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Tesla lässt es im Januar langsam angehen, was den Anlegerinnen und Anlegern überhaupt nicht schmeckt

Die Produktion in Shanghai stockt weiter

NTG24 - Tesla lässt es im Januar langsam angehen, was den Anlegerinnen und Anlegern überhaupt nicht schmeckt

 

Als hätte Tesla es an der Börse nicht schon schwer genug, sorgte das Unternehmen gestern für den nächsten Schock bei den Anteilseignern. Es wurde angekündigt, dass die wichtige Gigafactory in Shanghai im Januar für rund zwei Wochen die Bänder stillstehen lassen wird.

Explizite Gründe nannte Tesla (US88160R1014) dafür nicht und so lässt sich nur spekulieren, was genau hinter der zeitweisen Einstellung der Produktion an einem der wichtigsten, wenn nicht dem wichtigsten Standort steckt. Es dürfte kein Zufall sein, dass der Zeitpunkt Ende Januar mit dem chinesischen Neujahrsfest korreliert. Allerdings stehen die Anlagen in Shanghai noch etwas länger still als die wichtigsten Feiertage im Land andauern.

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Werbebanner ClaudemusAn den Märkten geht man da fest davon aus, dass Tesla mit der Maßnahme einmal mehr auf einen möglichen Nachfrageknick reagiert. Über einen solchen wird mit Blick auf den chinesischen Markt schon seit Längerem spekuliert und auch in den USA gibt es erste Anzeichen für ein nachlassendes Interesse der Verbraucher an E-Karossen von Tesla. Der Konzern hatte dort vor Kurzem die Preise für seine Fahrzeuge teils um mehrere Tausend USD reduziert, was sehr wahrscheinlich nicht nur aus Spaß an der Freude geschehen ist.

Auch wenn belastbare Zahlen noch fehlen, so fiel die Reaktion der Anleger gestern doch mehr als deutlich aus. Die Tesla-Aktie stürzte um 8,8 Prozent auf nur noch 106,46 Euro in die Tiefe und erreichte wieder einmal den niedrigsten Schlusskurs der vergangenen zwei Jahre. Die Marktkapitalisierung des einstigen Billionen-Unternehmens hat sich auf rund 340 Milliarden USD reduziert, seit Jahresbeginn sind Kursverluste von fast 70 Prozent zu verzeichnen. Kurz gesagt läuft es aktuell überhaupt nicht rund für Tesla.

 

Schlechte Nachrichten überall

 

Deutlich skeptischer geworden sind auch die Analysten, welche Tesla die für das auslaufende Jahr gesteckten Ziele nicht mehr vollumfänglich zutrauen. Die Konsensschätzung geht derzeit davon aus, dass die Produktion um rund 45 Prozent im Vergleich zum Vorjahr gesteigert werden konnte. Tesla selbst stellte ursprünglich in Aussicht, mindestens 50 Prozent mehr Autos als noch 2021 vom Band rollen zu lassen. Sollte dieses Ziel verfehlt werden, wäre es der traurige Abschluss für eine Verlustserie, wie es sie bisher bei der Tesla-Aktie noch nicht zu sehen gab.

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Das Timing für die sich abzeichnenden Nachfrageprobleme könnte kaum unpassender sein, denn bekanntlich stören sich immer mehr Anleger auch an CEO Elon Musk. Der findet nach dem Geschmack der meisten Beobachter nur noch viel zu wenig Zeit, um sich seinen Aufgaben bei Tesla zu widmen. Teils haarsträubende und bewusst provozierende Aussagen tun ihr Übriges dafür, dass Musk sowohl den Ruf von Tesla als Unternehmen als auch jenen der Tesla-Aktie nachhaltig geschadet hat. Das Papier hat jeglichen Glanz verloren und ist längst nicht mehr der Gewinngarant, als welcher es noch in den letzten Jahren angesehen wurde.

 

Tesla geht die Puste aus

 

Nach etlichen Jahren dürften sich derzeit die Skeptiker bestätigt sehen. Weder die Corona-Pandemie noch der Krieg in der Ukraine oder die Chipkrise waren imstande, der Tesla-Aktie nachhaltigen Schaden zuzufügen. Letztlich war es der einst als Heilsbringer gefeierte Elon Musk, der die Kurse in den freien Fall bewegte. Eine nachlassende Nachfrage hat zwar auch ihren Einfluss, doch es ist sehr wahrscheinlich, dass daraus resultierende Verluste bei einem halbwegs rational handelnden CEO weitaus überschaubarer ausgefallen wären.

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Werbebanner Zürcher BörsenbriefeDas Jahr könnte für Tesla jetzt mehr als enttäuschend ausgehen. Als Sahnehäubchen für eine lange Serie von vernichtenden Enttäuschungen scheint jetzt nur noch zu fehlen, dass die Kurse die psychologisch wichtige Linie bei 100 Euro noch unterbieten, und die Voraussetzungen dafür sind alles andere als schlecht. Dafür würden schon deutlich geringere Kursverluste als im gestrigen Handel ausreichen. Ob Tesla aus diesem tiefen Lock noch einmal einen Ausweg finden wird, bleibt abzuwarten.

 

28.12.2022 - Andreas Göttling-Daxenbichler

Unterschrift - Andreas Göttling-Daxenbichler

 

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