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Auch ein Rekordergebnis reicht den Anlegern von Tesla nicht aus

Meckern auf hohem Niveau

NTG24 - Auch ein Rekordergebnis reicht den Anlegern von Tesla nicht aus

 

Tesla legte gestern nach Börsenschluss die Zahlen für das dritte Quartal vor. Die fielen auf den ersten Blick alles andere als schlecht aus. Der noch junge Autobauer konnte mal wieder neue Rekorde erreichen und so ziemlich alle relevanten Kennzahlen deutlich steigern. Das reichte allerdings nicht aus, um bei den Anteilseignern Begeisterung auszulösen.

Konkret konnte Tesla (US88160R1014) den Umsatz im Vergleich zum Vorjahresquartal um satte 56 Prozent auf 21,5 Milliarden USD steigern. Aufwärts ging es auch mit dem Nettoergebnis, welches mit 3,3 Milliarden USD angegeben wurde. Im Vergleich zum Vorjahr konnte diese Kennziffer sogar verdoppelt werden. Das Unternehmen punktet also weiterhin mit Wachstum und ist auch inmitten der Krise hochprofitabel. Informiert wurde auch darüber, dass im dritten Quartal rund 343.000 E-Autos ausgeliefert wurden.

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Werbebanner Zürcher BörsenbriefeMan sollte meinen, dass all das erst einmal gute Neuigkeiten sind. Schließlich fürchten an den Märkten momentan viele den Rutsch in die Rezession und damit einhergehend große Enttäuschungen bei den Quartalszahlen der börsennotierten Konzerne. Die Präsentation von Tesla fällt da eigentlich erfreulich, in jedem Fall aber nicht übermäßig enttäuschend aus. Doch die Anleger zeigen sich sehr unzufrieden und die Tesla-Aktie rutschte gestern im nachbörslichen Handel um satte 6,3 Prozent in die Tiefe.

Der Kurs stürzte dadurch bis auf 208,10 USD hinab, was von den Jahrestiefstständen gar nicht mehr weit entfernt ist. Der unschöne Abwärtstrend scheint in die nächste Runde zu gehen Im Prinzip gibt es dafür aktuell nur einen einzigen Grund: vor den Zahlen rechneten die Märkte mit noch mehr Umsatz bei Tesla. Wenigstens 22 Milliarden USD waren die Messlatte, welche schlicht nicht erreicht werden konnte.

 

Es wird ungemütlich für Tesla

 

Man mag darüber streiten, ob derartige Erwartungen überzogen waren oder nicht. Dass die Tesla-Aktie dieser Tage in die Tiefe segelt, ist aber auch auf andere Faktoren zurückzuführen. Dazu zählen steil steigende Preise für Rohstoffe und Energie und die immer neuen Eskapaden des Elon Musk. Jener wird allem Anschein nach wohl doch Twitter übernehmen, was die Tesla-Aktie aus zweierlei Gründen unter Druck setzt.

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Zum einen erwarten die Anleger, dass er für den teuren Deal weitere Tesla-Aktien verkaufen und dadurch den Aktienkurs direkt belasten wird. Zum anderen steht die unschöne Vermutung im Raum, dass der Tesla-Chef den Elektroautobauer vernachlässigen könnte. Denn bei Twitter die Führung zu übernehmen, ist an sich schon mindestens ein Full-Time-Job. Elon Musk halst sich diesen mal eben neben seiner Tätigkeit bei Tesla und Space X auf. Vielleicht schafft der latente Workaholic es sogar, all das unter einen Hut zu bringen. Vielleicht übernimmt er sich aber auch und Letzteres befürchtet so mancher Aktionär derzeit.

 

Im Abwärtsstrudel?

 

Letztlich meckern die Anleger bei Tesla gerade auf sehr hohem Niveau. Sicher hätte das dritte Quartal noch besser ausfallen können. Es sollte aber nicht außer Acht gelassen werden, dass die diversen Krisen auch an dem vielbeachteten Elektroautopionier nicht einfach spurlos vorbeigehen. Vielleicht hätte mancher Analyst und andere Beobachter da ihre Erwartungen schlicht etwas an die Realität anpassen müssen.

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Werbebanner EMH PM TradeVielleicht bin ich aber auch auf dem völlig falschen Dampfer unterwegs. Generell sehe ich für Tesla aber weiterhin große Chancen. Denn die Nachfrage ist kaum spürbar zurückgegangen und es wird weiter unter Hochdruck an der Ausweitung der Kapazitäten gearbeitet. Was Elon Musk treibt, ist schon manches Mal zum Fremdschämen und für Tesla nicht immer von Vorteil. Doch das Unternehmen besteht auch nicht nur aus dem CEO. Gerade der Kursrutsch der letzten Wochen könnte für Anleger auch eine Chance darstellen, da es derartige Einbrüche bei der Tesla-Aktie eher selten zu sehen gibt. Im Klaren sein sollte sich aber jeder darüber, dass das Papier auch in Zukunft hohen Schwankungen ausgesetzt sein wird.

 

20.10.2022 - Andreas Göttling-Daxenbichler

Unterschrift - Andreas Göttling-Daxenbichler

 

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