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Die Übernahme der Credit Suisse beherrschte die Hauptversammlung der UBS

Wie geht es jetzt weiter?

NTG24 - Die Übernahme der Credit Suisse beherrschte die Hauptversammlung der UBS

 

Die Übernahme der ins Schleudern geratenen Credit Suisse wird im Allgemeinen als großer Erfolg für die UBS gewertet. Der einstige Konkurrent sicherte sich den größten Mitbewerber mehr oder weniger zum Schleuderpreis und noch dazu, ohne dass es einer Zustimmung der Aktionäre bedurft hätte. Die stellten nun bei der Hauptversammlung aber so einige Fragen an den neuen Behemoth am Schweizer Finanzmarkt.

Große Sorgen machen sich einige Beobachter etwa um den Wettbewerb in der Schweiz, da mit der neuen UBS (CH0244767585) eine wahre Übermacht zu entstehen droht. Das Institut selbst verwies darauf, dass mit über 250 Mitbewerbern noch für ausreichend Konkurrenz gesorgt sei. Gleichwohl wurden aber Überlegungen wie eine Veräußerung des Schweizer Geschäfts der Credit Suisse (CH0012138530) nicht ausgeschlossen. Es lägen alle Optionen auf dem Tisch, zu konkreten Ankündigungen wollte sich aber noch niemand hinreißen lassen.

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Ungeklärt bleibt auch die Frage, wie es mit der Belegschaft bei der Credit Suisse weitergeht. Im Rahmen der Fusion könnten im schlimmsten Fall zehntausende Stellen dem Rotstift zum Opfer fallen. Ob es dazu kommt, hängt aber noch an diversen unbekannten Faktoren. Überhaupt scheint rund um UBS und Credit Suisse derzeit so einiges in der Luft zu hängen und es versteht sich von selbst, dass die daraus resultierende Unsicherheit den Anlegern nicht so recht schmecken mag.

 

Große Herausforderungen für die UBS

 

Die UBS macht auch keinen Hehl daraus, dass mit der Mammut-Übernahme einige Risiken verbunden sind. Tatsächlich sprach der Verwaltungsrat von einem „enormen Risiko“ durch das Vorhaben. Verwaltungsratschef Colm Kellner sagte auch, dass die Übernahme einen historischen Tag darstelle, von dem man gehofft habe, dass er nie kommen würde. Gleichzeitig könne es sich aber um einen wichtigen Wendepunkt sowohl für die Finanzbranche im eigenen Land als auch weltweit handeln.

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Werbebanner EMH PM TradeDie UBS versucht also mit Zuversicht zu überzeugen, kann bisher aber noch keine konkreten Pläne für die Zusammenlegung präsentieren. Begründet wird das mit der Kürze der Zeit und der Tatsache, dass man bisher nur wenig Zeit gehabt habe, sich die Bücher der neuen Tochter genauer anzusehen. Beschlossen ist aber wohl schon, dass die Marke Credit Suisse erhalten bleiben soll. In welcher Form genau, das bleibt für den Moment aber ebenfalls offen.

Unter dem Strich blieben bei der Hauptversammlung, welche sich eigentlich um ganz andere Themen drehen sollten, zu viele offene Fragen, als dass die Börsianer mit spontanen Kursgewinnen reagieren könnten. So musste die Aktie der UBS gestern letztlich Verluste von 1,3 Prozent einstecken und der Kurs verschlechterte sich bis auf 18,53 CHF. Die Anteilseigner sind nicht schlauer als zuvor und es bleibt abzuwarten, wie es bei den beiden Schweizer Großbanken weitergeht und welche Effekte die anstehende Fusion noch mit sich bringen mag.

 

Das riecht nach Abwärtstrend

 

An der Börse hinterlässt die UBS-Aktie derweil keine besonders gute Figur. Zwar hat das Papier die Tiefststände aus dem März zunächst hinter sich gelassen. Eine Fortsetzung der im vergangenen Jahr gestarteten Aufwärtsbewegung deutet sich im Chart aber nicht an. Aktuell notieren die Anteile noch etwa zehn Prozent tiefer als Anfang März und in der laufenden Woche wurde das Geschehen von roten Vorzeichen dominiert. Das riecht ein wenig nach Abwärtstrend.

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Werbebanner Zürcher BörsenbriefeWahrscheinlich ist es aber noch zu früh, um hier in irgendeiner Weise ein Urteil fällen zu wollen. Klar bleibt für den Moment lediglich, dass bei der UBS viele Ungewissheiten vorhanden sind und allein deshalb ist die Aktie mit allerlei Risiken besetzt. Wer zuvor nicht schon investiert gewesen ist, hat jetzt wenig Grund, über einen Einstieg nachzudenken. Zumindest die gröbsten Entwicklungen der kommenden Wochen lassen sich am entspanntesten von der Seitenlinie aus verfolgen, bis sich eine Richtungsentscheidung ankündigt.

 

06.04.2023 - Andreas Göttling-Daxenbichler

Unterschrift - Andreas Göttling-Daxenbichler

 

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