Tesla reißt die Laune nach unten, TUI stürzt weiter ab, die Deutsche Bank kann sich nicht behaupten und auch Plug Power bleibt am Taumeln
Es macht sich wieder schlechte Stimmung breit
In den letzten Tagen blickten viele an der Börse noch vorsichtig optimistisch in die Zukunft und der DAX war von seinen Höchststände nicht allzu weit entfernt. Die Lage blieb aber angespannt und unter anderem schwache Zahlen von Tesla haben am Donnerstag nun für einen spürbaren Rückschlag gesorgt.
Zwar ist Tesla (US88160R1014) grundsätzlich weiter auf Wachstumskurs, doch die Preissenkungen im laufenden Jahr haben sich noch stärker als von Analysten vermutet auf die Margen ausgewirkt. Was bleibt, sind enttäuschende Zahlen und die Befürchtung der Anleger, dass dies erst der Anfang gewesen sein könnte. In der Folge trennten sich Anlegerinnen und Anleger vermehrt von Tesla und die Aktie fiel mehr oder weniger wie ein Stein in die Tiefe.
An den hiesigen Märkten verlor die Tesla-Aktie gestern um knapp 9,4 Prozent an Wert und landete per Handelsschluss bei mageren 149,90 Euro. Das ist der tiefste Stand seit Januar, als Tesla zu einer großen Erholung ausholte. Die schwachen Ergebnisse lasteten aber nicht nur auf dem US-Konzern selbst, sondern trieben den Börsianern allgemein Sorgenfalten auf die Stirn.
TUI im Rausch der Tiefe
Weitgehend unbeteiligt blieb TUI (DE000TUAG505), doch die schlechten Neuigkeiten aus der Autobranche helfen der taumelnden Aktie des Reiseveranstalters auch nicht eben weiter. Die miese Stimmung an den Märkten beschleunigte den Kursverfall am Donnerstag und es ging um 3,9 Prozent auf 5,80 Euro in die Tiefe. Die Kurse nähern sich dem Ausgabepreis von im Rahmen der Kapitalerhöhung liegengebliebenen Anteilscheinen bei 5,55 Euro ab.
Weitere Verluste sollen nicht herbeigeredet werden, sind aber leider einigermaßen wahrscheinlich. Denn auch abseits von Kapitalerhöhung und Co spricht momentan wenig für TUI. Das Unternehmen kämpft trotz Schuldenabbaus mit hohen Zinsen, steigenden Kosten und der ungewissen Erkenntnis, dass die Menschen sich mit ihren Konsumausgaben weiterhin eher zurückhalten. Selbst die größten Optimisten kommen da schon mal ins Grübeln und an Auftrieb an der Börse scheint derzeit nicht zu denken zu sein.
Rückschlag für die Deutsche Bank
Die Deutsche Bank (DE0005140008) konnte erst am Mittwoch die nicht unwichtige Linie bei 10 Euro wieder erobern, musste diesen Erfolg nun aber schon wieder aus der Hand geben. Die schlechte Stimmung ließ die Kurse am Donnerstag um ein knappes Prozent auf 9,91 Euro absinken, womit die Aktie zwar nicht abstürzt, aber dennoch ein negatives Signal an die Investoren aussendet. Auch mit kleineren Rückschlägen dürften die Zweifel daran wachsen, ob das Geldhaus sich in absehbarer Zeit von heftigen Verlusten im März wieder erholen kann.
Viel geändert hat sich derweil auf fundamentaler Seite nicht. Die Deutsche Bank gilt in den Augen von Experten noch immer als stabil und die Zinswende wird sogar mit Chancen verbunden. Manch einer hält die Aktie aktuell für klar unterbewertet. Allein den Börsianern scheint der Glaube aber noch etwas zu fehlen.
Plug Power auf Erkundungstour im Kurskeller
Das lässt sich von den Anteilseignern von Plug Power (US72919P2020) noch viel mehr behaupten. Das Wasserstoff-Unternehmen sorgte in den letzten Jahren an der Börse so manches Mal für Furore, wird aber gerade nachhaltig geerdet. Schon seit Wochen stürzen die Kurse in die Tiefe und gefühlt täglich werden gerade neue Tiefpunkte erreicht. Am Donnerstag ging es mit 0,45 Prozent zwar in einem eher überschaubaren Rahmen abwärts. Da die Aktie aber ohnehin schon tief im Kurskeller notiert, tut das trotzdem weh.
Nachdem so ziemlich alle charttechnischen Indikatoren zuletzt nach unten durchkreuzt wurden, bemühen die Bullen sich immerhin noch um eine Verteidigung der Linie bei 8 Euro. Die Aktie verließ den gestrigen Handel mit einem Schlusskurs von 8,04 Euro. Solange aber die Fantasie für einen großen Durchbruch irgendwann in der Zukunft fehlt, deutet alles auf eine Fortsetzung der Reise in Richtung Süden hin.
Es kann sehr schnell gehen
Was der gestrige Handel uns wieder einmal lehrt, ist die noch immer hohe Nervosität, die an den Märkten trotz der guten Performance von DAX und Co herrscht. Es reichen da oftmals schon negative Meldungen zu Einzeltiteln oder bedenkliche Signale aus einzelnen Branchen aus, um die Börsen insgesamt ein wenig ins Wanken zu bringen. Daran dürfte sich auch in Zukunft nichts ändern und so sind jegliche Anflüge von guter Stimmung unverändert mit einer gesunden Portion Skepsis zu behandeln. Sollten weitere Hiobsbotschaften ausbleiben, wäre aber zumindest eine schnelle Erholung grundsätzlich möglich.
21.04.2023 - Andreas Göttling-Daxenbichler
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