als .pdf Datei herunterladen

Goldgräberstimmung bei Steinhoff, TUI pfeift auf Corona-Sorgen, BioNTech sagt Fälschern den Kampf an und TeamViewer enttäuscht mal wieder

Die Stimmung steigt

NTG24 - Goldgräberstimmung bei Steinhoff, TUI pfeift auf Corona-Sorgen, BioNTech sagt Fälschern den Kampf an und TeamViewer enttäuscht mal wieder

 

Auch nach der Weihnachtspause bleiben die Anleger in vielerlei Hinsicht mutig und sorgen allerorten für grüne Vorzeichen. Besonders in den Fokus geraten ist dabei Steinhoff, nachdem dort die Kurse sich bereits in der vergangenen Woche enorm in die Höhe schrauben konnten. Hintergrund ist eine Einigung mit den letzten Gläubigern.

Auf diese hat Steinhoff (NL0011375019) jahrelang hingearbeitet und manch einer hat wohl schon nicht mehr daran geglaubt, dass das Ganze noch ein gutes Ende finden würde. Umso ausgelassener ist nun die Stimmung und mit einem Plus von 6,4 Prozent im gestrigen Handel erreichte die Aktie des Möbelhändlers nun mal eben ein neues 52-Wochen-Hoch bei 0,25 Euro.

Für den Moment können die Aktionäre die Erfolgswelle ohne schlechtes Gewissen genießen, sie sollten sich dabei aber nicht zu sicher fühlen. Die großen Erfolge an den Märkten haben mittlerweile auch Anleger auf den Plan gerufen, die vorher nicht viel mit den Papieren von Steinhoff am Hut hatten. Es macht sich eine regelrechte Goldgräberstimmung breit. Im ersten Moment hilft das beim Aufwärtstrend natürlich weiter, meistens endet so etwas aber früher oder später mit Korrekturen. Vielleicht nicht heute, vielleicht nicht nächste Woche, doch je weiter es jetzt in die Höhe geht, desto tiefer geht auch der Blick in Richtung Süden.

 

Das soll einer verstehen

 

Anzeige:

Werbebanner ClaudemusWährend es für Steinhoff kaum besser laufen könnte, hat die Reisebranche enorm unter der Pandemie zu leiden. Tausende Flüge mussten abgesagt werden, die Reiselust der Bevölkerung ist an einem Tiefpunkt angelangt und beliebte Destinationen wie Portugal schränken das öffentliche Leben empfindlich ein. Man sollte meinen, dass sich all das auch irgendwie negativ auf den Kurs von TUI (DE000TUAG000) auswirken würde.

Dort zeigen die Anleger sich aber schon fast trotzig und lassen einfach keine roten Vorzeichen zu. Schon in der vergangenen Woche konnte die TUI-Aktie sich in die Höhe bewegen, und das mit einem erstaunlichen Tempo. Nun ging es zu Wochenbeginn um weitere 0,8 Prozent aufwärts, auf 5-Tages-Sicht konnten die Kurse sich bereits um 16,4 Prozent verbessern. Rational ist das kaum zu erklären, droht doch wieder einmal das gesamte Jahr 2022 zu einem mittelschweren Desaster zu werden. Die Hoffnung auf eine Rückkehr zur Normalität scheint aber zu überwiegen. Bleibt abzuwarten, ob sich das nicht noch eines Tages rächen wird.

 

Hilfe für Apotheker

 

Mit ihren ganz eigenen Problemen haben dieser Tage Apotheker zu kämpfen. Die stellen bekanntlich digitale Impfausweise gegen Vorlage des gelben Impfheftchens aus. Das Problem dabei: Fälschungen lassen sich nur schwierig bis gar nicht erkennen, schließlich haben die wenigsten Apotheker im Nebenfach Forensik studiert. In der Folge hat die Anzahl der Fälschungen in den letzten Monaten enorm zugenommen, vor allem seit es immer mehr Beschränkungen für Ungeimpfte gibt.

BioNTech (US09075V1026) springt hier jetzt in sie Bresche und will einem Bericht der „Pharmazeutischen Zeitung“ zufolge künftig eine Plattform zur einfachen Überprüfung von Chargennummern anbieten – zumindest für den eigenen Impfstoff. Das Ganze soll mit nur wenigen Klicks funktionieren und damit keinen nennenswerten Aufwand verursachen. Aus Sicht der Apotheker ist das sicherlich zu begrüßen, die Anleger zeigen sich aber wenig beeindruckt. Immerhin fiel die Stimmung am Montag nicht mehr ganz so schlecht wie in der letzten Woche aus und die Aktie von BioNTech konnte sich sogar um gut ein Prozent verbessern.

 

Es will einfach nicht klappen

 

Inmitten einer allgemeinen Erholungsbewegung an den hiesigen Märkten tanzte TeamViewer (DE000A2YN900) am Montag mal wieder aus der Reihe und bewegte sich leicht nach unten. Abschläge von 0,4 Prozent klingen dabei zunächst nicht nach viel und das sind sie auch nicht. Dennoch hat das Ganze einen faden Beigeschmack.

Der Kurs ist damit mal wieder unter die 12-Euro-Marke gefallen und Aussichten auf eine Stabilisierung scheinen sich weiterhin als Träumereien zu erweisen. Zwar haben die Bullen mit einem Schlusskurs von 11,98 Euro noch alle Chancen, die angesprochene Linie heute wieder zurückzuerobern. Es fragt sich aber, woher dafür der Antrieb kommen soll. Wenn es mal etwas über den Software-Hersteller zu berichten gibt, so ist dies momentan fast immer negativer Natur. Es ist wohl nicht ganz unvernünftig, sich zunächst weiterhin auf einen Abwärtstrend einzustellen.

 

Die großen Überraschungen blieben aus

 

Anzeige:

Werbebanner ISIN-WatchlistInsgesamt verlief der Handel nach den Weihnachtstagen recht ruhig und die ganz großen Sensationen, ganz gleich ob im positiven oder negativen Sinne, blieben erst einmal aus. Dass TUI stur in Richtung Norden segelt und der Pandemie den Vogel zeigt, war nicht unbedingt zu erwarten und ist auch tatsächlich einigermaßen erheiternd. Allerdings scheint die Aufwärtsbewegung hier bereits an Fahrt zu verlieren.

Eine Jahresendrallye zeichnet sich derzeit nicht unbedingt ab, höchstens bei einzelnen Titeln wie Steinhoff. Allerdings ist es erfreulich genug, dass es insgesamt doch eher in die Höhe geht, angesichts noch immer zahlloser Probleme sowohl mit Blick auf Corona als auch diverse politisch und wirtschaftlich bedenkliche Entwicklungen.

 

28.12.2021 - Andreas Göttling-Daxenbichler

Unterschrift - Andreas Göttling-Daxenbichler

 

Auf Twitter teilen     Auf Facebook teilen


Informiert bleiben - Wenn Sie bei weiteren Nachrichten und Analysen zu einem in diesem Artikel genannten Wert oder Unternehmen informiert werden möchten, können Sie unsere kostenfreie Aktien-Watchlist nutzen.









Ihre Bewertung, Kommentar oder Frage an den Redakteur


Bitte geben Sie die Anzahl der unten gezeigten Eurozeichen in das Feld ein.
>

 



Bewertungen, Kommentare und Fragen an den Redakteur

 

 

Haftungsausschluss - Die EMH News AG übernimmt keine Haftung für die Richtigkeit der Empfehlungen sowie für Produktbeschreibungen, Preisangaben, Druckfehler und technische Änderungen. (Ausführlicher Disclaimer)