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Vonovia auf Crashkurs, auch LEG Immobilien unter Druck, Deutsche Wohnen lässt die Dividende unverändert und Medical Properties im Visier der Shortseller

Nicht nur Banken haben derzeit an der Börse einen schweren Stand

NTG24 - Vonovia auf Crashkurs, auch LEG Immobilien unter Druck, Deutsche Wohnen lässt die Dividende unverändert und Medical Properties im Visier der Shortseller

 

Die Börse hat kurz vor dem Wochenende wieder klar in den Krisenmodus gewechselt und an den Kragen ging es vor allem den Aktien der Banken. Von den großen Geldhäusern schaffte es am Freitag tatsächlich kein einziges, grüne Vorzeichen auf die Beine zu stellen. Allerdings machen Zinssorgen und die Furcht vor einer neuen Finanzkrise sich noch anderswo bemerkbar.

Schwer zu kämpfen hatten am Freitag auch Immobilienaktien, welche sich mit einem teils rasanten Tempo in die Tiefe bewegten. Die Aktie von Vonovia (DE000A1ML7J1), ist da nur eines von vielen, wenn auch ein sehr ausgeprägtes Beispiel. Hier ging es vor dem Wochenende um satte 4,71 Prozetn auf nur noch 16,68 Euro abwärts. Zeitweise wurde mit 16,46 Euro nicht nur ein neues 52-Wochen-Tief, sondern der niedrigste Kurs seit 2014 erreicht.

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Dass die Notenbanken trotz ins Wanken geratener Banken an ihren Zinserhöhungen festhalten, scheint die Anlegerinnen und Anleger auf dem falschen Fuß erwischt zu haben. Für Vonovia ergeben sich mit steigenden Zinsen etliche Probleme. Neue Investitionen werden zurückgefahren, um den großen Schuldenberg nicht noch weiter anwachsen zu lassen. Dadurch fehlt es aber an Wachstumsaussichten und die Börsianer nehmen Reißaus.

 

LEG Immobilien auf dünnem Eis

 

Bei LEG Immobilien (DE000LEG1110) fielen die jüngsten Kursverluste mit 3,25 Prozent etwas überschaubarer aus. Allerdings bewegte das Papier sich in charttechnisch mehr als gefährliches Territorium. Die Bören trieben den Kurs bis auf 50,56 Euro in die Tiefe und haben damit schon mal den Grundstein für einen Durchbruch in Richtung Süden gelegt. Bereits knapp unterhalb der wichtigen 50-Euro-Marke wartet das 52-Wochen-Tief.

Der zerstörerische Kurs des Papiers scheint sich weiter fortzusetzen und die noch zu Wochenbeginn gehegten Hoffnungen, dass das Schlimmste endlich überstanden sein könnte, scheinen sich als Luftnummer zu entpuppen. Sollte die Marktstimmung in der kommenden Woche nicht grundsätzlich drehen, so wären weitere Verkaufssignale alles andere als unwahrscheinlich.

 

Doppelte Enttäuschung bei Deutsche Wohnen

 

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Werbebanner EMH PM TradeInmitten eines ohnehin schwer verstimmten Marktes hatte Deutsche Wohnen (DE000A0HN5C6) gleich noch schlechte Neuigkeiten für die eigenen Aktionäre im Gepäck. De magere Dividende aus dem Vorjahr soll nicht angehoben werden und so wird es wohl bei 0,04 Euro je Aktie bleiben. Manch einer dürfte zwar angesichts der aktuellen Lage froh sein, dass es überhaupt eine Ausschüttung geben soll. Solche eher optimistischen Naturen scheinen aber klar in der Unterzahl zu sein und so gab es auch hier letztlich rote Vorzeichen zu sehen.

Um schmerzhafte 4,38 Prozent gab die Deutsche Wohnen-Aktie am Freitag nach und landete zum Wochenende bei überschaubaren 17,58 Euro. Auch hier befinden die jüngsten Tiefststände sich in direkter Nähe und leider gibt es viel zu viele gute Argumente dafür, dass jene von den Bären bald wieder ins Visier genommen werden könnten. Immobilienaktien sind schlicht kaum gefragt; Investoren konzentrieren sich immer mehr auf andere Branchen oder gleich auf vollkommen andere Produkte für ihre Einlagen.

 

Bei Medical Properties wird munter spekuliert

 

Medical Properties (US58463J3041) zählt nicht unbedingt zu den ganz großen in der Immobilienbranche. Klein ist das Unternehemn allerdings auch nicht und in den letzten Monaten wurde es des Öfteren als Geheimtipp gehandelt. Mit diesen Zeiten scheint es sich aber mittlerweile erledgit zu haben. Auf Jahressicht sind erzeit Verluste in Höhe von 63,33 Prozent zu beklagen und die Käufer haben in der augelaufenen Woche auch den Kampf um die 7-Euro-Marke allem Anschein nach verloren.

Nach einem monatelangen Ausverkauf rechneten einige Beobachter eigentlich damit, dass Short-Seller sich zurückziehen und die Medical Properties-Aktie sich wieder etwas erholen könnte. Doch die Leerverkäufer sind noch immer aktiv und an der hohen Shortquote hat sich kaum etwas geändert. Die spekulative Natur der Aktie erlaubt zwar auch überraschende Kurssprünge und am Freitag hob sich das Papier mit Zugewinnen von rund fünf Prozent angenehm von der Konkurenz ab. Am katastrophalen Chartbild ändert auch das aber wenig bis gar nichts.

 

Die Immobilien-Party ist vorbei

 

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Werbebanner Zürcher BörsenbriefeJahrelang profitierte die Immobilienbranche von astronomischen Preisen und einer mehr als laschen Geldpolitik, welches Investitionen billig und äußerst lukrativ erscheinen ließ. Die Ausgangslage scheint sich aber mehr und mehr ins Gegenteil zu verkehren. Steigende Zinsen sind schon seit einer ganzen Weile ein Belastungsfaktor und dazu gesellen sich teils deutlich sinkende Immobilienpreise. Dass nun auch noch das Finanzsystem an sich wieder einmal in Frage gestellt wird, ist da nur noch das Sahnehäubchen und richtig Freude haben hier nur die Leerverkäufer, die von sinkenden Kursen profitieren. Die große Wende zeichnet sich momentan noch nicht einmal am Horizont ab.

 

26.03.2023 - Andreas Göttling-Daxenbichler

Unterschrift - Andreas Göttling-Daxenbichler

 

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