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Wieder einmal steigert Tesla die Auslieferungszahlen, kann die Erwartungen aber dennoch nicht erfüllen

Ziehen dunkle Wolken auf?

NTG24 - Wieder einmal steigert Tesla die Auslieferungszahlen, kann die Erwartungen aber dennoch nicht erfüllen

 

Pünktlich zu Beginn des neuen Quartals informierte Tesla kürzlich über die Auslieferungszahlen für die Monate Januar bis März und wirklich enttäuscht hat das Unternehmen dabei auf den ersten Blick nicht. 422.875 Fahrzeuge wurden im genannten Zeitraum an Kunden übergeben, was nicht weniger als einem neuen Rekord entspricht. Auf den zweiten Blick offenbaren sich aber durchaus Gründe, um skeptisch zu werden oder zu bleiben.

Da wäre etwa die Tatsache, dass Tesla (US88160R1014) in den letzten Monaten schwer an der Preisschraube gedreht hat. Für Model Y, Model 3 und Co. gab es zum Teil Rabatte von bis zu 20 Prozent. Nun ist es vielleicht nicht unbedingt ein Zeichen dafür, dass die Nachfrage gigantisch ausfällt, wenn nur mit solchen Preisreduzierungen die Auslieferungszahlen auf hohem Niveau gehalten werden können. Noch dazu in Zeiten einer noch immer sehr hohen Inflation.

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Dieses Argument wiegt umso schwerer mit Blick auf die Erwartungen der Analysten. Die hatten im Vorfeld laut einem Artikel des „Spiegel“ damit gerechnet, dass Tesla im ersten Quartal 430.008 Autos absetzen können würde. Dieses Ziel wurde nun dezent verfehlt, was an den Märkten nicht unbedingt für Euphorie sorgen dürfte. Die bisher erfolgten Maßnahmen zum Ankurbeln der Umsätze haben sich zwar als effektiv, aber womöglich nicht effektiv genug gezeigt.

 

Es wird nicht leichter für Tesla

 

Unter Druck gerät Tesla nicht nur aufgrund der anhaltenden Konsumflaute, in der viele Verbraucher ihr Geld bei sich halten und gerade größere Anschaffungen lieber etwas verschieben. Auch die immer stärkere Konkurrenz ist eine große Herausforderung. Im wichtigen chinesischen Markt musste der US-Konzern sich bei den Auslieferungszahlen jüngst BYD geschlagen geben. In Zukunft werden die Verbraucher eine immer größere Auswahl haben und Tesla wird immer gewichtigere Argumente brauchen, um die Nutzer von sich zu überzeugen.

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Werbebanner EMH PM TradeNoch verfügt die Marke über einen beispiellos guten Ruf und gerade in westlichen Gefilden spricht sich in Umfragen eine große Mehrheit für den Kauf von Tesla aus, wenn es um die Anschaffung eines Elektroautos geht. Die nun vorgelegten Zahlen zeigen aber, dass Tesla sich darauf nicht ausruhen kann. Längst sind die Zeiten vorbei, in denen man den Markt nach Belieben dominieren konnte. Der Konkurrenzkampf ist gerade erst richtig ins Rollen gekommen und der zu Jahresbeginn angezettelte Preiskrieg ist dafür ein kaum zu übersehendes Indiz.

Ob Tesla nun noch weitere Rabattschlachten vorbereitet hat oder sonstige Maßnahmen plant, ist nicht bekannt. Es wäre langsam aber an der Zeit, wieder mit Innovationen zu glänzen, da gerade die beliebtesten Fahrzeuge schon ein paar Jahre auf dem Buckel haben. Gemunkelt wird an den Märkten, dass es schon bald ein Refresh des Model 3 zu sehen geben könnte. Gerüchten zufolge könnte dieses aufgrund diverser Einsparungen auch ein gutes Stück günstiger als aktuell zu haben sein.

 

Nicht zu unterschätzen

 

Bis hierhin mag alles etwas negativ klingen und ohne jeden Zweifel wird Tesla es in absehbarer Zukunft mit größeren Herausforderungen zu tun bekommen. Solche sind aber durchaus zu bewältigen, wenn das Management die richtigen Entscheidungen trifft. Unterschätzen sollte man Tesla keineswegs. Das gilt sowohl für die Konkurrenz als auch für die Anleger. In der Vergangenheit zeigte der Konzern schließlich des Öfteren, wie gut er gerade unter Druck funktionieren kann.

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Werbebanner Zürcher BörsenbriefeBeruhigend wirkt auch, dass Tesla bisher nicht davon ablässt, die Produktion weiter in die Höhe zu schrauben. Während manch anderer Autobauer schon hier und da Sparmaßnahmen verordnet hat, rüstet Tesla sich schon jetzt für bessere Zeiten und nicht ohne Grund wird Elon Musk Ambitionen verkündet haben, bis zum kommenden Jahrzehnt zum größten Autobauer der Welt, noch vor Toyota (JP3633400001) und Volkswagen (DE0007664039), aufsteigen zu wollen. Trotz des dezenten Gegenwinds aktuell bleibt die Tesla-Aktie da auf lange Sicht interessant.

 

03.04.2023 - Andreas Göttling-Daxenbichler

Unterschrift - Andreas Göttling-Daxenbichler

 

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