
Ferrari verliert den Rückhalt an der Börse
Elektromotoren sind der Tod Ferraris – die Börse senkt den Daumen
Elektromotoren sind der Tod Ferraris. Niemand kauft einen Ferrari, um der Umwelt etwas Gutes zu tun. Die Kunden kaufen, um transitiv an dem Teilzuhaben, wofür die Marke steht: Status, Überlegenheit und Testosteron.
Der Absturz der Ferrari (NL0011585146) Aktien ist ausgesprochen interessant. Die Papiere sind quasi innerhalb weniger Tage aus der Nähe des letzten Allzeithochs bis auf ihre letzte wichtige Unterstützung gefallen. Ein radikaler Sell-off, der als Antwort auf die Ankündigungen des Kapitalmarkttages folgte und eine Reduzierung der Marktkapitalisierung um rund 17 Mrd. Euro zur Folge hatte.
Brüssel schafft es, das Erfolgsrezept aus Maranello kaputt zu machen. Die wirtschaftsfeindlichen Vorschriften zu den Flottenemissionen zwingen den reinrassigen Sportwagenhersteller dazu, Fahrzeuge anzubieten, die nichts mehr mit der Ferrari Genetik zu haben. Hybrid- und Elektrofahrzeuge von Ferrari? Enzo Ferrari dreht sich im Grab um. Das ist in etwa so, als ob Paul Bocuse seine Gerichte mit Maggi «verfeinert» hätte.
Ferrari verliert den Rückhalt an der Börse
Niemand will einen leisen Ferrari. Die Autos werden wegen des Sounds gekauft und im Zweifel wegen ihrer ursprünglichen Fahrweise. Früher musste man noch ein exzellenter Fahrer sein, um einen Ferrari überhaupt fahren und beherrschen zu können. Der Ferrari Elettrica wird hingegen leise und folgsam, so als ob man ihm sämtliches Testosteron ausgetrieben hat. Und für einen weichgespülten Ferrari gibt es halt nur eine sehr kleine Käuferschicht. Und Ferrari wird schon heute von den EU-Bürokraten gezwungen, rund die Hälfte der Fahrzeuge mit Hybridantrieb auszustatten. Ansonsten drohen Geldstrafen in Milliardenhöhe. Bis 2030 muss der Anteil von echten Ferraris auf 40 % gesenkt werden.
Seit dem IPO waren die Aktien von Ferrari ein beeindruckender Erfolg. Man konnte seit 2015 seinen operativen Gewinn mehr als vervierfachen, obwohl man den Ausstoss „nur“ verdoppelte. Bemerkenswert, denn die hohen Margen resultieren aus der Knappheit des Angebots, womit sich das Geschäftsmodell konträr zu dem stellt, was sonst in der Automobilbranche funktioniert. Die neuen langfristigen Prognosen sind jedoch eine gravierende Enttäuschung. Die Umsätze sollen in den kommenden fünf Geschäftsjahren nur von 7,1 Mrd. Euro auf 9 Mrd. Euro steigen, während die Börse mit mindestens 10 Mrd. Euro im Jahr 2030 gerechnet hatte. Auch der „bereinigte“ operative Gewinn verfehlt die langfristigen Erwartungen der Anleger. Statt 3,2 Mrd. Euro und mehr im Geschäftsjahr 2030 peilt Ferrari nur 2,75 Mrd. Euro ein.
Eine konkrete Empfehlung zu dieser Analyse ist den Lesern des Zürcher Finanzbriefes vorbehalten. Den Zürcher Finanzbrief und die zugehörigen Empfehlungen können Sie im Rahmen eines kostenlosen Probe-Abonnements ausgiebig testen.
Ferrari N.V.-Aktie: Kaufen oder verkaufen?
Die neuesten Ferrari N.V.-Zahlen sprechen eine klare Sprache: Dringender Handlungsbedarf für Ferrari N.V.-Aktionäre. Lohnt sich aktuell ein Einstieg oder sollten Sie lieber verkaufen?
Konkrete Empfehlungen zu Ferrari N.V. - hier weiterlesen...
14.10.2025 - Mikey Fritz
Auf Twitter teilen Auf Facebook teilen
Informiert bleiben - Wenn Sie bei weiteren Nachrichten und Analysen zu einem in diesem Artikel genannten Wert oder Unternehmen informiert werden möchten, können Sie unsere kostenfreie Aktien-Watchlist nutzen.
Folgende Artikel könnten Sie auch interessieren
Ihre Bewertung, Kommentar oder Frage an den Redakteur
Haftungsausschluss - Die EMH News AG übernimmt keine Haftung für die Richtigkeit der Empfehlungen sowie für Produktbeschreibungen, Preisangaben, Druckfehler und technische Änderungen. (Ausführlicher Disclaimer)