um etwas anderes als ein iPhone. Allerdings positioniert sich Eberhard damit nicht nur konträr zu Elon Musk, sondern so ziemlich zu sämtlichen Experten in der Branche. Software gilt mit Blick in die Zukunft als der entscheidende Faktor im Auto-Sektor.

 

Kann Tesla sich wieder aufrappeln?

 

Die Kritik von Martin Eberhard mag nicht ganz unberechtigt sein. Ob Tesla auch unter ihm seine heutige Größe erreicht hätte, steht aber wohl nochmal auf einem anderen Blatt. Der Ruf von Elon Musk als Innovator und Genie hat in jüngster Zeit schwer gelitten und auch bei Tesla sorgte er schon seit Längerem nicht mehr für Jubelstürme. Zu unterschätzen ist aber weder der CEO noch das Unternehmen selbst. Tesla hat sich von einem belächelten Startup zu einem Schwergewicht in der Branche entwickelt, welches auch nach heftigen Kursverlusten die gesammelte Konkurrenz in Sachen Marktkapitalisierung recht bequem hinter sich lässt.

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Werbebanner ClaudemusDamit das auch so bleibt, wird das Unternehmen aber möglichst bald neue Argumente liefern müssen. Es ist erfreulich, dass es zuletzt besser lief, als viele Kritiker es erwartet hätten. Erfolge aus der Vergangenheit tragen die Aktie aber nur sehr begrenzt in Richtung Norden. Was es jetzt braucht, sind wieder freundlichere Aussichten für die absehbare Zukunft. Es ist nicht so, als würde es solche überhaupt nicht geben. Doch der Markt hat sich eingetrübt und die Konkurrenz wird mit jedem Tag stärker. Wohl auch deshalb ist der Tesla-Aktie der Sprung über die 200-Euro-Marke zuletzt nicht gelungen. Zum Vergleich: vor knapp einem Jahr notierte das Papier noch bei rund 350 Euro.

 

27.02.2023 - Matthias Eilenbrock

Unterschrift - Matthias Eilenbrock

 

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