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Der Investorentag von Tesla hallt immer noch nach. Elon Musk stellt große Veränderungen in Aussicht, stößt aber auf viele taube Ohren

Fehlt es an Vertrauen?

NTG24 - Der Investorentag von Tesla hallt immer noch nach. Elon Musk stellt große Veränderungen in Aussicht, stößt aber auf viele taube Ohren

 

Es gab Zeiten, da hat es für Elon Musk gereicht, mit dem kleinen Finger zu zucken, um bei der Tesla-Aktie einen weiteren Höhenflug auszulösen. Mittlerweile scheint der umstrittene Milliardär es aber immer schwerer zu haben, die Aktionäre begeistern zu können. Das zeigte sich im Rahmen des Investorentags letzte Woche sehr deutlich.

Bei der Gelegenheit war Elon Musk mal wieder um keine großen Worte verlegen. Er stellte weiterhin ein enormes Wachstum bei Tesla (US88160R1014) in Aussicht und implizierte dabei auch mal eben, bis zum Jahr 2030 zum größten Autohersteller der Welt aufzusteigen. Dann sollen die jährlichen Auslieferungen sich auf satte 20 Millionen Elektroautos summieren. Zum Vergleich: Volkswagen (DE0007664039) rechnet für 2023 mit 9,5 Millionen ausgelieferten Fahrzeugen, von denen längst nicht alle vollelektrisch sein werden. Der größte Autohersteller der Welt in Form von Toyota (JP3633400001) bringt es auf knapp 10 Millionen verkaufte Autos jährlich.

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Werbebanner EMH PM TradeDas anvisierte Ziel von Tesla ist also eine Hausnummer und mit seinem „Master Plan 3“ will Elon Musk seine Skeptiker mal wieder eines Besseren belehren. Jene haben in ihrer Zahl zuletzt wieder schwer zugenommen und dieser Tage scheinen die Worte des Tesla-Chefs kaum noch für besonders viel Eindruck zu sorgen. Die Sorge ist zu groß, dass es sich dabei nur um leere Versprechungen handelt.

Auch wenn Elon Musk letztlich nicht mit all seinen Prognosen falsch gelegen hat, so hat er in der Vergangenheit doch in vielerlei Hinsicht überzogene Fantasien geäußert, die bis heute nicht ansatzweise in die Tat umgesetzt wurden. Mit seinen Twitter-Eskapaden hat er sich ebenfalls keinen Gefallen getan und der Tesla-Aktie vermutlich nachhaltig geschadet. Er erntet heute schlicht wieder viel weniger Vertrauen als noch vor zwei oder drei Jahren.

 

Die Utopien des Elon Musk

 

Auch die weiteren Visionen des Elon Musk sorgen da an den Märkten für wenig Begeisterung. Gesprochen hat der Unternehmer unter anderem von einer vollständig nachhaltigen Gesellschaft, welche bis zum Jahr 2050 sämtliche Energiegewinnung aus fossilen Brennstoffen hinter sich lassen könne. Als Schlüssel dafür sieht Musk Energiespeicher. In diesem Markt ist Tesla schwer aktiv und die mobilen Akkus in den eigenen Fahrzeugenspielen beim „Master Plan“ des Elon Musk eine entscheidende Rolle.

Die Anleger sind allerdings überhaupt nicht zum Investorentag angereist, um sich solch blumige Zukunftsfantasien anzuhören. Viel mehr freuten sich viele auf die Ankündigung eines neuen Elektroflitzers zum günstigeren Preis, über den im Vorfeld viel gemutmaßt wurde. Dazu gab es letztlich aber so gar nicht zu hören, was die Stimmung an den Märkten doch sehr dämpfte. Im Zuge einer allgemeinen Erholung konnte Tesla am Freitag zwar um gut vier Prozent zulegen. Das reichte aber nicht annähernd aus, um die heftigen Verluste vom Vortag auszugleichen.

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Tesla hat ein Glaubwürdigkeitsproblem

 

Während die Volkswagen-Aktie aufgrund ambitionierter Prognosen zuletzt den Turbo startete, bleibt die Tesla-Aktie etwas hinter ihren Möglichkeiten zurück. Blumige Aussichten alleine reichen hier ganz offensichtlich nicht mehr aus, um charttechnische Widerstände ins Visier zu nehmen. Was der Konzern braucht, sind belastbare Zahlen für ein noch immer anhaltendes Wachstum. Letzteres ist zwar nach wie vor sichtbar, allerdings schwächelt Tesla gefühlt etwas.

Nicht richtig rund lief es zuletzt auf dem wichtigen chinesischen Markt, was letztlich nur durch eine deutliche Preissenkung wieder gerade gerückt werden konnte. In Zeiten einer hohen Inflation ist das aber nicht unbedingt das erfreulichste Signal an die Aktionäre, welche schon die traumhaften Margen dahinschmelzen sehen. Im Westen macht sich derweil unverändert die Angst vor der Rezession und einem längerfristigen Konsumflop breit. Ich selbst halte die Tesla-Aktie noch immer für sehr interessant und unterstelle dem Titel Erholungspotenzial bis über 200 Euro. Dafür wird das Unternehmen aber buchstäblich liefern müssen und die Aktionäre werden bei den Auslieferungszahlen jetzt ganz genau hinsehen.

 

06.03.2023 - Matthias Eilenbrock

Unterschrift - Matthias Eilenbrock

 

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