als .pdf Datei herunterladen

Der Uranpreis will nach oben – Kazatomprom im Spotlight

Instabiler Weltmarkt-Oligopolist Kasachstan könnte Uran deutlich antreiben

NTG24 - Der Uranpreis will nach oben – Kazatomprom im Spotlight

 

Der Uranpreis bleibt weiter heiß! Die derzeitigen Unruhen in Kasachstan kommen für jene, welche auf Atomstrom als Brücke in eine grüne Energiewende setzen, zur Unzeit. Die derzeitige Angebotsstruktur des globalen Uranmarktes deutet auf ein signifikantes regionales Risiko hin, welches zu einem neuen Preissprung bei Uran führen könnte. Die aktuelle charttechnische Lage des Uranpreises bestätigt diese Vermutung.

Auf dem Weltmarkt für Uran stehen die Zeichen auf Sturm. Dies liegt aber nicht nur an all den Begehrlichkeiten, welche aus den Energiewende-Plänen weltweit folgen, und die mit einiger Verlässlichkeit zu einem sich vergrößernden Angebotsdefizit von Uran weltweit führen werden.

Ein weiterer Faktor für die aktuell deutlich und schnell steigende Risikoperzeption ist die instabile Lage in Kasachstan. Nach einer Anhebung der Preisobergrenzen für Flüssiggas, welches ein großer Teil der dortigen Bevölkerung zum Tanken ihrer Autos nutzt. Zu der ohnehin schon deutlich gestiegenen Inflation durch die Unterbrechung globaler Lieferketten kommt nun noch eine faktische Preisverdopplung für Flüssiggas von rund 60 kasachischen Tenge auf rund 120 Tenge.

Die politischen Unruhen gefährden aber nicht nur die volkswirtschaftliche Stabilität Kasachstan, sondern wirken sich auch massiv auf das Risiko auf dem globalen Uranmarkt aus. Denn Kasachstan ist hier der ,,Elefant im Raum‘‘. Das Land produzierte 2019 rund 43 % der weltweiten Uranproduktion.

Zentraler Akteur der kasachischen Uranproduktion ist Kazatomprom (US63253R2013). Die Aktien des Unternehmens sind zu 75 % in der Hand des Samruk-Kazyna Sovereign Wealth Fund, der öffentlichen ,,Sparbüchse‘‘ Kasachstans. Der Konzern betreibt die Uranminen überwiegend auf der Basis von Joint Ventures, unter anderem mit der kanadischen Cameco Corp. (CA13321L1085).

Anzeige:

Werbebanner ClaudemusEin Blick auf die langfristige Entwicklung des Uranpreises zeigt, dass sich der ökonomische Gegenwind für Uraninvestitionen mit Beginn der Corona-Pandemie im März 2020 signifikant in einen Rückenwind verwandelt hat. Denn 2020 wurde eine mehrjährige Bodenbildung abgeschlossen. Der Uranpreis konsolidierte danach diese erste Aufwärtsbewegung und brach dann Anfang September 2021 mit einem großen Kurs-Gap nach oben aus. Seither konsolidierte er den Preissprung.

 

 

Mit den neuen Unruhen in Kasachstan steigen nun aber die Chancen dafür, dass der Uranpreis aus eben dieser Konsolidierungsphase nach oben ausbricht. Dabei macht ein Überwinden der Widerstandszone im Bereich von 52,50 Dollar einen Anstieg in Richtung 70 Dollar sehr wahrscheinlich, wie wir bereits in unserem Beitrag vom 11.11.2021 ,,Uran könnte eine Konsolidierung im Zeitraffer durchmachen‘‘ darlegten.

 

Und was ist das Fazit?

 

Nachdem die weltweiten Ölpreise sich seit ihrem Tief im Corona-Crash im März 2020 mehr als vervierfacht haben und auch der Gas- und Strompreis insbesondere in Europa kein Halten mehr kennt, verengt sich nun auch bei dem zentralen Nichtkarbon-Ausweich-Energierohstoff Uran die Angebotsseite, was nicht zuletzt am Marktgewicht des Oligopolisten Kasachstan liegt. Dies verdeutlicht, wie eng Marktkonzentration und Preissetzungsmacht einerseits und regionale Risiken andererseits zusammenhängen können.

Anzeige:

Werbebanner ISIN-WatchlistDie charttechnische Lage des Uranpreises deutet hierbei auf neue Turbulenzen hin. Ein Anstieg von Uran in Richtung von 70 Dollar würde zwar einerseits die Rentabilität bislang unrentabler Uranlagerstätten verbessern, zuerst allerdings zu weiteren Vorratskäufen bei den aktuell verfügbaren Uranbeständen führen. Darin liegt das eigendynamische Potenzial der charttechnischen Widerstandszone bei 52,50 Dollar. Hinzu kommt, dass Uran durch die bereits überwundenen Widerstände einen Aufwärtstrend eingeleitet hat, der mittelfristig noch deutlich höhere Preise erwarten lässt. Man sollte deshalb die Kursentwicklung beim Bruch der Widerstandszone genau beobachten.

 

06.01.2022 - Arndt Kümpel

Unterschrift - Arndt Kümpel

 

Auf Twitter teilen     Auf Facebook teilen


Informiert bleiben - Wenn Sie bei weiteren Nachrichten und Analysen zu einem in diesem Artikel genannten Wert oder Unternehmen informiert werden möchten, können Sie unsere kostenfreie Aktien-Watchlist nutzen.









Ihre Bewertung, Kommentar oder Frage an den Redakteur


Bitte geben Sie die Anzahl der unten gezeigten Eurozeichen in das Feld ein.
>

 



Bewertungen, Kommentare und Fragen an den Redakteur

 

 

Haftungsausschluss - Die EMH News AG übernimmt keine Haftung für die Richtigkeit der Empfehlungen sowie für Produktbeschreibungen, Preisangaben, Druckfehler und technische Änderungen. (Ausführlicher Disclaimer)