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Tiefrote Zahlen bei Ubisoft, Sony deutet Preiserhöhungen an, Nintendo blickt vorsichtig nach vorn und Take-Two Interactive ist die große Hoffnung der Aktionäre

Der Gegenwind für Konsolenherstelle rund Spieleentwickler nimmt zu

NTG24 - Tiefrote Zahlen bei Ubisoft, Sony deutet Preiserhöhungen an, Nintendo blickt vorsichtig nach vorn und Take-Two Interactive ist die große Hoffnung der Aktionäre

 

Vor 20 Jahren noch wurde die Gaming-Branche belächelt und sorgte allenfalls mit Debatten um „Killerspiele“ für Schlagzeilen. Mittlerweile ist ein Geschäft entstanden, welches Hollywood spielend in den Schatten stellt und zuverlässig dreistellige Milliardenumsätze einfährt. Doch die Zeiten fielen schon mal freundlicher aus. In diesen Tagen bekommen die Hersteller es mit teils heftigem Gegenwind zu tun.

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Das zeigte sich gestern bei den Zahlen von Ubisoft (FR0000054470), welche noch unter den überschaubaren Erwartungen blieben. Trotz der Veröffentlichung von „Assassin’s Creed Shadows“ und einem starken Schlussquartal verzeichnete der französiche Publisher im zurückliegenden Geschäftsjahr nur einen Umsatz von 1,89 Milliarden Euro und damit 17,5 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum. Gewinn blieb nicht hängen, stattdessen musste ein operativer Verlust von 82,6 Millionen Euro verzeichnet werden.

 

 

 

Kosten konnte Ubisoft zwar senken, indem 1.230 Stellen abgebaut wurden. Zudem wurde die Schuldenlast auf 885 Millionen Euro gesenkt und versprochen, bis Jahresende schuldenfrei zu sein. Die Aktionäre ließen sich damit aber nicht trösten. Der Aktienkurs brach am Donnerstag zeitweise um fast 20 Prozent bis auf 9,51 Euro ein. Die kleine Erholung aus dem April wurde vollständig kassiert und es geht zurück in den Abwärtstrend.

 

Noch mehr Preissteigerungen bei Sony?

 

Beim PlayStation-Hersteller Sony (JP3435000009) gab es kürzlich bessere Zahlen zu sehen, allerdings blickt man eher vorsichtig in Richtung Zukunft. Die PlayStation 5 soll im neuen Geschäftsjahr nur 15 Millionen Mal abgesetzt werden. Das ist zwar ein ordentliches Ziel, aber nichts, was an der Börse für Euphorie sorgen würde. Noch dazu belasten Zölle die Bilanzen. Die möglichen Kosten für das laufende Jahr werden auf umgerechnet knapp 610 Millionen Euro beziffert.

Um dem zu begegnen, scheint Sony über weitere Preiserhöhungen und eine Fertigung seiner Spielekonsolen in den USA nachzudenken. Ganz so konkret wollte der japanische Elektronikkonzern dies zwar nicht sagen. Doch Experten rechnen fest mit höheren Preisen für die Konsolen, sollten US-Zölle im Juni nach der Auszeit wieder in Kraft treten. Zuletzt erhöhte Sony in Europa bereits zum zweiten Mal den Preis für die PlayStation 5 auf nun 499 Euro. Im Jahr 2020 ging das Gerät ursprünglich für 399 Euro an den Start.

 

Nintendo: Ein teurer Spaß

 

Gaming ist nicht billiger geworden, was sich auch bei der in knapp drei Wochen erscheinenden Switch 2 von Nintendo (JP3756600007) zeigt. Jene geht für 449 US-Dollar und damit 50 Prozent teurer als ihr Vorgänger vor acht Jahren an den Start. Genau das ist laut Nintendo-Chef Shuntaro Furukawa auch der Grund dafür, dass die Absatzprognose eher vorsichtig ausfällt. 15 Millionen Konsolen sollen im laufenden Geschäftsjahr und damit innerhalb von zehn Monaten verkauft werden.

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Werbebanner Zürcher BörsenbriefeDas klingt zunächst ordentlich und würde ungefähr dem entsprechen, was die erste Switch in ihrem ersten Jahr der Existenz verkaufen konnte. Doch da die Plattform mittlerweile zu einem gigantischen Erfolg herangewachsen ist, hatten sich einige Anleger doch etwas mehr erwartet. Zudem besteht auch hier die Gefahr, dass Preiserhöhungen das Kaufinteresse schwinden lassen könnten. Noch herrscht unter den Anlegern aber Vorfreude und die Nintendo-Aktie konnte sich mit einem Schlusskurs von 70 Euro am Donnerstag absolut sehen lassen. Seit Jahresbeginn ging es um rund 22,6 Prozent aufwärts.

 

Take-Two Interactive: Der Retter in der Not?

 

Trotz neuer Konsolen und einem steten Strom an frischen Spielen sorgen die Umsätze in der Gaming-Branche derzeit oftmals für lange Gesichter. Einige Beobachter sprechen auch schon von einer herannahenden, wenn nicht bereits bestehenden Krise. Es gibt aber auch Licht am Horizont. Groß ist die Hoffnung, dass die Geschäfte durch den Mega-Blockbuster GTA 6 von Take-Two Interactive (US8740541094) wieder angekurbelt werden. In diesem Jahr wird es damit nichts mehr, denn der Release wurde vor Kurzem auf Mai 2026 verschoben.

Das machte sich bei der Take-Two-Aktie durchaus bemerkbar, mittlerweile konnte das Papier die Enttäuschung aber vollständig verdauen und am Donnerstag sogar ein neues 52-Wochen-Hoch bei 210,10 Euro an den hiesigen Märkten erreichen. Die Anleger erwarten enorm viel von GTA 6. Milliardenumsätze sind fest eingepreist, dazu kommt die Hoffnung auf steigende Hardware-Verkaufszahlen. Zudem spielen steigende Preise auch hier eine gewisse Rolle. Aufgrund des gigantischen Interesses gehen viele Experten davon aus, dass GTA 6 neue Standard setzten könnte. Ein Verkaufspreis von 100 Euro für die Standard-Variante wird nicht als unrealistisch angesehen.

 

Schwierige Bedingungen

 

Die boomenden Geschäfte aus den Pandemiejahren sind nur noch eine schwache Erinnerung. Gaming hat es sehr viel schwerer, nachdem Inflation und geopolitische Verwerfungen die Preise in neue Höhen getrieben haben, womit längst nicht jede Gehaltsentwicklung schritthalten kann. In der Folge schauen die Verbraucher genauer hin, ob und wofür sie ihr sauer verdientes Geld ausgeben. Von einer Krise würde ich persönlich nicht sprechen. Dafür sind die Umsätze noch immer viel zu ansehnlich. Doch wer auf Wachstumsraten wie in den Jahren zuvor setzt, der könnte durchaus enttäuscht werden bei PlayStation, Nintendo und Co.

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16.05.2025 - Andreas Göttling-Daxenbichler

Unterschrift - Andreas Göttling-Daxenbichler

 

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