
Elon Musk will Ausgaben für politische Zwecke zurückfahren und sich in Zukunft wieder mehr um Tesla kümmern
Der CEO von Tesla will seinen Einfluss im Unternehmen ausbauen
Im vergangenen Jahr fiel Tesla-Chef Elon Musk vor allem als politische Persönlichkeit auf. Böse Zungen sprachen gar schon von einem „Schattenpräsidenten“, nachdem Donald Trump die Wahl für sich entscheiden konnte und erstaunlich oft mit Musk in direkter Nähe abgelichtet wurde. Nach Trumps Amtsantritt spielte Musk eine große Rolle bei Kostensenkungen, welche durch die eigens dafür gegründete Behörde Department of Government Efficiency („DOGE“) durchgeführt werden sollten.
Experten schätzen, dass Elon Musk für den Wahlkampf von Donald Trump über 250 Millionen US-Dollar ausgegeben hat. Nun ließ Musk in einem Interview in Katar wissen, dass er seine Ausgaben für politische Zwecke deutlich zurückfahren möchte. Darüber berichtete das „Wall Street Journal“. Sollte er in Zukunft einen Grund erkennen, für Politik wieder Geld auszugeben, so werde er dies auch tun. Aktuell sehe er aber keinerlei Anlass dafür.
Musks politische Aktivitäten bekam Tesla (US88160R1014) immer heftiger zu spüren. Die Popularität des Autobauers befand sich in den letzten Monaten im Sinkflug, an zahllosen Orten kam es zu offenen Protesten. Einige Aktivisten setzen sogar Fahrzeuge in Brand. Parallel dazu gingen die Absatzzahlen auf Tauchstation und Wachstumssignale sind bei Tesla derzeit nicht zu finden. Einzig das vage Versprechen, dass mit Robotaxis und KI große Schritte gelingen, lässt auf neue Impulse hoffen.
Elon Musk will mehr Kontrolle über Tesla
Darauf angesprochen scheint Musk aber keine größeren Probleme zu erkennen. Die Verkaufszahlen von Tesla in Europa seien zwar schwach, aber anderswo stark. Der offensichtliche Gegenwind in China wird auf diese Weise verschwiegen. Dass seine politischen Aktivitäten Tesla nachhaltig geschadet hätten, davon will Musk ebenfalls nichts wissen. Man habe durchaus Anhänger in rechten Kreisen finden können. Allzu viele dürften es jedoch nicht sein, da Elektroautos in solchen Kreisen eher weniger beliebt sind.
Genaue Zahlen nannte Musk freilich nicht. Er bekräftigte aber sein Vorhaben, sich in Zukunft wieder mehr um Tesla kümmern zu wollen. Musk ist sich etwa sicher, auch in fünf Jahren noch als CEO zu fungieren, so er nicht zwischenzeitlich stirbt oder aus anderen Gründen verhindert ist. Damit reagiert der Tesla-CEO auch auf Gerüchte, laut denen der Verwaltungsrat sich bereits auf die Suche nach einem möglichen Nachfolger begeben haben könnte.
Seinen Einfluss bei Tesla will Musk sogar noch ausbauen, indem er sich weitere Aktienpakete sichert. Auf diesem Wege möchte er dafür sorgen, dass kritische Anleger ihm weniger hereinreden können. Wie viele Aktien er sich noch sichern könnte und wie dies finanziert werden soll, blieb offen. Musk kann so ziemlich alle seine Vorhaben mit seinen noch immer üppigen Anteilen an Tesla finanzieren. Beim Kauf weiterer Aktien wird dieser Ansatz ihm aber nicht weiterhelfen.
Tesla im Comeback-Modus?
Fast scheint es, als würde Elon Musk sich aus einem ausgedehnten Urlaub zurückmelden. Die Politik tritt in den Hintergrund und sein frisches Commitment gegenüber Tesla lässt die Hoffnung aufkeimen, dass er dort in Zukunft wieder häufiger zu sehen sein wird und sich auch mit den fraglos vorhandenen Herausforderungen beschäftigt. Ob er dabei Erfolg haben wird, das steht freilich in den Sternen. Die Börsianer scheinen ihm aber noch immer einen gewaltigen Vertrauensvorschuss zu gewähren.
Je mehr sich Musk aus der Politik zurückzieht, desto höher scheint der Aktienkurs von Tesla zu fliegen. Am Dienstag ging es mit 343,82 US-Dollar aus dem Handel; allein in den letzten vier Wochen legte der Kurs um über 40 Prozent zu. Ich persönlich habe noch meine Zweifel daran, ob Musk bei Tesla auch fundamental für eine Trendwende sorgen kann. Allerdings wurde das Unternehmen in der Vergangenheit schon etliche Male unterschätzt. Es wird spannend zu sehen sein, welche neuen Impulse die nächsten Monate mit sich bringen werden. Diese Zeit könnte sich jedoch leicht als richtungsweisend erweisen, weshalb Anleger in jedem Fall genau hinsehen sollten.
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21.05.2025 - Andreas Göttling-Daxenbichler
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